Frau M. forscht – J mit R

Der Elitesoldat namens Jan –
Bei der Marine ein ganz toller Hecht –
Ließ mitten im Akt laut einen fahr’n
Vom Odeur wurd‘ ihr saumäßig schlecht.

Sehr eklig war Nachtwächter Klaas
Kappte Nägel vornehmlich beim Essen
Sie würgte ihn, nur so zum Spaß
Den Kerl wollt‘ sie sehr schnell vergessen!

Den Umzug von Leo, ganz Stararchitekt,
Konnte Frau M. lange gar nicht verwinden.
Er schien ihr wirklich beinahe perfekt
Und er nahm sie am liebsten von hinten.

Der blonde Landschaftsgärtner Maik
Beackerte sie sehr viel zu gründlich.
Schnell trat hier ihr Elan in Streik,
Sie verkehrten am Schluss nur noch mündlich.

In seinem Beruf eine Zier
War ein Tänzer vom Kiez namens Nick.
Sie liebte ihn voller Begier‘
Für ihn war sie nur ein schneller ein schnelles Vergnügen.

Für die Buchstaben O, Q und P
bewies Frau M. auch schon mal Mut zur Lücke.
Bei all dem Streß und Ach und Weh
Brauchte sie eine neue Perücke.

Mit ihren Nachbarn in ständigem Streit
Lag Frau M. wegen Starsänger Rolf.
Dieser war zwar stets und allzeit bereit,
Doch wenn er kommt heult er so wie ein Wolf.

Frau M. forscht – A mit I

Frau M. aus dem östlichen Halle
hatte einst was sehr Schönes im Sinn
Zum Test, wer am besten gefalle
gab sie sich sämtlichen Vornamen hin.

Den Anfang, den bildete Ansgar
Doch plagt sie schnell schlechtes Gewissen
Die Freude mit ihm war eher halbgar
Drum würd‘ sie ihn gar nicht vermissen.

Bernhart war der nächste im Reigen
Denn „Nomen est omen“ dacht‘ sie.
Doch der Herr tat’s gar gründlich vergeigen
weil seinen Körper, den pflegte er nie.

Der Nächste war der coole Claus,
er hatte abscheuliches Haar,
das schaute sogar zu den Ohren raus,
Deshalb war der Schluss absehbar.

Ein Urologe mit Vornamen Diether
Ging bei Frau M. schon bald ein und aus.
Doch er schwitzte am Tag sieben Liter
Deshalb schmiss sie ihn eilig hinaus.

Auf der Liste der Fünfte war prächtig.
Sein Name war Müller, Erasmus.
Er liebte sie stark und bedächtig,
war der Herr des multiplen Orgasmus.

Der Sechste im Reigen heißt Frank,
sehr schlank und von guter Statur,
Doch erstens ist er laufend krank,
zweitens schaut er beim Sex auf die Uhr.

Der Gerald ist schwach auf der Brust,
Deshalb trieben sie es nur sehr langsam.
So verging ihr allmählich die Lust
Und der Herr war ab da wieder einsam.

Ihren G-Punkt, den fand erst der Achte
Das war der vortreffliche Helge.
Er beglückte sie stets mit Bedachte
Doch schließlich ging er auf der Felge.

Obwohl von perfekter Gestalt
recht pervers war dagegen der Ingo.
Im Bett war ihr ständig sehr kalt,
Denn ihr Lover bevorzugte Bingo.

Gebucht!

Darüber, dass sich unsere diesjährigen Urlaubsplanungen schwieriger gestalteten als erwartet, hatte ich ja bereits berichtet. Zunächst fassten wir als Ziel das grandiose und bereits getestete Mallorca ins Auge, was wegen allseits klammer Kassen schnell auf Menorca abgemildert wurde, was sich allerdings finanziell auch nicht ohne unbequeme Einschränkungen realisieren ließe. Sodann wanderten unsere begierigen Finger auf der Landkarte etwas weiter nach Norden, an die ligurischen Strände, dann an die französische Atlantikküste und nun, was soll ich sagen, sind wir in Schleswig-Holstein gelandet! Am 25. August fahren wir mit SchwäSu und ihrer Bande ins Ostseebad Laboe und das ist jetzt felsenfest, unumstößlich und bereits gebucht.
Schon heute freue ich mich auf die Zeit, wenn wir nicht mehr auf die vermaledeiten Schulferien angewiesen sind, in denen ein schnuckeliges Häuschen oder ein nettes Appartement locker das Doppelte des Preises von Mitte September kosten. Wenn Hank mit seinen Kumpels zum Komasaufen nach Calella della Costa Kulturtrip nach Barcelona und Dixie mit ihren Hühnern oder dem Schatzi zum Miss-Wet-T-Shirt-Contest nach Bibione Sightseeing nach Mailand fährt, machen der MamS und ich uns auf und fahren im Oktober nach Kalabrien und/oder im Mai nach Sizilien und schauen den dortigen Zitronen beim Wachsen zu. Zwischendurch fliegen wir vielleicht mit einem 29 Euro-Ticket mal eben im März nach Madrid und wohnen in einer fast geschenkten Unterkunft in Alassio im April, während wir tunlichst darauf achten, in den ferialen Sommermonaten nicht mal einen großen Zeh in die einschlägigen Tummelplätze familiärer Ferienziele zu setzen.

Nun bin ich aber erst einmal froh, dass wir es tatsächlich geschafft haben, den Urlaub für dieses Jahr in trockene Tücher zu bringen. Ich freue mich schon jetzt sehr darauf und vielleicht kommt auch die eine oder andere Kindheitserinnerung hoch, denn als Fünfjährige verbrachte ich einen Urlaub mit meinen Eltern im hohen Norden

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und ich denke, damals wurde der Grundstein gelegt für meine Affinität zu Strandurlauben im allgemeinen und feinkörnigen, weißen Sand im besonderen …

Euch eine weiche Nacht wünscht
moggadodde

Moderne Märchen

Habe ich schon erwähnt, dass ich Ananas mag, ebenso wie Mango und Pfirsich? Von einer exotischen Frucht namens Cupuacu allerdings habe ich noch nie gehört und zum Glück gibt es das www, wo sich die unwissende Frau mit Informationen aus erster Hand versorgen und selbst Wissenslücken, die so groß sind wie der Grand Canyon, stopfen kann.
Unwissende Menschen sind auch immer anfällig für Verführungen aller Art und als ich vor kurzem einmal wieder den Fernseher eingeschaltet habe, sah ich den Clip des angelsächsischen Zahnpasta- und Waschmittelriesen, in dem gut aussehende Damen über den Bürgersteig spazieren und aus dem Off sind Äußerungen zu hören wie „Wow!“, „Cool!“ sowie „Geil, Baby!“, die diese Frauen auf sich selbst beziehen, während der muskulöse Ausrufer sich lediglich mit diesem neuen Produkt, das „komplette Eindrücke“ verspricht, auf englisch natürlich, die Beißer poliert.
Ich bin Neuem naturgemäß stets aufgeschlossen und nun entdeckte ich die Putzprodukte im Supermarkt und entschied mich für die Geschmacksrichtung „Exotische Energie“ mit all den eingangs genannten Früchten, denn wenn mir jemand sagt, damit könne ich das schnöde Zähneputzen zum „Geschmackserlebnis“ umfunktionieren, dann bin ich dabei! Außerdem bin ich morgens immer leicht angeschlagen und der junge Mann aus dem Spot schien so aufgeweckt und hingerissen, dass mir das schon einen Versuch wert war.
Zuerst bekam ich von den Kindern eins auf die Mütze: „Iiiih, was ist das für ein ekliges Zeug!“ bedankte sich meine Familie für meine Experimentierfreude, „Hammer denn kei annere mehr?“ erkundigte sie sich angewidert und tatsächlich, das versprochene „Geschmackserlebnis“ fällt nicht einmal annähernd so aus, wie ich mir das vorstellte.
Keine Frische, geschweige denn das versprochene „prickelnde Gefühl“ in meinem Mund … dafür der Eindruck, als würde man sich mit Fruchtpüree die Zähne putzen, das gibt als Bewertung von Hank nur das:

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Ich habe heute eine stinknormale, herkömmliche Zahncreme gekauft, mir ordentlich Menthol, Minze und Kräutern, weil nur diese Zutaten das richtige, frische, prickelige Zahnputzerlebnis ergeben aber weil Cupuacu in den südamerikanischen Regenwäldern von den dortigen Schamanen auch gerne als Heilmittel gegen Bauch- und Geburtsschmerzen eingesetzt wird, hebe ich die kaum benutzte Tube einfach mal auf und wenn die Schmerzmittel ausgehen, hat tricky mogga wenigstens ein Zaubermittel am Start …

Euch einen frischen Tag wünscht
moggadodde

Eine schwere Geburt!

Bisher ist der Tag ja ziemlich blöd. Es kann gut sein, dass ich da ein bisschen eigen bin, aber die weit verbreitete Sitte, sich sein Geburtstagsgeschenk selbst auszusuchen, finde ich doof. Die Ansage war recht einfach: Ich wünsche mir eine Armbanduhr. Silber, bzw. dieses leichte Titanmaterial, ähnlich der, die ich bereits seit Jahren trage, die aber inzwischen ziemlich abgestoßen aussieht. Gestern drängte mich der MamS in die Stadt, damit ich mir selbst eine Uhr aussuche, dazu verspürte ich jedoch gar keine Lust. Ich weiß aber, dass er sich vehement dagegen sträubt, mir auf eigene Faust etwas zu kaufen, wohl aus Furcht, es könnte mir nicht gefallen aber, ich meine, wir sind jetzt so viele Jahre zusammen, dass mein Geschmack ihm unmöglich verborgen geblieben sein dürfte. Wenn es mir wider Erwarten nicht gefallen hätte, hätten wir es einfach umgetauscht aber vielleicht wäre es ja genau das Richtige gewesen, zumal ich nicht auf irgendeine Marke festgelegt bin. Egal. Ich hatte also keine Lust und sagte ihm wahrheitsgemäß, dass er sich keine Sorgen machen solle; er wisse, dass ich keine geschenkegeile Tussi bin und wenn das nicht klappen würde, wäre ich nicht böse drum.
So hatte der MamS dem kleinen Hank, noch bevor ich heute meine müden Äuglein öffnete, den Floh ins Ohr gesetzt, dass sie mich zum Frühstück ins nächste Bäckerei-Café abschleppen und kaum trat ich aus dem Schlafgemach, eröffneten sie mir dies. Ich weiß, dass ich manchmal blöd sein kann, aber dazu hatte ich jetzt auch keine Böcke. Ich wollte mich ungewaschen und im Pyjama mit der Zeitung auf die Couch lümmeln, mit einen doppelten Espresso in der Hand und das sagte ich auch. Jetzt hatte ich beide beleidigt, aber warum in dreiteufelsnamen soll ich mich zum Frühstücken ins Café setzen, wenn ich lieber daheim abhänge, meinen Geburtstag langsam angehen lasse damit ich später mit der Zubereitung von 10 l Chili con Carne für die üblichen Verdächtigen heute Abend nicht in zeitliche Schwulitäten komme?
Hank war beleidigt, weil er zum Frühstücken wollte, der MamS war beleidigt, weil ich nicht zum Frühstücken wollte und ich war beleidigt, weil mich keiner verstehen wollte!

Später wies ich ihn darauf hin, dass ICH schließlich nichts dafür könne, dass er nicht in der Lage wäre, mir allein ein Geschenk zu kaufen und da ich das ja wisse, sei ich ihm ja auch nicht böse. Wenn er und sein Sohn mir den heutigen Tag versauen wollten, seien sie damit schon ganz schön weit gekommen und sollte er mir noch ein Geschenk machen wollen, dürfe er sich gerne des Chilis annehmen und mir die Arbeit in der Küche schenken.
So ist es jetzt auch gekommen. Der MamS hat mir die Zubereitung von 10 l Chili con Carne geschenkt, während ich mich aufs Abschmecken beschränkte. Das ist also ein Geschenk, das garantiert nicht umgetauscht wird und jetzt ist er zufrieden.
Warum ist alles so kompliziert? Oder bin nur ich so kompliziert? Ich bin doch nicht kompliziert, oder?

Euch einen einfachen Tag wünscht
moggadodde