Die Vorhänge waren heute zu waschen und jetzt stelle ich fest, dass ich es mag, wenn es in der Wohnung nach Pirsel riecht. Wahrscheinlich ist dem Flüssigwaschmittel neben einem Hauch Vernel auch irgendeinen Ephedrinzusatz; ich war umtriebig und leistungsfähig wie selten. Vielleicht hatte ich auch nur endlich mal genug Schlaf.
Jedenfalls machte ich mich danach über den Kleiderschrank her und förderte Klamotten zutage, die noch nicht einmal die Bewohnerin eines Wüstenkrals in Burkina Faso tragen würde. Drei Müllsäcke füllten sich binnen einer halben Stunde mit Modesünden vieler Jahre und wanderten später in den mobilen Container. Trotzdem wurde ich wehmütig: Mit dieser Bluse bestieg ich 1990 einen Elefanten in Kenia! Diese Hose versaute ich mir auf den schweineheißen Zinnen irgendeiner türkischen Festung! Abgeschnitten und unprofessionell umgenäht fristete auch sie ein dunkles Dasein in den Tiefen des Schwetürenschrankes, ebenso wie ein Dutzend Hosen, in die ich mich auch nicht mehr hineinpressen könnte, wenn ich vorher in Olivenöl gebadet hätte. Unsicher wurde ich kurz bei einem schwarzen Pailletten-Top (weg damit!) sowie einem perlenbesetzten Seidengürtel, der vor verdammt vielen Jahren mein Hochzeitskleid zierte (bleibt vorerst da!).
Erkenntnis des Tages: Ein Kochtopf, randvoll mit Steinpilz-Risotto, gibt beim Umrühren obszöne Geräusche von sich.
Frage des Tages: Kann man auch aus Silberfischchen eine leckere Bouillabaisse zubereiten?
Lacher des Tages: Spongebob strickt Thaddäus einen Pullover aus Augenbrauen.
Empfehlung des Tages: Vorhänge waschen mit Pirsel – verleiht Flügel und erweitert das Bewusstsein!
Euch eine klare Nacht wünscht
moggadodde
Besser dein geiler Stoff, als dieses Chorzeug, was ich heute dazu benutzen mußte, weil ich einen dunklen Socken in der Weißwäsche übersehen hatte…das riecht so sexy wie Hallenbad und meine Finger riechen immer noch…d.h. es dürfte wieder eine lustige Nacht geben…oder ich versteck meine finger unterm Kopfkissen…Schlaf schön!
Chlor, nicht Chor, meine Waschmaschine gibt zwar seltsame Geräusche von sich, aber mit singen hat das nicht im geringsten Ähnlichkeit…
Hoffe, du hast wenigstens von Mark Spitz 1972 geträumt … Ich bekomm‘ beim Gebrauch von Ace immer weiße Flecken an den Fingern, bin zu faul, nach den Handschuhen zu kramen … Sicher gehen wir mal an sowas zugrunde.
Solche Heiligtümer gibt es wohl in jedem Schrank. Ich denke gerade an diese hellbraunen Socken mit einem aufgedruckten Loriotcomic (sie trägt ihn auf dem Rücken, auf der anderen Socke trägt er sie), hatte mir meine Frau zur Hochzeit geschenkt…
Das waren noch Zeiten als es Krawatten, Hemden, Socken, usw. mit Comicaufdruck gab (so herrlich scheußlich), ich werde gerade ganz sentimental 🙂
Feng Shui meets Franken? 😉
@mephisto ???… Ähmm… Geheimbotschaft? Oder lag´s am bewusstseinserweiternden Pilzpulver, welches du heute in der (Morgen- bzw. Frühstücks-)Latte aufgelöst hast?
😉
„Pseudo-Geheimbotschaft“ – ich bezog mich auf dieses Posting 😉
Ansonsten löse ich meine Morgenlatte nicht mit Pulver, glaube mir *grins*
@ alexander: Gut, dass Klamotten mit Comics von der Straße sind – wenn überhaupt hatte ich höchstens etwas mit Snoopy und Woodstock. Stattdessen gibt es jetzt Krawatten mit Nikoläusen, die auf Knopfdruck „Merry Christmas“ singen und quietschbunte Zehensocken. Nicht wirklich ein Fortschritt, finde ich 🙂
@ Mephisto: Ich würde eher sagen: Die Hose geht solang in den Schrank, bis dieser bricht … Hat nichts mit FS zu tun, eher mit praktischen Erwägungen. Ich habe schlicht den Ãœberblick verloren …
@ bt: Pulver? Das gibt’s als Pulver? Ich in meiner kindlichen Vorstellung dachte immer, man müsse die Pilze schnitzeln und kochen um sie als Zaubermittel gegen Verspannungen und Blockaden einzusetzen 🙂
Und ich hab mir schon Sorgen gemacht wir (M. und ich) bekämen jetzt (Blog-)Hausverbot wegen der unzüchtigen Assoziation bezüglich italienischer Cafévariationen.
Ja, die besagten ‚Entspanner‘ können in Pulverform käuflich erworben werden. Jetzt frag mich bitte nicht wo! Versuch´s doch mal bei euch in den weniger beleuchteten Straßen nach Einbruch der Dunkelheit 😉
Hey, die Latte-Sache ist hier schon lange ein running gag … Wenn eine bestimmte Nachbarin zu Besuch kommt, wünscht sie sich, nach dem Getränk ihrer Wahl befragt, immer eine Latte. Sie meint L. Macchiato und das wissen wir auch beide, aber trotzdem sorgt das immer schon für einen Einstiegslacher.
Meine Anspielung betraf auch eine ähnliche Erfahrung vor zwei Wochen: Ich saß gegen 10 h Morgens im Café am Trödelmarkt, während die Dame meines Herzens zwischen den Ständen schlenderte. Da kam eine schicke Spätgebärende mit Kinderwagen, setzte sich einen Tisch weiter, griente den schwulen Kellner an und fragte, ob sie denn eine Morgenlatte bekommen könne. Der Typ griente zurück und stiefelte in die Küche. Bis auf ein älteres Paar in der Nähe, fanden das alle lustig.
Es gehört schon ziemlich viel Mut dazu, einen Kellner auch nur spaßhalber um eine Morgenlatte zu bitten. Hier bekäme man dafür sicher entgeisterte Blicke und Hausverbot wegen sexueller Belästigung. Da seid ihr schon viel lockerer …
Ich muss da nochmal nachlegen, sorry:
Der Typ war so sichtbar schwul, wie sie sichtbar eine Hete war. Wie schon angedeutet, bis auf die ältere Generation, hat das jede anwesende Person zweifelsfrei als Joke verstanden.
Ich muss mal deine Landsleute in Schutz nehmen. Die deutschen Südländer, die ich näher kennen gelernt habe, hätten fast alle darüber geschmunzelt 🙂
@ bt: Du meinst, ich soll es riskieren? Ich würde mich ziemlich blamieren, wenn der Kellner gar nicht wüsste, was ich will … „Cheeeef? Die Dame will eine Morgenlatte. Hamwer sowas auf der Karte?“