Gewitterstimmung

Es gibt Tage, da könnte man die von seinem selbst auf diese nuttige Erde gespuckte, teuflische Brut einfach umbringen. Heute ist so ein verdammter Tag und während draußen im Halbdunkel die ersten Blitze zucken und in der Ferne der Donner schon zu hören ist, sitze ich hier bei einer halbleeren geöffneten Flasche Wein und frage mich ernsthaft, warum zur Hölle ich an den „einschlägigen“ Tagen nicht ordnungsgemäß verhütet habe.

Euch einen heilen Abend wünscht
moggadodde

Das Schweigen der Schweine

Hubert wollte eigentlich nur einen kleinen Verdauungsspaziergang machen. Das Abendessen in der Jagdhütte war wieder verdammt opulent ausgefallen, da ließ sich der Chef nicht lumpen, auch wenn er sonst eine echte Kanaille ist! Er kannte Firmen, die unternahmen einmal im Jahr einen Betriebsausflug nach Heidelberg oder Bad Hersfeld oder Düsseldorf, ollinkel, das hält der Boss aber für üble Verschwendung karger Unternehmensgroschen und lädt statt dessen einmal jährlich in seine Jagdhütte mitten im Schwarzwald. „Ist eigentlich auch nicht so übel“, dachte Hubert und kickte seinen widerlichen Zahnpflegekaugummi auf eine Sammlung Pilze am Wegrand. „Ey, du Sau“ hörte er plötzlich eine Stimme aus dem Dickicht und schaute sich erschrocken um. „Ja, dich meine ich du Dreckstück! Spuckst du daheim auch deine verfluchten Kaugummis auf den Boden?“ Hubert schoss zuerst gehörig das Blut in den Kopf, er hasste es, ertappt zu werden. „Kommen Sie aus Ihrem Versteck“, sagte er laut, „das ist ja wohl keine Art, unschuldige Spaziergänger zu Tode zu erschrecken“. Er vermutete einen eifrigen Förster oder einen Naturschützer, der ein bisschen viel Engagement zeigte und war umso verblüffter, als ein starkes, mindestens 5 Zentner schweres Wildschwein aus dem Unterholz kam.
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Traumpaare – Albtraumpaare

Es gibt Personen und Sachen, die sind nur zusammen so richtig dufte:

Laurel und Hardy
rechte und linke Socke
Bettdecke und Kopfkissen
Schmidt und Feuerstein
Urlaub und Sonne
ein Buch und die Fähigkeit zu lesen
ein Nutellabrot und noch ein Nutellabrot

In gleichem Maße gibt es aber auch Dinge, die zusammen ein Desaster darstellen können:

Pech und Unglück
Lodda Maddäus und sein Sprachzentrum
Müdigkeit und Arbeitsunlust
kaputte Spülmaschine und Tscha
Jägermeister und Red Bull
Quark auf Vollkornbrot
ein Herpesbläschen und noch ein Herpesbläschen

Jawoll. Meine verdammte Oberlippe gibt sich nicht mehr nur mit einer entstellenden und, ganz nebenbei, auch schmerzenden, virösen Herpes simplex-Blase zufrieden, nein, das unersättliche Miststück gefällt sich darin, die verdammten Dinger seit Neuestem gleich paarweise auszubilden.
Neben der Verwendung der speziellen Spezialpflästerchen setze ich auf erweiterte Spurenelementversorgung und werfe in üppigster Weise Zink ein in der Hoffnung, dass eine evtl. Überdosierung keine nachhaltigen Auswirkungen zeitigt und mich das viele Zink vom Stängel kickt.
Der geniale Robert Lembke hat gesagt: „Die Liebe ist eine schlimme Krankheit. Da müssen immer gleich zwei ins Bett“. So hat er das aber ganz bestimmt nicht gemeint.

Euch einen infektionsfreien Tag wünscht
moggadodde

Eine subkulturelle Soiree

Manchmal ist es gar nicht so übel, wenn der Fernseher streikt. So haben wir uns eben mit den Nachbarn auf ein Pläuschchen getroffen und die allerletzten Neuigkeiten aus unseren beiden Häusern erfahren, die die Glotze einwandfrei ersetzen können, sofern man sich mit Bärbel-Schäfer-Niveau bescheiden möchte.

Die neue Sendeanstalt namens Trash-TV brachte heute folgendes zur Ausstrahlung:

20.15 Uhr – Thriller – Im Klammergriff der Balkanbestien

Die ausnehmend schöne Ayse über uns hat ihren Stalker jetzt scheinbar endgültig los, allerdings gleich einen neuen an der Backe, nämlich den BWM-Fuzzi unter uns, der mit Babuschka ja in einer Beziehung lebt, was ihn nicht daran hindert, die hübsche Ayse stets und ständig mit Anrufen oder Visiten zu beglücken, in denen er ihr den Aufbau eines gemeinsamen Lebens schmackhaft macht. Sicherheitshalber hat Ayse ihren Bruder kontaktiert, der seinerseits dem liebeskranken Fuzzi den Besuch einiger jugoslawischer Freunde ankündigte, die sicher ein paar schlagkräftige Argumente in der Jacke haben dürften. Entnervt hat die Ayse der Babuschka zuletzt die Ambitionen ihres Partners gesteckt und reumütig versucht Fuzzi, der nun beide Felle davon schwimmen sieht, die Wogen zu glätten. Um ihr die Schmach zu ersparen, sucht er eine neue Wohnung, prompt fehlte bei der Nachbarin auf unserer Etage die Samstagszeitung im Briefkasten.

21.15 Uhr – Erotik – Die Mädels vom Immenhof

Das lesbische Pärchen im Nebenhaus hält mittlerweile einen kleinen Zoo in ihrer 3-Zimmer-Wohnung, was dort aber niemanden stört, weil die Mädels den Hausflur höchst ordentlich reinigen und des Nächtens gerne mal eine kleine Sause veranstalten, die die anderen Hausbewohner zum Überspringen des Vorspiels veranlasst.

22.15 Uhr – Doku – Der Flaschengeist – Ãœber die Droge Alkohol

Ein Dorfbewohner hat vollstramm einen Autounfall gebaut und war zwei Tage unauffindbar, bevor er auf einer begrünten Verkehrsinsel in einer anderen Stadt desorientiert aufgegriffen wurde.

22.45 Uhr – Wettervorhersage

Besteht die Gefahr von Hagel? Muss der Nachbar 2. OG links heute Abend seine Tomatentöpfe unterstellen? Sieht wohl nicht so aus. Die Töpfe bleiben, wo sie sind, lediglich leichtes Terrassenmobiliar wird sturmsicher untergebracht.

Manche nennen es Tratsch. Für mich war es heute das Abendprogramm.

Euch einen störungsfreien Abend wünscht
moggadodde

Endlich auch hier!

Ich erinnere mich an unseren ersten gemeinsamen Urlaub anno tobak auf der Insel Djerba. Mmmmh, das Essen nordafrikanisch mit reichlich Couscous, natürlich für Touristengaumen modizifiert, massig Hammelfleisch und ab und zu eine Shisha. Endlich habe ich auch hier genau das gefunden, was wir dort in Mengen, man kann fast sagen, gefressen haben:

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Leckerer Sand, frisch gesiebt und mit einem Hauch Katzenurin benetzt. Und das gibt’s jetzt auch bei uns, mitten auf dem Marktplatz! Als ich Verkaufsfachkraft ein freudiges „Ich hätte gern 1 Pfund Sand, bitte!“ entgegen schmetterte, schaute die mich allerdings nur dröge an. Sie tat mir leid, deshalb schwenkte ich schnell auf ein Schoppenbrot um, ehe ich sie noch in Erklärungsnöte brachte, die Ärmste.

„Ich kann läsen“ lautet übrigens der Sucheintrag des Tages und da bin ich schon froh für den Kunden, denn mit dem Schraiben hapert’s noch e bissle …

Euch einen verständnisvollen Abend wünscht
moggadodde