Von Buddha und Papa Ratzi

Bei SchwäSu’s Geburtstagssause gestern war mal wieder ganz schön was aufgefahren. Dem Vernehmen nach verbrachte sie lobenswerterweise den kompletten Samstag in der Küche, um die Geburtstagsgäste, die dann gemeinerweise auch noch eine Stunde zu früh aufschlugen, adäquat zu verköstigen. Die andere Schwägerin von Su hatte ihr 4 Monate altes Baby Emil im Schlepp. Die Eltern von Emil sind beide ziemlich groß gewachsen und Babys sind ja in jedem Fall schnuckelige Dinger. Emil wird sicher auch mal ein ganz Großer. Im Moment ist er allerdings noch eher breit. Also breit im Sinne von, naja gut genährt, o.k., Emil ist eher fett. Babys sind ja allerliebst mit ihren oft dicken, rosigen Backen, in die man wie in einen reifen Apfel nur noch hineinbeißen will. Aber als die Mutti den kleinen, kahlen Emil so vor sich trug und er mich lustig zahnlos angrinste, wusste ich es: Buddha is back! Es schloss sich ein Kreis, weil mich das Kerlchen frappant an dieses Kind in der Mitte

broth1.jpg

.

erinnerte. Das ist übrigens das Poster, das mir SchwäSu zum Geburtstag schenkte und das inzwischen unser Gäste-Klo in einen WM-Schrein (jawohl, dauerhaft!) verwandelt hat.

In den Katakomben hatte ich nun heute schon wieder sehr engen Kontakt mit religiöser Thematik. Ein freundlicher junger Mann stellte sich formvollendet als Ferienjobber vor, in der Regel sind das hienieden BWL- oder irgendwas-mit-Medien-Studenten, aber DER Kandidat war anders. Gegen 7.30 Uhr waren wir schon prächtig am Plaudern und er erzählte, er studiere Theologie. Naja, sagte ich, ob er sich denn das gut überlegt habe, das Lehramt ist heutzutage sicher ein bitteres Brot und er antwortete linde lächelnd, dass er auf dem Wege ist, Priester zu werden. So full-time mit Pfarrei und Schäfchen, Seelsorge und Haushälterin und Unmut bahnte sich in mir seinen Weg. Was für eine Verschwendung von intelligentem, gebildetem, wohlerzogenem Männermaterial! Er erzählte, dass es einen regen Zulauf im Priesterseminar gebe und deshalb wundert es mich nicht, dass vermehrt Kappenquerträger und gebrandete bzw. gepiercte Unholde um die schmalen Hände unserer liebreizenden Töchter anhalten! Der brauchbare Rest ist im Priesterseminar und huldigt dem himmlischen Heiland! Der Theo ist ein richtig, richtig Netter, kein großer Schaffer vor dem Herrn zwar, mit gewichtigen Paketen tut er sich schwer und er verfügt auch schon über den speziellen Gang, den viele Pfarrer haben, kerzengerade und mit leicht zur Seite geneigtem Haupt, den pimp-roll der Priester. Wir diskutierten sogleich über Papa Ratzinger und mit seligem Blick und geröteten Wangen schwärmte er in den höchsten Tönen von dem seiner Meinung nach besten Papst aller Zeiten und wäre er ein Mädchen, hätte man annehmen können, er spräche über Herrn Williams. Nun wollte ich das prekäre Thema des Zölibats noch nicht gleich am ersten Tag mit ihm diskutieren, doch Theo ist noch 4 Wochen in den Katakomben im Einsatz (Feindesland, sozusagen) und es wird sich hierzu ganz bestimmt eine Gelegenheit finden. Lächeln musste ich jedoch, als Theo mit den Artikelnummern von Damenstrümpfen ins Straucheln geriet, Stützstrümpfe zwar, aber italian style. Tja Theo, schau sie dir gut an! So nah wirst du die seidig raschelnden, glänzenden, viele Männer in Ekstase versetzenden Nylons nicht mehr sehen. Vielleicht studierst du doch lieber Acker- und Weinbau. Immerhin ist ja auch Papa Ratzi nur ein einfacher Arbeiter in Weinberg des Herrn. Und als Bauer darfst du auch poppen!

Schlaft gut!
moggadodde

Würgereiz

Als ich eben meine, selbstverständlich, frischen Socken angezogen habe, wunderte ich mich über ein seltsames, kribbelndes Gefühl zwischen meiner rechten Großzehe und der daneben (die sicher auch irgendeinen Namen hat, die zweitgrößte halt). Ich wackelte mit sämtlichen Zehen, aber das Kribbeln blieb. Empfindsame Gemüter sollten hier nicht weiterlesen. Stop. Den anderen sei gesagt: Als ich meine Socke wieder auszog und ausschüttelte, fiel ein Ohrzwicker vor meine Füße!! Ist das nicht ekelhaft? Nie wieder, ich schwöre, bleibt Wäsche über Nacht zum Trocknen draußen, nienienie wieder!!!

Ist das ekelhaft!
moggadodde

THINK !

Eigentlich wollten wir heute schon viel früher zurück sein von SchwäSu’s 40. Geburtstag, aber, wie das so ist, reizende Festgäste machen einem das Abschiednehmen schwer … Mehr dazu morgen.
Aus der Brainstorming-Abteilung gibt es allerdings eine neue Nuss, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Welches Wort passt
in die Klammer, mit dem das erste Wort endet und das zweite beginnt?

.

VER (………) ION

.

Antwortvorschläge bitte ich einzureichen ab 22. August, 17.00 Uhr. Um rege Beteiligung wird gebeten …

Ich verabschiede mich heute etwas früher in die Schlafgemächer. Der Urlaub ist passé und morgen, pünktlich ab 7.00 Uhr befinde ich mich wieder in den Katakomben … Ihr hört von mir!

Gute Nacht wünscht
moggadodde

Commercial break!

Seid Ihr ausgebrannt, müde und von Zweifeln am Sinn des Lebens geplagt? Entwickelt sich die ordnungsgemäße Funktion Eurer interneuralen Synapsen mehr und mehr in Richtung Roulette? Geben sich Wortfindungsstörungen und retrograde Amnesie bei Euch die Klinke in die Hand? Heubäder, Schlammpackungen und Fango waren gestern, das hippe Zauberwort, um jede noch so krude Idee gewinnbringend an den Kunden zu bringen heißt WELLNESS, ein dehnbarer Begriff, mit dem sich das Wasserbett ebenso wie der hochflorige Teppichboden, das Himalaya-Salz und auch der Holzkugelsitzbezug für den VW Jetta schmückt. Ausgereizt ist der Boom jedoch noch lange nicht und die Japaner sind, wie so oft, schon einen Schritt weiter. Für solvente und mit gewissem Hang zur Dekadenz ausgestattete Personen heißt der letzte Schrei: Hakone. Nicht weit von Tokio gelegen, gibt es in Hakone ein so genanntes „Spa“, das wohl seinesgleichen sucht. Neben dem römischen, griechischen und türkischen Bad, das es in Bad Tölz sicherlich auch gibt, hält man in Hakone ein „Dead Sea Spa“, das mit importiertem Salz aus dem Toten Meer versetzt wird bereit, es findet sich ein Green-Tea-Spa, Coffee-Spa, Wine-Spa und Sake-Spa. Mal abgesehen davon, dass dies mit dem eigentlichen Spa-Gedanken (Sanus per aquam) nur noch untergeordnet zu tun hat (der alte Kneipp rotiert in seiner kalten Gruft!) scheint mir das eine perfekte Gelegenheit, unter dem feuchten Deckmäntelchen der Wellness-Bewegung einen vollstrammen Blick auf den Fujijama zu werfen. Da fährt der Erholungssuchende ins Land der aufgehenden Sonne, um den gepeinigten Körper und die geschundene Seele einer Renovierung zu unterziehen und kehrt als Alkoholiker ins Abendland zurück! Ob die GKV hier den Entzug übernimmt?

Einen Verbrauchertipp habe ich hier ebenfalls: Einigen ist bekannt, dass ich ein absoluter Anhänger von Airwaves-Kaugummis bin, vorzugsweise den „Cool Cassis“ verzehre ich, bis ich beinahe die abführende Wirkung der Süßstoffe in meinen Eingeweiden verspüre. Den vom MamS präferierten weißen Wrigleys-Streifen z.B. kann ich hingegen nicht ohne einen nicht zu unterdrückenden Würgereiz einführen (also oral, meine ich).
Nun sah ich gestern die neueste Geschmacksrichtung aus der Reihe airwaves mit Namen „black mint“ und musste einfach zuschlagen, weil die Packung scharf aussieht.

pic_9346_med.jpg

3er-Pack für 1,59 €. Ich hätte mir wohl erst einmal irgendwo einen schnorren sollen, er schmeckt grauenhaft. Menthol, Anis und Eukalyptus sind die tragenden Aromen, und in Zusammenschau schmeckt alles nur nach Lakritze. Wer Lakritze mag, wird „cool mint“ lieben …

Einen formidablen Sonntag wünscht
moggadodde

Die flambierte Frau

55 Euro, so die Ansage des MamS, habe er dabei, schlug sich bezeichnend auf die Hemdbrusttasche und für den heutigen Einkauf „muss das reichen“. Munter durchstreiften wir die Gänge, fügten dies und jenes der ursprünglich kommod gehaltenen Einkaufsliste hinzu, packten bedenkenlos Pesto calabrese und grüne Bohnen, Bodylotion und eingelegte Champignons in den Wagen und angesichts des nicht eingeplanten Umfangs ging uns auf, dass das mit dem heutigen Budget wohl knapp werden würde. Weil uns vom lieben Gott, soweit mir bekannt, nur ein Leben geschenkt wurde und getreu dem Motto „Man gönnt sich ja sonst nix“ war vom MamS schleunigst der Entschluss gefasst, Kartenzahlung sei für diesen Einkauf ja immer noch möglich und unbesorgt steuerten wir die Kassenzone an, die, wie der toom insgesamt, am Samstagnachmittag selbstredend gut frequentiert ist. Großmäulig kündigte ich dem MamS an, dass heute einige Viktualien sowie meine höchstpersönlichen, kosmetischen Notwendigkeiten auf meine Karte gingen, weil frau verdient ja selbst … Ich placierte also „meine“ Einkäufe aufs Band und dann, per Warentrenner separiert, den Rest. Ich zückte mein Mäppchen mit den inzwischen sicherlich 20 Karten, OBI, Strumpflädle, IKEA, Gesundheitskarte, Videothek, ATU etc.pp. Meine Scheckkarte fand sich bedauerlicherweise nicht und nun erinnerte ich mich dunkel, dass diese im heimischen Flur im „Sammelkasten für alles“ herumdümpelte. Naja, nicht weiter schlimm, dache ich, muss der MamS halt mit seiner Karte aushelfen und entfernte den Warentrenner. Während die Kassendame Doris fleißig weiter scannte, sagte der MamS, ich solle ihm doch mal seinen Geldbeutel reichen. Ich arbeitete mich immer hektischer werdend durch meine wirklich große Handtasche um festzustellen, dass dieser darin nicht zu finden war. Weil der MamS während des Einkaufs die Absicht, mit Karte zahlen zu wollen, hinausposaunte, ging ich davon aus, dass ER diese auch am Mann trüge. Am Mann waren allerdings lediglich die 55 Euro, die wir nun der Kassiererin auf den Tresen legten und mit zunehmend ins flammende Rot changierenden Backen berichteten wir, nicht mehr dabei zu haben. Inzwischen war sie mit ihrem Gescanne bei ungefähr 20 Euro angekommen und gemeinsam pflückten wir nun die für uns abgewogenen Fleisch- und Käsewaren und weitere, verderbliche Waren heraus. „Den Rest müsse se halt nachert widder neibring“ verkündete Doris und wie Schulkinder standen wir da und nickten, während sich der vormals flammende Teint unserer Gesichter in Richtung gegrillte Paprika verändert hatte. Ich packte unseren Einkauf kopfschüttelnd ein, der MamS fummelte an den im Wagen deponierten Einkaufstaschen herum, als er plötzlich seinen Geldbeutel mit Karte aus einer dieser Taschen zog. „Ach ja, den hab ich ja vorhin noch da rein“, sagte er und nun schüttelte Doris den Kopf, während ich mir glühend vor Scham an die Stirn schlug und um ein Loch im Boden betete, in das ich mich umgehend stürzen wollte! Wir zahlten also schließlich 65 Euro mit Karte des MamS, der wohl so langsam in die wunderlichen Jahre kommt. Wie kann er denn VERGESSEN, dass er vor einer halben Stunde sein Portemonnaie in dieser Tasche deponiert hat? Überhaupt geschehen in unserem Haushalt im Moment äußerst mysteriöse Dinge. Ständig ist etwas verschwunden und niemand weiß wohin. Seit gestern sucht der MamS eine neue Packung „After Eight“ und erst vorhin suchte ich vergeblich meinen Plastikmessbecher. Die Kinder und ich essen keine Minzschokolade, scheiden also als potenzielle Mundräuber definitiv aus und ein Messbecher macht außerhalb der Küche auch nicht viel Sinn. Nächste Woche bin ich wieder in den Katakomben und dann scheint ein Rundumschlag in Sachen Seniorennutrimente unausweichlich: Galama und Gingko, Doppelherz und Omega 3-Komplex, Ginseng und Teufelskralle, Bachblüten und Proteine bis die Schwarte kracht! Ich wette, in 8 Wochen werden seine Gehirnzellen wieder Samba tanzen.

Alles in allem war das heute also ein kostspieliger Tag und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch das

571.jpg

Realität wird …

Ich hätte heute noch so viel zu erzählen, aber ich will Eure Geduld nicht über Gebühr strapazieren. Morgen vielleicht …

Gute Nacht und:
Nehmt eure Vitamine!

moggadodde