Never ever Tscha!

Der Tag begann verheißungsvoll, langes Ausschlafen inklusive. Wir nutzten das wunderbare Wetter für ein ausgedehntes Frühstück auf der sonnigen Terrasse und weihten unser neues Telefon ein, das selbsterklärend einfach zu bedienen ist und nun drohte der Krieg der Klingeltöne auszubrechen. Dixie hat ein eigenes Mobilteil bekommen und möchte selbstverständlich ein hippes Klingelsignal und weil wir nur eine Telefonleitung haben (und das ist auch gut so!) plädiere ich für einen gediegenen, eingängigen aber nicht aufdringlichen Ton. Nach der Regel „WZB“ klingelt es hier jetzt so, wie der MamS und ich das möchten. Geht doch!

Ein lockerer Ausflug zu einem Markt in einer Kirchenburg im Kitzinger Land steht heute auf dem Programm und jetzt, da das lästige Abspülritual hinter uns liegt, kann ich mich auch darauf freuen. Tscha, der Supergriff-ins-Klo-Mechaniker, hat gestern immerhin mal selbständig durchgeläutet und mitgeteilt, dass das bestellte Pumpenteil noch nicht eingetroffen sei. Vielleicht war es besser, dass ich nicht daheim war; ich glaube ich hätte ihm meinen Unmut über die mittlerweile 4wöchige Dauer des Trauerspiels um die Spülmaschine zu überdeutlich zur Kenntnis gegeben. Beim letzten Teller heute früh habe ich mir geschworen, dass dieser verdammte, lächelnde Lahmarsch denselben nach Abschluss dieses Dramas nie wieder hierher zu bewegen braucht. Stahlblaue Augen hin oder her. Irgendwann ist der Charme eines jeden Blenders verbraucht und Tscha steht bei mir sogar schon tief in den roten Zahlen …

Euch einen strahlenden Sonntag wünscht
moggadodde

Alles Schrott!

Gestern, als ich Dixie spät irgendwo in der Prärie aufpickte, löste sich mit lauten Geräusch irgendein Blech unter meinem Auto, das mir so langsam ziemlich unsympathisch wird, denn die Tatsache, dass es nach längerer Strecke nach verbranntem Öl stinkt, ist ja auch seit ein paar Tagen. Ich schlich also mit 20 durch die Nacht, um das an einer Seite noch anhängende gelochte Blech (der MamS meint, es sei ein Katalysatorblech, fragt mich nicht!) möglichst nicht ganz abzurupfen, bzw. einem Hintermann mit einem „pfftpfftpfft“ in die Windschutzscheibe zu schleudern.
Des weiteren macht unser Telefon schlapp und Anrufer beschweren sich schon länger, weil die Leitung plötzlich tot ist. Wenn wir angerufen werden, ist es ein Glücksfall, wenn wir abnehmen können. Angelika Anrufbeantworter hat schon länger ihren Dienst quittiert.

Ihr seht, schöner Samstag und jetzt rufe ich zuerst mal in der Werkstatt an. „Schätzlein“ heißt die und ich hoffe, das Schätzlein hat günstige Preise …

Euch einen schadenfreien Tag wünscht
moggadodde

Wählen leicht gemacht!

Wie ich durch die liebe Schwesterkollegin Barbara, die ebenfalls zur Abstimmung steht und die ich euch ebenfalls ans Herzlein lege, erfahren habe, hat die Abstimmung für die Wahl zur Blogine 2007 mittlerweile begonnen.
Nicht, dass ich euch überreden will aber, ich meine, das Wahlrecht ist eine Bürgerpflicht und wenn ihr gerade mal hier seid und zum Wählen nicht mal in eine stinkende Schulturnhalle gehen müsst, sondern mit einem Klick auf den hübschen Butten auf der rechten Seite eurer Bürgerpflicht genüge tun könnt, solltet ihr gleich mitmachen. Also, ich meine, nicht nur klicken, sondern dann nochmal weiter gucken. Ist ja schon auch ein bisschen anspruchsvoll hier …
Nachdem die Schwesterkollegin und ich sowieso die verkanntesten Blogs der Sphäre führen und folgerichtig noch immer bei 0 % herumdümpeln, solltet ihr unsere Ehre wenigstens ein bisschen retten, finde ich.
Auch hier gilt im übrigen: Wer nicht wählt, darf sich später nicht beschweren!

Euch eine aussagekräftige Nacht wünscht
moggadodde

Krieg der Sterne

Den kompletten Vormittag vertrödelte ich draußen, bewunderte die Weigelie und schnippelte reichlich planlos durch die Prärie. Ein schlechtes Gewissen deshalb wäre allerdings das Letzte, was mir einfiele und die einzige Anstrengung des heuten Tages war, Hank und Konsorten zuzuschauen, die sich beim Bau des „Star Destroyer“ vollkommen verausgabten.

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Die dänischen Plastikdinger kosten zwar ein Heidengeld, aber die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Faktor erübrigt sich. Hank kann stundenlang in Lego versinken und wenn wir nur noch ein paar Packungen kaufen, kann das durchaus wörtlich genommen werden.
Nur wer aber einmal mit nackten Füßen des nächtens durchs dunkle, legokontaminierte Kinderzimmer getapert ist, weiß, was Schmerz bedeutet. Besonders fies sind die kleinsten Teile, die sich dann auch noch zwischen den Zehen verfangen und während man, laute Schmerzensschreie ausstoßend, einbeinig durch das Zimmer hüpft und Flüche ausstößt, die keineswegs in ein Kinderzimmer gehören, wünscht man sich den Plastikkrempel am liebsten zum Teufel. Wenn Hank aber am nächsten Tag wieder stundenlang über Bauplänen, die teilweise fast 100 Seiten umfassen brütet oder auch Eigenkreationen präsentiert, sind das viele Geld und die wehen Füße recht schnell vergessen.

Selbstverständlich ist Hank Star-Wars-Spezialist, sowohl was Raumschiffe und Sternenzerstörer, Laserschwerter und Kampfmaschinen betrifft, als auch die 6 zugehörigen Filme und wenn ich lese, dass „Star Wars“ der erste Film war, bei dem die Einspielergebnisse von den Erlösen im Merchandising übertroffen wurden, wundert mich der Preis nicht mehr, auch wenn ich anerkenne, dass hinter so komplizierten Bauwerken eine Menge Planungsarbeit steckt. 20 Mrd. Dollar sollen für derartige Produkte, von der Tasse bis zum T-Shirt, von der Socke bis zum Spiel, erzielt worden sein und das ist doch eine schier unglaubliche Zahl, aber wenn ich lese, dass die Amerikaner zum vergangenen Weihnachtsfest für die gleiche Summe Weihnachtsgeschenke gekauft haben, erscheint der Erlös über einen Zeitraum von fast 30 Jahren, die es „Star Wars“ nun gibt, gar nicht mehr so groß.

Weil der erste Teil gerade im Fernsehen anzuschauen und morgen schulfrei ist, darf er seinen Lieblingsfilm sehen

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und wir staunen über sein fundiertes Wissen, an dem er uns bereitwillig teilhaben lässt. Er, der schon wieder vergessen hat, wie die Zapfen der Fichte im heimischen Nadelwald aussehen, doziert über imperiale Jäger und Wookies.

Möge die Macht mit euch sein!
moggadodde

Ausreden und Einfälle

Wegen des gestrigen Nachmittags befand sich mein Gehirn offenbar in einem kurzzeitigen Ausnahmezustand. Anders ist es nicht zu erklären, dass ich die gute, nachtblaue Hattric-Jeans des MamS nach dem Waschen zusammen mit all dem anderen, gewaschenen Plunder geradewegs in den Trockner beförderte. Schon 3 % Elasthananteil genügen, das darf ich hier vermerken, um eine ansonsten baumwollene Hose ein klein wenig schrumpfen zu lassen. Seltsamerweise schoß mir dieser Fauxpas gestern kurz vor dem Einschlafen noch durch den Kopf, aber da war das Kind schon in den Brunnen gefallen und als ich mir die Jeans heute früh dann ansah, kam sie mir schon ein ganzes Stück, hm, kleiner vor. Ich kann nun natürlich leugnen, dass ich die Urheberin des Malheurs bin und behaupten, es liege ein böser Fabrikationsfehler vor („So ein schlechtes Material, du solltest dich beschweren. Das darf doch nicht passieren!“), bzw. süffisant bemerken, der MamS habe selbst Schuld, dass er nicht mehr in die Hose passe; er müsse sich nächstens halt einfach überlegen, ob das dritte Schnitzel unbedingt noch sein muss. Vielleicht greife ich mir auch einen unserer fülligeren Nachbarn als Hosendouble, das gegen ein gewisses Bakshish bereit ist, das Beinkleid für ein oder zwei Tage zu tragen, um es wieder in die Ursprungsbreite zu versetzen.

Wenn auch mein Verstand manches mal aussetzt, konnte ich gestern doch Dixie noch ein bisschen behilflich sein. Dass heute Deutsch-Schulaufgabe ansteht, war ihr offenbar auch erst seit Montag so richtig bewusst und sich in vier Tagen Schillers „Räuber“ reinzutun, wäre selbst für mich ein Ding an der Grenze zur Unmöglichkeit. „Textbeschreibung“ heißt die Aufgabenstellung heute und gestern Abend fing sie an, sich tiefer für die rhetorischen Stilelemente zu interessieren, die heute sitzen müssen.
Jetzt war wieder mein Erfindungsreichtum bezüglich erstklassiger Eselsbrücken gefragt, denn die Fachausdrücke hierfür wollten bei Dixie partout nicht hängen bleiben und so gab ich ihr folgendes mit ins Bett:
Die „Alliteration“ könne sie ganz leicht erkennen, weil, wie in „All“, zwei oder mehr gleiche Buchstaben aufeinanderfolgen, um z.B. einen Slogan einprägsamer zu gestalten und weil sie gerne Süßes isst und der Mars im All liegt, solle sie sich „Mars macht mobil“ als Beispiel für eine Alliteration merken.
Bei der „Metapher“, dem bildlichen Ausdruck, solle sie versuchen, an die „Tafel“ zu denken, an die auch gerne ein Bild gemalt würde und für die „Anapher“ empfahl ich die Erinnerung an die Freundin Anna, die ihre eigenen Ausführungen gerne wiederholt.
Die „Ellipse“ gab mir erst etwas zu denken. So fragte ich Dixie, was sich ihrer Meinung nach ein bisschen auf „Ellipse“ reimen könnte und sie entschied sich für „Schnipsel“. „Ha“, sagte ich, „wenn du das „L“ weglässt, reimt es sich auch auf Ellipse und das ist eben das Kennzeichen: Weglassen, um etwas zu vereinfachen oder hervorzuheben“. Jetzt lachte sie schon, aber ich konnte noch einen draufsetzen und dafür sorgen, dass sie sich zumindest die „Klimax“ einprägt: Ich eröffnete ihr, dass „Klimax“ im Fachjargon gleichbedeutend mit „Orgasmus“, also „Höhepunkt“ ist und das eine stufenweise Steigerung im Ausdruck bezeichnet und sie sich hier einfach den Spruch aus dem „Herrn der Ringe“ merken solle: „Mein Bruder – mein Hauptmann – mein König!“, also klein anfangen und immer stärker werden!
Jetzt bog sie sich schon vor Lachen und meinte, dass sie in der Schule aber nicht erzählen werde, wie ihre Mutter ihr die Klimax nähergebracht hat, aber als ich sie heute früh noch einer Kurzabfrage unterzog, waren bis auf die „Hyperbel“, die wir gestern schlicht vergessen hatten, alle Eselsbrücken noch intakt.

Ich finde, ich sollte mir meinen effektvollen Eselsbrücken-Erfindungsreichtum honorieren lassen und Dixie wird dafür mit einmal Abspülen bezahlen, was, wie ich finde, kein zu hoher Preis ist.

Euch einen schönen Brückentag wünscht
moggadodde