„Du darfst ab heute Riesenarschloch zu mir sagen“ verkündet der MamS, als er gestern Abend nach der Weihnachtsfeier der Abteilung nach Hause kommt. Ich ahne Böses und werde bestätigt, als er erzählt, dass er eigentlich einen passablen Parkplatz ganz in der Nähe des Hotels in der Innenstadt gefunden hatte, in dem die Festivität steigen sollte. Aus unerfindlichen Gründen (der Mensch tut eben oft Dinge, die in der Rückschau unglaublich dumm sind) oder vielleicht weil er seinem Gefährt etwas Gutes tun wollte, entschied er sich, die hoteleigene Tiefgarage anzusteuern, deren Einfahrt in einer engen Gasse gelegen ist. Schon beim Einschlagen habe er gedacht, dass es ziemlich eng zuginge und er sah auch die Spuren vergangener Kontakte anderer Fahrzeuge mit der Mauerkante aber sein Schicksal war bereits besiegelt. Mit der rechten, hinteren Seite des langen Toyota schrammte er schließlich an der unnachgiebigen Mauerecke entlang. Er stellte das Auto zerkratzt in die Garage und ging erstmal zum Essen. Was hätte er auch sonst tun sollen?
Ich selbst habe mir die Bescherung noch gar nicht angeschaut. Der MamS schätzt den Schaden auf mindestens 2.000 Euro, aber weil er in solchen Sachen oft ein bisschen übertreibt, gehe ich von mindestens 1.200 Euro aus. Am Montag wird uns die Werkstatt mehr sagen können und dann wird sich auch herausstellen, ob es günstiger ist, selbst zu blechen oder die Vollkaskoversicherung in Anspruch zu nehmen und in der Beitragshöhe auf 4350 Prozent (oder so ähnlich) zu steigen.
„Riesenarschloch“ werde ich den MamS selbstverständlich trotzdem nicht nennen, so was passiert halt, auch wenn es immer absolut ärgerlich ist. Aber immerhin sind wir jetzt quitt, auch wenn ich mir vor drei Jahren, als ich ebenfalls unfreiwillig eine Garageneinfahrt gestreift habe, eine tagelange Tirade über meine (angebliche) Fahrunfähigkeit anhören musste. Herr Georg Christoph Lichtenberg, hatte schon ganz fein beobachtet, als er sagte, dass jeder Fehler unglaublich dumm erschiene, wenn andere ihn begingen.
Kurioserweise war der schöne freie Parkplatz, der trotzdem nicht gut genug war, schräg gegenüber vom hiesigen Filialsitz seines Versicherungsunternehmens, als hätte der böse Versicherungsgeist sich gesagt „So, der Typ da drüben fährt auf 40 %. Das wollen wir doch gleich mal ändern …“
Euch einen unversehrten Tag wünscht
moggadodde