THINK!

Über diesen Tag breiten wir besser den Mantel des Schweigens. Wenn die kretinöse Schnalle aus der Spätschicht noch ein dummes Wort sagt, werde ich demnächst kurz vor Feierabend kleine, unscheinbare Punkte von Sekundenkleber auf ihre Tastatur geben oder Hanks Alien-Schleim, der dem letzten Micky-Maus-Heft beilag, an günstiger Stelle placieren, damit sie sich ordentlich erschreckt. Ich meine, wer sich, wie wir in den Katakomben, am Ende der betrieblichen Nahrungskette befindet, sollte nicht noch die Unart des hinterfotzigen Lästerwesens pflegen. Sowas kann ich gar nicht leiden. Wer ein irgendwie geartetes Problem hat, möge bitte mit mir sprechen und sich nicht, wie ich heute erfahren durfte, hinter meinem Rücken das ungewaschene Maul zerreißen. Ich habe ihr heute gesagt, was ich von solchen Sachen halte aber sie spitzte nur ihr farbloses Zitronengöschle und tat ganz unschuldig. Ich werde sie ignorieren, die dusselige Kuh. Sie ist weitere Aufregung nicht wert. Kann mir bei Gelegenheit mal jemand erklären, warum die Welt so kompliziert ist?

Seis drum. Der Tag ist vorbei – „der Käs is gesse“ – heißt es hier und es ist Zeit, sich angenehmeren Sachen zu widmen.
Ein weiteres Bilderrätsel habe ich mitgebracht und weil sich die Einwände über Responsum praecox mehrten, sehe ich mich förmlich gezwungen, die Kommentarfunktion auszuschalten. Reaktiviert wird diese Funktion ab Mittwoch, 20.00 Uhr und bis dorthin könnt ihr euch überlegen, was das

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wohl sein könnte.
Ich denke, es ist diesmal nicht besonders schwer aber ich zähle trotzdem auf eure rege Teilnahme.

Hautnei!
moggadodde

Träumen nach Zahlen

Christoph Daum kauft von einem Citroen-Autohaus drei 2CV und bekommt als Zugabe zwei Karten für ein Robbie Williams-Konzert in Diepholz im Wert von je 610.000 €, die er auf ebay für jeweils 3 Millionen versteigert. Diese Hammer-Nachricht höre ich im Radio und, weil ich auf dem Weg zur Arbeit bin, beauftrage ich Dixie, die gerade noch geschlafen hat, mit der Besorgung zweier Enten und sie soll ja zusehen, als Zugabe RW-Karten zu kriegen. Als ich am Abend erwartungsvoll heimkomme, hat sie beim Chinesen-Lieferservice zweimal die Nummer 13, Peking-Ente, scharf und knusprig bestellt und sagt, der Koch hätte gar nicht gewusst, was sie will, deshalb habe sie nur die Enten genommen.

Nur ein Traum, den ich eben noch hatte, aber vielleicht die unterschwellige Verarbeitung der Tatsache, dass meine unglaublich gescheite Tochter in der letzten Mathe-Stegreifaufgabe, die sie gestern zurück bekam und in der es um Divergenzsätze ging, eine 3 hatte?

Euch einen berechenbaren Tag wünscht
moggadodde

Schon gewusst?

Stechende Schmerzen im weiblichen Brustbereich deuten nicht zwingend auf einen drohenden Herzinfarkt hin. In einigen Fällen könnte die Ursache auch nur ein gebrochenes Stück Metall im Bügel-BH sein.

Wiederwasgelernt
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Schorsch König

Ich hätte auf ihn hören sollen. Er hatte mich ja oft genug gewarnt. „Wir können alles machen. Alles, wirklich alles. Aber niemals, versprich mir das, niemals darfst du mich küssen!“ sagte er. „Das würde ich nicht überleben.“. „Spinner“ sagte ich jedes Mal lachend, aber ich hielt mich daran, auch wenn ich darin keinen Sinn erkennen konnte. Wir hatten eine wundervolle Zeit mit traumhaften Tagen und ausgefüllten Nächten und es fiel mir zunehmend schwerer, mich an mein Wort zu halten. Zu sehr lockten mich die vollen, schön geschwungenen Lippen und der Wunsch, ihn zu küssen, wurde immer stärker.

Als er am letzten Sonntag nach dem Kaffee wie immer gedankenverloren am Rand meines kleinen Teiches saß, konnte ich mich nicht beherrschen. Ich schlich mich von der Seite an, kniete mich schnell vor ihn, packte seinen Kopf und küsste, küsste ihn, presste meine Lippen auf seine und als ich meinen Mund öffnete berührte meine Zunge nur kaltes Metall. Erschreckt öffnete ich die Augen. Mit einem leisen „Plong“ fiel mir mein Märchenprinz vor die nackten Füße.
Ich hätte mich an mein Versprechen halten sollen, denn es gibt wirklich wichtigeres als einen Kuss. An jedem verdammten Abend gehe ich in den Garten, setze mich an den Teich und sehe meinem Prinz tränenfeucht in die kalten Augen. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen.

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Euch einen märchenhaften Abend wünscht
moggadodde

Genießen für Globetrotter

Mit dem reizenden, leibhaftigen und tatsächlich reichlich bescheidenen Herrn Mephisto durfte ich gestern auf dem Marktplatz un Latte Macchiato genießen. An den von ihm favorisierten Latte Nougato kommt der unterfränkische Latte Nutellato sicher nicht heran aber ich glaube, hat ihm trotzdem recht gut gemundet. Viel zu bald musste sich Herr Mephisto in seiner ziemlich ansprechenden, ledernen Schutzkeidung wieder auf seinen Teufelshobel schwingen aber immerhin, ich durfte ihm leibhaftig begegnen und das ist, gelinde gesagt, ein weiterer Höhepunkt in meinem bisherigen, schnöden Bloggerleben.

Heute nun genossen wir hier zum ersten Mal in dieser Saison die Freuden des heimischen Asparagus. Ein Kilogramm des leckeren Gemüses erschien uns angemessen, nachdem unsere Abkömmlinge derlei Gaumenfreuden aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Geruchs der nachfolgenden, flüssigen Ausscheidungen („Igitt, das stinkt auf dem Klo!!“) schöde verschmähen und mit Kartoffeln sowie Holländischer Soße vorlieb nehmen. Recht gut geschmeckt hat er und schon sehr bald werde ich die leckeren Stangen wieder servieren.
Eben auf arte allerdings habe ich einen Bericht über eine thailändische Insektenköchin gesehen. Einerseits würde es mich sehr reizen, einmal frittierte Insekten zu probieren, in den ärmeren Regionen Thailands ist dies unserem täglichen Butterbrot vergleichbar. Auf der anderen Seite aber könnte ich nicht mit letzter Bestimmtheit sagen, ob ich tatsächlich in eine Tüte frittierter Grillen fassen, geschweige denn davon essen würde. In Teilen Amerikas und Asiens werden Grashüpfer geröstet und über Salate gestreut, in Südostasien werden die „Großen Wasserkäfer“ als Delikatesse gar lebendig verspeist, in Kolumbien mag man getoastete Blattschneiderameisen, die nach Speck schmecken sollen und sogar der japanische Kaiser liebt gebratene Zikaden und Wespen, die er mit Reis und Sojasoße genießt. Auch hierzulande scheint die Insektenkost das einst angesagte Sushi-Geknabber abzulösen, immerhin wird bereits ein diesbezügliches Kochbuch angeboten.
Praktisch erscheint mir der Aspekt, durch Sammelaktionen im sommerlichen Gebüsch einen Teil des Speisezettels völlig unabhängig von den gesetzlichen Ladenschlussvorschriften mit proteinhaltiger Nahrung zu versorgen. „Hey Dixie, wenn du noch Hunger hast, ich hab eben einige Grillen im Sommerflieder gesehen …“ oder „Hank, zum Nachtisch gibt’s heute einige roten Waldameisen, direkt aus dem Bau“.
Wunschdenken, all das. Meine Kinder essen noch nicht einmal Spargel, weil danach das Pipi riecht. Weicheicher, allesamt.

Euch eine knackige Nacht wünscht
moggadodde