Der aufgeklärte Bürger erhält durch sämtliche Medien bis zum Erbrechen das richtige Verhalten zum Schutz vor Einbrechern im Falle von Urlaubsabwesenheit eingetrichtert. Jalousien sollen möglichst durch elektrische Vorrichtungen zu unterschiedlichen Tageszeiten herauf- oder heruntergelassen werden, günstig ist auch eine Zeitschaltuhr für die elektrische Beleuchtung, die das verlassene Heim des Abends illuminiert, der Briefkasten soll durch vertrauenswürdige Nachbarn geleert und der Anrufbeantworter nicht mit einem Hinweis ähnlich diesem „Hallo, die Familie Schröther von Brechkamp befindet sich in der Zeit von 18. April bis 25. Mai in der Inneren Mongolei. Dringende Anliegen tragen Sie bitte nach dem Piepton vor“ besprochen werden. Jeder weiß das. Jeder? Nicht jeder. Als ich heute am Briefkasten von Babuschka und Fuzzi vorbeikam, prangte da ein verdammt hässlicher, selbst gemalter Aufkleber: „Keine Werbung einwerfen. Sind im Urlaub!“. Ist das nicht nett? Die beiden sind so freundlich und laden das Diebesgesindel in ihre Erdgeschosswohnung auch noch ein. Menschen, die ihr „i“ mit einem Kringel statt einem Punkt verzieren, sind mir ohnehin suspekt und ich finde, sie hätten den Aufkleber schon wenigstens mit dem Computer machen können. Wie sieht das denn aus? Was sollen denn da die Einbrecher denken!
Belustigend fand ich heute die Zeitungsmeldung im Lokalteil, wonach die Polizei eine 50jährige Fußgängerin anhielt, die mit 2,7 Promille wohl mehr Alkohol als Blut intus hatte und die schwankenderweise abwechselnd Hauswand und abgestellte Fahrzeuge touchierte. Auf die Frage, was sie denn so vorhabe, antwortete die Frau, sie wolle nur ihren Hund ausführen und wedelte mit der Leine, woraufhin die Beamten sie darauf hinweisen mussten, dass sich an der Leine gar kein Hund befand! Den hatte die Guteste nämlich daheim vergessen. Netterweise haben die Beamten die angeheiterte Dame dann nach Hause gebracht und in der Meldung habe ich schon ein wenig die abschließende Aufklärung vermisst, ob der Hund daheim denn dichtgehalten hat oder ob sie heute neben ihrem Kater auch noch die Auslegware pflegen musste …
Passend dazu wundere ich mich über eine Radioansage bei „B 5 aktuell“. Die kündigen ihre Sportmeldungen immer für „Fünf vor voll“ an. Kennt ihr das vielleicht? Sagt man irgendwo in Deutschland fünf Minuten vor einer vollen Stunde „Fünf vor voll“? Das hört sich jedenfalls ganz schön affig an, finde ich und wenn ich mal sage: „Bei mir isses fünf vor voll“, dann bedeutet das, dass die anwesenden Partygäste mir schon mal eine Rettungsgasse in Richtung Toilette freimachen sollen … Neee, Schurz beiseite, ich trinke ja gar nicht so viel. Obwohl, wenn ich mir das recht überlege, könnte ich jetzt noch mal schnell ein Rotweinchen … und dann suche ich meine Stechkarte. Widerlich, das. Ich muss nämlich morgen wieder in die Katakomben. Wenn das kein Grund zum Saufen für einen kleinen Tröster ist, was dann?
Euch einen trockenen Abend wünscht
moggadodde