Mit dem MamS hatte ich vorhin einen klitzekleinen Disput. Wenn er sich beim Einladen von allerlei Sperrmüll, Tapetenresten, Gardinenstangen und einem Wäscheständer in den wirklich geräumigen Kombi aber auch anstellt wie der erste Mensch ein Anfänger, kann ich meine Klappe mal wieder nicht halten und äußere umgehend Lösungsvorschläge, wie er auch das letzte Teil noch in den Kofferraum bekommen könnte. Es ist nicht immer einfach, Zurückhaltung zu üben, den Mund unauffällig zuzukneifen und ihn erstmal werkeln zu lassen, dabei ruhig daneben zu stehen und zuzuschauen, wie er das Beladen wieder nicht hinbekommt, um nur ja nicht seine Gefühle zu verletzen. Oft genug bin ich ruhig, lasse ihn ausprobieren und meist haut es ja auch irgendwann hin. Aber dazu hatte ich heute überhaupt keine Geduld und nach seiner Mitteilung, dass ich ihm mit meinem „Geschmarre“ derzeit „auf die Nerven“ ginge, erwiderte ich, dass ich für sein Unvermögen, seine geistige Unbeweglichkeit und seine Begriffstutzigkeit ja nichts könne, warf ihm die Brocken vor die Füße und machte beleidigt den langen Schuh.
Gut möglich, dass ich manchmal zu ungeduldig, zu schnippisch, zu beherrschend bin. Ich gehe ihm mit meinem Geschmarre also auf den Sack, aber im Gegenzug geht er mir mit seiner hölzernen, manchmal linkischen und oft unbeholfen-tapsigen Art wenigstens genauso kolossal auf die Eierstöcke und damit sind wir quitt, denke ich.
Im Augenblick regt mich alles ein bisschen mehr auf als gewöhnlich. Denkt euch nichts dabei, bald habe ich mich wieder auf Normalnörgelmaß eingependelt und wenn ich euch mit meinem Geschmarre ebenfalls nerven sollte, täte mir das unendlich leid und ich bitte rein vorsorglich um Vergebung. Aber ihr würdet mich ja z.B. nach einem halben Jahr bestimmt nicht zum dreitausendachthundersechsundzwanzigsten mal fragen, wie bei einem handelsüblichen DECT-Telefon die Wahlwiederholung funktioniert … Arrrgh …
Euch einen klaglosen Abend wünscht
moggadodde