Pflichtprogramm im Hause mogga: „Pelzig unterhält sich“ mit dem begnadeten Frank-Markus Barwasser aus meiner Heimatstadt, der sich in seiner Sendung jeweils drei Gäste vorknöpft und mit seiner gekonnt hinterfotzigen Art und vorgeschobenen Blödheit gnadenlos aber liebreizend die Schwachstellen der diversen Gäste hervorkitzelt. Bisher im bayrischen Drittprogramm zu sehen, zu moderater Zeit oder am Freitagabend, empfängt Herr Pelzig (auf fränkisch „Belzich“) Frau Wilhelm, Herrn Trittin und irgendeinen Klatschreporter heute Abend um 23.45 Uhr in der ARD, wogegen ich schwersten Protest erhebe!
Es gibt viele Menschen, mich eingeschlossen, die morgen um 6.00 Uhr relativ ausgeschlafen aus der Kiste steigen müssen, um den Mitbewohnern ein möglichst schmackhaftes Frühstück zu kredenzen und ein leidlich gesundes Pausenbrot zu zaubern und die ARD will mich bis dreivierteleins vor die Glotze fesseln. Frechheit, sage ich!
Natürlich siegt die Neugier, zumal ich nirgends sehe, ob das wiederholt wird.
Für alle, die nicht so lange aufbleiben können oder wollen, bzw. befürchten, das fremde Idiom nicht zu verstehen (obwohl Herr Pelzig sich schon sehr zusammenreißt), gebe ich grad mal einen schnellen Grundkurs in meiner Heimatsprache, der zwei der größten Problemfälle der Randgruppensprache Fränkisch behandelt:
a. „Hardes Bee und weiches Bee“
Ich, genervt: War das wieder ein Verkehr heute früh! Ich bin schon auf Höhe vom Kloster gestanden, weil nach der Brücke wieder so ne blöde Bimmelbahn gequert ist.
Dixie, losprustend: „Hä, was war da, ’ne Pimmelbahn? Was’n des?
b. „Hardes Dee und weiches Dee“
Hank, selbstsicher: „Der Äquador ist doch in Äquador, gell?
Ich, verwirrt: „Nee, Hank, naja: Der Äquator ist nicht nur in Ecuador.“
Damit ich bis zur Spätsendung durchhalte, gehe ich jetzt erstmal ausgiebigst ins Bad. Die bereits halb leere (oder halb volle, je nach dem) Rotweinbuddel („Villa Orsini“ 2005, von irgendeinem leckeren Hügel im Chianti) schaffe ich jetzt besser weg, sonst sehe ich nicht rot sondern schwarz für meinen Plan.
Schön, dass Herr Pelzig jetzt im Ersten plaudert. Schlecht, dass es derart spät stattfindet.
Aufgemerkt: Nicht jeder Aufstieg ist ein Fortschritt!
Euch einen wachen Abend wünscht
moggadodde
Auch für Nichtfranken durchaus sehenswert. Mir hat’s sehr gut gefallen, allerdings ist die späte Sendezeit tatsächlich nicht unbedingt arbeitstagkompatibel. Wer früh raus muss, hat verloren.
Immerhin, ein „Best Of“ gibt es online zu sehen, zu dem vielleicht auch mal Teile der besagten Sendung zukünftig gehören wird = http://www.br-online.de/kultur-szene/sendungen/pelzig-unterhaelt-sich/
@ Squalus: Ich habe mich durch Schmidt und Pocher gequält und dann bin ich immer mehr in die Horizontale abgerutscht. Trittin habe ich noch geschafft, bei Kati Wilhelm bin ich eingeschlafen. Geträumt habe ich von einem Gesicht, das praktisch nur aus Zähnen besteht 😉 Herr Pelzig hatte schon bessere Gäste, finde ich, Roberto Blanco z.B. … das war ein Highlight! Schön, dass es dir trotzdem gefallen hat!
@ Georg: Ha! Hätte ich deinen Link nur früher gehabt! Da steht nämlich, dass im BR am 02.11. um 22.40 Uhr eine Wiederholung gesendet wird. Da habe ich wohl mal wieder an der falschen Stelle geschaut …
Wenn ich meine fränkischen Grundkenntnisse aus gut fünf Jahren Nürnberg rausholen darf: es gibt dann auch noch das harte „g“ (k) und das weiche „g“!
da ich ne Nachteule bin, hab ich nichts gegen die Sendezeit;-) Hat mir übrigens sehr gut gefallen.
…und das, obwohl barbara wahrscheinlich nicht viel verstanden hat. ist ja ein nordlicht…
Trotz einer gesellschaftlichen Grundhaltung, die mich in Bayern womöglich zum Staatsfeind Nr.1 küren würde, schätze ich dessen Fernsehsender. Er gehört für mich handwerklich zu den Besten im Land (die ‚BRD‘ ist gemeint). Ehrlich! Ja ich bekenne mich sogar als Fan der ‚Amtsgerichtsserie‘. Und wenn die Kanalbelegung in Berlins digitalterrestrischem Angebot diesen Sender endlich listen würde, säße ich bestimmt wieder öfter vor der Glotze. Gestern Abend war ich kulturell leider aushäusig zugange.
@markus, du eumel bist aber heute zänkisch drauf;-)
ruwen, bei der Amtsgerichtsserie ist aber die Schmerzgrenze erreicht.
Barbara, ich halte dir deine ‚fremdsprachlichen Defizite‘ bezüglich Süddeutschland zugute 😉 Selbst mir fällt es schwer immer alles zu übersetzen, aber die Dialoge, vor allem der alten Sendungen mit deren verbalen Anspielungen sind unerreicht.
@ ruwen: das königlich, bayerische amtsgericht ist traumhaft. jawoll!!!
ich als rheinländer habs immer genossen. die hinterfotzigen anspielungen des richters waren einfach genial! immerhin hat er ja eine art hochdeutsch gesprochen, außer, wenn er vor sich hingrummelte. ich weiß aber nicht, ob du diese serie meinst…
@ barbara: nee, nicht wirklich. aber wenn du das so siehst, bitte ich dich aufrichtig, zutiefst ehrlich um entschuldigung. du weißt doch: ich hab‘ dich auch lieb! ;o)
@markus: Genau die… 😉
@ Mephisto: Du erinnerst dich richtig, das kann auch eine Falle sein. Heute Abend beispielsweise gehen wir in die „Heggewirdschaft“. Dort wird es sicher „lusdich“ werden (nächste Lektion: aus „g“ mach „ch“) 🙂
@ barbara: Nicht dass du fei denkst, ich red‘ so wie der Pelzig! Ich habe mir sagen lassen, ich spräche fast dialektfrei, was ich als Betroffene aber nicht so sehe.
@ markus: Na, im Moment ist barbarella ja wohl eher der Stern des Südens …
@ ruwen und markus: Das „Königl. Bayer. AG“ mochte ich nicht wirklich, bis auf die Mucke, die sich hervorragend als Hintergrundmusik fürs Weißwurstfrühstück eignet. Lieber waren mir die Sachen vom ollen Sedlmayer auf der „Polizeiinspektion 1“. Das hat so gemenschelt dort, da war die Welt noch in Ordnung.
@ markus und barbara: Küsst Euch! Sofort!
@mogga: klar, die polizeiinspektion 1 war auch klasse. aber ich war als teenie von dem königl. bayer. ag hingerissen. die angeklagten und der in meinen sehr menschendle amtsrichter waren genial. der gerichtsdiener nur preußisch dumpf. der hat die sprachlosigkeit verkörpert. ‚…, jawoll!‘ und die obrigkeitshörigkeit. nur ab und an, außerhalb des gerichts kamen mal kritische töne. nee, ich bleib dabei, eine geniale, an die zeit des geschehens orientierte serie!
@ruwen: Jawoll!! ;o)
@ mogga: zum küssen gehören immer 2. ich hätte ja nix dagegen. ;o)
da fehlt augen…
@ruwen, ich hab nicht nur süddeutsche Defizite;-)
@mar-KUSS
hhach, wat schön! 🙂
@ markus: Augenkontakt, Augenwischerei, Augenschmaus, Augenblick, Augenarzt … was fehlt wo? Lass mal die Hosen runter!
@ barbara: Brav … ich bin aber keine Kupplerin, dass das mal klar ist, gell?
niemalsnicht, schatzi! ich bin schüchtern…
@ markus: Ach Gottchen, noch ein Schüchterner. Das sind die Wildesten, gell, barbara? Ich meinte „Hosen runterlassen“ i. S. von „Klartext reden“ – was denkst du von mir 😉
das meinte ich ja, schatzi. den ‚kleinen markus‘ zeigen ist doch kein problem…
@ markus: Ha! Das sagst du nur, weil wir dich nicht sehen können 🙂
ich glaube, der kleine Markus ist wuschig 😉
Sooo klein isser vielleicht gar nicht, oder Markus? 😉
doch doch. der ist schon klein. meistens…
was heißt ‚wuschig‘, barbarella? vielleicht hast du ja recht… :o)
@ all: Herrschaften, ich mach‘ mich jetzt dünne: Die Heckenwirtschaft und der ausgezeichnete Rotling verlangen nach meiner Anwesenheit.
Ihr könnt ja inzwischen hier ein bisschen zusammenrücken. Bitte beachtet nur die Vorschriften safer sex betreffend und feudelt danach mal kurz durch; angetrocknete Körpersäfte können nämlich hartnäckige Flecken verursachen!
Ansonsten: Make love und alles!