Mit meiner ganz persönlichen „Bestenliste“ der schwachsinnigsten und enervierendsten Phrasen und Vokabeln eröffne ich heute eine neue Rubrik. In loser Serie werde ich hier Ergänzungen vornehmen und beginne mit meinem heutigen Favoriten:
„DAS MACHT MICH BETROFFEN“
In erster Linie wird diese unsägliche Phrase verwendet in der Halbwelt der Politik sowie bei den Quotenprostituierten nicht nur der privaten TV-Stationen. Es scheint einen zweifelhaften Wettbewerb zu geben, wer worüber wie weit und warum überhaupt betroffen ist und ich habe gelesen, Frau Christiansen sei sogar die Betroffenheit in Person. Zu differenzieren ist hier zwischen „Ich bin betroffen“ (von Fußpilz, Tourette, Steuererhöhung oder galoppierender Diarrhoe) i.S. von „Das geht mich direkt an. Ich weiß, wovon hier die Rede ist, weil es mich unmittelbar betrifft“. Hier angeprangert wird das andere, nur lidschäftig unter dem Mäntelchen des heuchlerischen Voyeurs verborgene und mit beinahe feuchten Augen und zitternden Lippen vorgetragene „Das macht mich betroffen“. Ich sehe es dem Verbrecher förmlich an, als ob sich auf seiner Stirn ein Fenster öffnen würde und der gehirneigene Teleprompter zeigt den restlichen Text, den der Sprecherverbrecher wohlweislich ausgespart hat: „Im Grunde geht es mir aber am Arsch vorbei und gottseidank betrifft es mich nicht“. Ich hasse diesen Satz und wünsche mir hier mal wieder das interaktive TV. Dann würde der Sprecher nämlich wirklich betroffen sein, d.h. nicht be-, sondern eher ge-troffen, von meiner 38er nämlich.
Ich bin genervt
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