Binnen kurzer Zeit haben sich in meinen Händen zwei Mobiltelefone in die ewigen Funknetze verabschiedet. Ich war nicht schuld – telefonino numero uno war von Anfang an ein Griff ins technische Klo und numero due erlitt bereits vor längerem einen Wasserschaden. Auch wenn sich eingehende Anrufe meist auf den MamS („Besorg‘ noch ein Stück Parmesan!“), Dixie („Darf ich heute bei – beliebigen Namen bitte einsetzen – schlafen?“) oder Hank („Bringst du was von McDonalds mit?“) beschränken, wenn ich manchmal des nächtens in gottverlassenen Gegenden unterwegs bin, fühle ich mich sicherer mit einem Mobiltelefon in der Tasche.
Einem, soweit ich das überblicken kann, guten Angebot folgend, begab ich mich ins Fachgeschäft und schloss einen dieser 1-Euro-und-das-Handy-geht-gleich-mit-Verträge ab. Jaja, die Sparfüchse unter euch tippen sich jetzt an die Stirn – aber ich brauche keinen Roller oder noch einen DVD-Player oder ähnliche Gimmicks und ich wollte das Telefon heute. Punktum.
Jedenfalls tippte der freundliche und augenscheinlich minderjährige Fachangestellte, dem die zerschlissene Jeans nicht sehr dekorativ ziemlich weit im Süden hing, meine Daten in den Äther und teilte mir mit, dass es nur noch dieses eine Telefon als Ausstellungsstück gebe. Alles andere wäre schon weg.
Meine Antwort war wie ein Reflex: „Ha, wenn das ein Ausstellungsstück ist, dann geht aber vom Preis noch was weg, oder?“
Der Fachverkäufer lächelte milde und erwiderte: „Hm, naja, auf 80 Ct könnten Sie mich schon runterhandeln …“ Ich, mit tiefroter Birne, wartete vergeblich auf ein Loch, in das ich hätte versinken können und versuchte mich mit einem leidlich überzeugenden „Das war natürlich ein Witz, haha … Ich dachte, ich könnt’s ja mal probieren …“ nicht vollkommen der Lächerlichkeit preiszugeben.
Bestimmt saß der Bursche mit seinen Kollegen später schenkelklopfend im Pausenraum und hat die Anekdote von der Tussi zum Besten gegeben, die bei einem Ein-Euro-Handy feilschen wollte. Zur Strafe pflüge ich mich für den Rest des Abends durch die 60seitige Betriebsanleitung eines Mobiltelefons, das offenbar alles kann, mit Ausnahme von Herztransplantationen.
Euch einen kontaktfreudigen Abend wünscht
moggadodde
Irgendwie habt Ihr Frauen es mit den Mobilfunknervern. Die GG hat auch gerade festgestellt, das ihr „neue“ hier auch keinen ordentlichen Empfang hat.
Also muss wieder mal ein neues her. Und der Jüngste hat seins verloren/irgendwo vergessen/liegen gelassen und braucht auch ein neues.
Für beide denke ich darüber nach, ein vertragsfreies Handy zu kaufen (z.B. Nokia 1110 bei einer grossen Elektronikapotheke).
Ach ja mit der Preisfeilscherei – nicht mit dem Preis weiter runter, aber mit ein oder zwei zusätzlich Gimmicks wie Headset oder Tasche wäre da sicher was zu machen gewesen. Oder statt 1 Euro 1 Cent.
LG yeow
Jaja … das feilschen liegt uns scheinbar im Blut. *lach*
@ yeow: Soweit habe ich gar nicht gedacht … ein DVD-Laufwerk hätte ich vielleicht noch abstauben können. Naja. Zu spät. Muss ich’s doch kaufen.
@ Anne: Ich bin eigentlich gar nicht geschickt im Handeln. Da ist der MamS klar besser. Dafür bin ich charmanter 😉
Tröste dich, bin im feilschen auch absolut untauglich. Geht meistens nach hinten los und ich bin traurig das meine Ahnen keine Kaufleute waren 😉
Aber wenigstens hast du jetzt hoffentlich ein funktionierendes Handy. Der meinige will mir immer alle Jahre ein Neues aufschwatzen, aber ich will keinen MP3-Player mit Fotokamera und Trörö. Das Ding soll im Notfall ein Telefongespräch zustande bringen, mehr nicht 😉
@ Ela: Ich hätte auch kein neues „gekauft“, wenn die anderen nicht die Grätsche gemacht hätten. Andererseits: Mit dem neuen habe ich zwar noch kein einziges Gespräch geführt, allerdings habe ich damit blödes Zeug fotografiert, bin gesurft und habe überflüssige e-mails geschrieben. Naja … wer’s braucht …
Was habe ich gelacht. 😉 Aber ich hätte das Angebot mit den 0,80 Euro angenommen, 20 cent, sind 20 cent! 😉
bezgl. Handy in Notfallsituationen… Es gibt ein Naturgesetz das da lautet: Handys funktionieren grundsätzlich nicht, wenn man sie ganz dringend braucht.
@ azahar: Ob ich mit einem Pfefferspray oder einem Taser klarkommen würde, bezweifle ich ebenso. Aber allein das Wissen, etwas Hilfreiches dabei zu haben, beruhigt doch. Nee, mir war das peinlich genug. Wegen der 20 ct wollte ich da keine Wallung machen …
@azahar
..oder man hat sein Handy genau an dem Tag zu Hause vergessen, an dem einem ein anderer Verkehrsteilnehmer auf’s Auto knallt. (ist mir schon passiert)