Was ist heute nur los? Ich komme nicht in Tritt, mein Kopf ist irgendwie vernebelt und nur mit Anstrengung kann ich mich an zu führende Telefonate und zu erledigende Aufgaben erinnern. Dauernd schweifen meine Gedanken ab und verfahren sich für einige Momente in immer wieder neue, trotzdem nichtsnutzige und kontraproduktive Sackgassen. Der Blick aus dem Fenster erweckt zudem den Eindruck, als habe da oben heute jemand vergessen, die Sonne anzuknipsen. Das Gefühl, als wäre ich nur zum Teil anwesend, verwirrt mich und ich habe keine Ahnung, wo ich meine andere Hälfte gelassen habe, ertappe mich dabei, wie ich mich umsehe, ob ich nicht vielleicht hinter mir stehe. Ich gebe dem zunehmenden Mond die Schuld, obwohl mir für gewöhnlich die astronomischen Gezeiten keine Probleme bereiten. Äußerlich fahl wie der Mond und im Inneren grau wie der Himmel über mir. Dunkel und dennoch fast transparent und zugleich leicht wie eine Seifenblase, die mit Rauch gefüllt ist, schwebt mein Ich umher. Wie nach einer unvermutet abgebrochenen Lobotomie, die mich unvollständig und mit vakuumisiertem Gehirn zurücklässt. Jetzt werde ich mich suchen und hoffe sehr, bald fündig zu werden, denn so unfassbar wie ein flüchtiges Gas kann ich mich selbst nicht lange ertragen …
moggadodde