THINK !

Ich hätte da mal eine Frage technischer Art außerhalb der heutigen Kopfnuss: Warum bewegt sich das Zeigerle auf dem Bildschirm, wenn ich meine optische Maus auf dem Tisch bewege, aber warum muckst er sich nicht, wenn das Mäuslein in der Luft schwebt oder ich die Schoßplatte bewege?

Heute suche ich nur ein Wort:

Wechselndes Portal für Quälgeister?

Der montägliche Frondienst ruft mich an die Front. Die Fenster bedürfen einer Grundreinigung und die Wäsche liegt auf einem scheinbar meterhohen Haufen, wie ein wildes Tier bereit zum Sprung … WILLNICHT!
Ach, ich vergaß: Lösungsvorschläge bitte ich einfach ab sofort einzureichen. Hoffentlich habt ihr daran mal ein wenig zu kauen …

Hautnei!
moggadodde

Sprachfehler

Die ersten Hochrechnungen der Wahlen in Berlin und MVP haben uns beim Abendessen erreicht. Mehr noch als der fast schon erwartete Einzug des braunen Gesocks in den vorpommerschen Landtag erboste mich wiederum eine sprachliche Spezialität, die mir schon sehr oft wie eine geballte Faust auf die Gehörknöchelchen krachte. Ich kann nicht erschöpfend beurteilen, ob das eine bayerische Besonderheit sprachlicher Verfehlung ist, jedenfalls können ich und mein Sprachverständnis nicht begreifen, warum so viele Radio- und TV-Moderatoren, Kommentatoren, Nachrichtensprecher das wunderschöne Bundesland MVP ausdauernd und äußerst penetrant „MEEEHCKLENBURG“-Vorpommern nennen. Die putzige, kleine Kombination aus „ck“ nach einem Vokal wird doch sicher landesweit spritzig kurz gesprochen und nicht derart pseudo-vornehm verhunzt. Auch in Schwerin sagt sicher kein Mensch: „Du hast da einen Fleeehck auf dem Rooohck und eine Müüühcke im Zuuuhcker“. Und jetzt quälen mich die Sprecher aller Couleur den ganzen Abend und morgen früh mit ihrem Meeehcklenburg-Geseiere. Flammend würde mich interessieren, wie die Betroffenen selbst ihr Land nennen, aber selbst wenn die Einheimischen dort MVP so aussprechen ist es einfach das dortige Idiom und außerhalb der dortigen Landesgrenzen m.E. unverzeihlich, denn auch ein ostfriesischer Anchorman sagt sicher nicht „Minga“ zu München, obwohl die Münchner ihre Stadt so nennen.
Nun haben die Bewohner von Mecklenburg-Vorpommern schon das kaaahckebraune Geschmeiß an der Baahcke, da hat es der vernunftbegabte Mecklenburg-Vorpommler doch mehr als verdient, wenigstens phonetisch korrekt bezeichnet zu werden.

moggadodde

Zu Besuch bei Liza und Bruce

Pfft, schon wieder Sonntag, das ging diesmal aber einige Zähne zu schnell für mich …
Zeit, das Wochenende einer Retrospektive zu unterziehen. Kurz habe ich ja bereits über den Freitag berichtet, und bereits am frühen Abend trafen wir in Tonis Trattoria ein. Ein günstiger Umstand ist ja immer, wenn man sich mit dem Wirt der frequentierten Location auf gutem Fuß befindet. Sollte es sich bei den Wirtsleuten allerdings um Tante und Onkel handeln, steht den lukullischen Genüssen nichts mehr im Wege. Tantchen sieht übrigens aus wie Liza Minnelli und der Onkel hat frappierende Ähnlichkeit mit Bruce Willis, wie wir am Ende des Abends erneut feststellten. Nach unseren Wünschen befragt, entschieden wir uns für das „Menu surpresa“, stand zwar nicht in der Karte, aber Zio Antonio ließ sich natürlich nicht lumpen und fuhr aus der cucina allerhand Leckereien heran. Meine Tante ist nur 6 Jahre älter als ich, wir verstanden uns schon immer bestens und an diesem Wochenende war Stadtfest in Wü., d.h. tote Hose in Zio Antonios eher peripher gelegener Trattoria, was ein (nicht für seine Finanzen aber für uns) glücklicher Umstand war, weil endlich, endlich Zeit für ausführliche Unterhaltung war, was sich schon seit Lichtjahren nicht mehr so ergeben hatte. Geplant wurde ein gemeinsamer Trip in Tonis sardische Heimat, die nun leider eine Insel ist und sich nur per Fähre bzw. Flieger erreichen lässt, was Tantchen, die beide Beförderungsmitteln mehr als skeptisch gegenüber steht, den Angstschweiß aus den Poren treibt. Zu dritt insistierten wir und erarbeiteten eine praktikable Bewältigungsstrategie, die neben einschlägiger Medikation auch die opulente Verabreichung alkoholischer Getränke umfasst. Letzteres trainierten wir sogleich an Ort und Stelle und noch gegen 1.00 Uhr saßen wir an der Mainpromenade mit herrlichem Blick auf die Festung und beschimpften die mit quietschenden Reifen vorbeirasenden PS-Protze, während Toni scharfe Salsiccia und Provolone als Snack aus der Kühlung holte und, schon mal da, gleich noch neuen Prosecco und den leckeren, mit Pfirsich aromatisierten Grappa.
Der MamS, der sich dankenswerterweise immer wieder fast freiwillig und dankenswerterweise als Fahrer zur Verfügung stellt, fuhr die Wirtsleute, die beide mächtig angeschickert waren, nach Hause und in einer Viererkette schleppten wir Liza und Bruce die Stufen zu ihrem Haus hoch, immer wieder mussten wir anhalten, weil Tantchen ihre Schuhe oder Tasche oder Schlüssel verlor oder der Zio mich mit seinem massiven Körper und scheinbar hohem Seegang gegen die Mauer drückte. Wie gerne hätte ich die beiden am nächsten Morgen gesehen! Hoffentlich hatten sie genug Alka-Selzer im Haus. Aber es war ein herrlicher Abend und ich danke auch hier ganz herzlich und wenn der Preis dafür ein dicker Kopf am nächsten Tag ist, nehme zumindest ich ihn gern in kauf …

Mein Zwetschgenkuchen ist, was den Belag und hier insbesondere die Zimtstreusel betrifft, ausnehmend gut gelungen. Leider lässt sich der Datschi mit der Gabel nicht zerkleinern, was an mir und meiner puren Unfähigkeit, einen passablen Hefeteig herzustellen, liegen mag. Ich erwähnte meinen Assistenten Dr. Oetker und seine Trockenhefe bereits, allerdings hatte ich kein Öl, bzw. nur Olivenöl, im Haus und war mit der Annahme, der Teig gelänge auch ohne, etwas auf dem Holzweg. Hölzern ist so auch der Teig geworden, aber meine Lieben sitzen jetzt hier und sind voll des Lobes über ein, bezüglich des Teiges dehydriertes Backwerk, das sie notgedrungen mit der Hand verspeisen müssen.

Trotz der angenehmen, familiären Atmosphäre musste ich mit Dixie eben in eine Diskussion bezüglich ihres überreichlichen Gebrauchs von Haarwaschmittel einsteigen. Letzten Dienstag brachte ich zwar preisreduziertes, dennoch hochwertiges Vichy-Shampoo von den Katakomben mit, das nun bis auf einen nicht nennenswerten Rest aufgebraucht ist. 200 ml immerhin in knapp einer Woche geben zur berechtigten Frage Anlass, ob sie das Zeug denn säuft, wobei meine tägliche Haarwäsche wegen des sparsamen Gebrauchs plus Kurzhaarfrisur das Kraut nicht fett machen kann.

Das bringt mich zum

Fremdwort des Tages,

sumptuös,

was „verschwenderisch“ bedeutet und ich bin mit Dixie übereingekommen, dass ich speziell für ihre Funzeln das billige Shampoo von Schlecker besorge, von dem sie dann auch gerne trinken darf.

In der Hoffnung auf einen sumptuösen Sonntag in jeder Hinsicht verbleibe ich mit herzlichsten Grüßen
moggadodde

Vom Lotterbett ins Luxusleben

Eine große Mütze voll Schlaf hat es mich zwar schaffen lassen, heute morgen um 6.00 Uhr aufzustehen und Pausenbrote zu richten. Aber ich gestehe, dass ich mich, als alle das Haus verlassen hatten, nochmals in die Kissen legte. Morgens im Bett, nur mit dem Geraschel der Zeitungsseiten und spüren, wie die Augen wieder müde und die Arme schwer werden, dann die Zeitung achtlos hinaus werfen und nochmals einschlafen, ach, das mag ich und empfinde es als Luxus, den ich mir dann und wann ohne schlechtes Gewissen einfach gönne. So bin ich nun wieder ein ganzer Mensch, unternehmungslustig und voller Tatendrang und nicht das abgehalfterte Häuflein Elend, das gestern hier saß.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass Freitag ist (mein Lieblingstag) und mein Tantchen den MamS und mich zum hemmungslosen Schnabulieren in ihre und Onkel Tonis Trattoria geladen hat. Hinzu kommt der phantastische Umstand, dass meine SchwieMu heute Dixie und Hank als Übernachtungsgäste begrüßt und der Abend somit in Frieden, Ruhe und erwachsener Gesellschaft mit einer bunten Palette kulinarischer Preziosen verlaufen wird, was ich ebenfalls als einen gewissen Luxusfaktor ansehe.

Ein weiterer Luxuspunkt ergibt sich in Zeiten von Gammelhammel und Ekelfleisch, weil es in unserem Kaff einen Menschen gibt, der alle paar Monate die Lust verspürt, selbst Würste aus ihm bekannten Tieren herzustellen, selfmade vom Schussapparat bis zum kunstvollen Drehen des Fleischbräts im Naturdarm. Über Weißwürscht, Bratwürscht und Schnitzel wird das schmackhafte Spektrum bis Hausmacher Weiße und Bierschinken abgedeckt. Genau dort werde ich später einfallen, um unsere Gefrierbehälter zu bestücken, damit ich mal wieder mit einem unbesorgten Gefühl die fleischlichen Gelüste meiner Mitbewohner befriedigen kann.

Hank sitzt hier und freut sich wie Sau, weil sein neuer Lehrer das genaue Gegenteil ist vom letztjährigen, verhärmten Zitronengöschle, wegen der er oft bis nachmittags um 5 Uhr über seinen Hausaufgaben saß. Herr K. ist als sehr zurückhaltender Hausaufgabenverordner bekannt, was ihm bei seinen Schülern selbstredend einen gloriosen Heldenstatus einbringt.
Dixie absolviert heute den letzten Tag ihrer Ausbildung zur Schulsanitäterin und dieser würde ich sehr gerne einmal beiwohnen, zumal sie als bekennende Grobmotorikerin gestern erzählte, sie habe einer Mitschülerin, die sie in die stabile Seitenlage bringen sollte, beinahe den Arm gebrochen.

Ich werde jetzt Zwetschgenkuchen backen, Frau O. aus den Katakomben hat mich gestern reich mit ihren Früchten beschenkt, mmmh lecker, mit Zimtstreuseln und dank Dr. Oetker und seiner Trockenhefe bekomm’ auch ich jetzt einen Hefeteig gebacken!

Alles in allem bin ich also höchst luxuriös unterwegs heute …

Auch Euch einen schmackhaften Tag wünscht
moggadodde

Der Letzte macht das Licht aus

Dieser Tag hat es geschafft, mich geschafft, mich platt gemacht. Ich spüre jeden meiner Knochen und meine Fußgelenke gleichen Fesselballons. Ich schwanke durch die Wohnung wie ein Dreimaster bei hohem Seegang, weil beide Beine steif sind wie das eine von Käpt’n Ahab, aber in meinem Kopf breitet sich nach einer schönen dolo sanol endlich ein wattiges Wohlgefühl aus.
Zudem ist mir heute nostalgisch zumute und ich zeige euch einfach, was mich 1984 tatsächlich zum Weinen brachte und mir noch heute (eben wieder) die Gänsehaut auf den Körper treibt:

Hab ich mal rausgenommen … muss ja nicht jeder sehen

Ich begebe mich heute sehr bald zu Bett. Ohne Buch, ohne Mann, ohne Musik. Nur ich und die kümmerlichen Reste meines geknechteten Körpers.

Wünscheuchwas
moggadodde