Gerade hat sich Dixie wieder ziemlich im Griff und ihre Blutbahnen werden nicht mehr von hormonellen Tsunamis überschwemmt, da spinnt das Karnickel.
Seit einer Woche, zwischen 5.00 und 7.00 Uhr versucht sie in ihrem Stall ein Loch in den Hartplastikboden zu buddeln. Ganz besonders am Wochenende oder an freien Tagen bringt mich das nervtötende Scharren, abwechselnd mit den beunruhigenden, kratzenden Geräuschen, wenn die fesche Lola beharrlich an ihrem sündhaft teuren Holzstall herumkaut, an den Rande der Mordlust.
Reichlich angesäuert stapfe ich dann schweren Schrittes im Nachtgewand zum Stall vor dem Schlafzimmer, versuche sie mit Salat zu bestechen oder, wenn kein Salat im Haus ist, haue ich auch mal ordentlich auf den Deckel um mich wieder im Bett darüber zu ärgern, dass mein Einsatz der Karnickeldame am Arsch an der Blume vorbeigegangen ist. In solchen Momenten kommen mir die besten Kaninchenrezepte in den Sinn.
Mit ihrem ausgezupften Bauchfell hat sie sich jetzt in einer abgelegenen Ecke des Stalls ein Nest gebaut.
Sie lässt sich nicht gern anfassen oder herausnehmen, säuft viel und pinkelt nicht und meine Recherchen bei Veterinär und Netz haben ergeben, dass das Kaninchen schwanger ist, scheinschwanger um genau zu sein, weil ihr Hausfreund Spielkamerad, das kastrierte Männchen „Flöggchen“ gar nicht mit brauchbarem Samen dienen kann.
Wenn ich wüsste, dass es später auch Abnehmer für ihre Kaninchenkinder gäbe, würde ich ihr ja gerne einen funktionsfähigen Rammler für ein paar Schäferstündchen besorgen. So aber ist im Hasenstall die Null-Kind-Politik beschlossene Sache, auch wenn das auch in Zukunft noch einige Rebellionen im Morgengrauen verursachen wird. Das Kaninchen weiß gar nicht, was ihm alles erspart bleibt, Hasenhirn, das!
Euch einen fruchtbaren Tag wünscht
moggadodde
hmmm, wäre eine kastration der dame eine lösung? sprich, wie alt ist lola denn? (auch wenn man das bei ner dame eigentlich nicht fragen darf ;o) )
weil, wenn sie nicht zu lat ist, habt ihr nach ner kastration keinen stress in der richtung mehr. vervielfältigungs-baugruppe raus, hormone weg, karnickel ruhig.
das blüht meinen miezen auch in kürze. das hamse nu davon. (immerhin johlt die kleine nächtens (noch) nicht …)
viele grüße!
@ Hühnerschreck: Sie ist schon ein Jahr alt und während das bei Rammlern keine Sache ist (schnippschnapp: Klicker ab), ist das bei den Damen nicht ohne Bauchschnitt zu machen und auf Tierarztkosten, die sich irgendwie vermeiden lassen können, habe ich auch keine Lust.
Ach, es ist schon ein Kreuz mit den Mädels 😉
da behaupte noch eine: männer haben nur eins im sinn! ;o)
@ markus: Was meinst du? Verhütung? 😉
eigentlich nicht. du weißt genau, was ich meine, gelle?
der mensch – nicht mann oder frau – ist halt ein hormongesteuertes tier. mal mehr, mal weniger. das ist eben unsere natur. auch wenn wir uns einbilden, mit der tierwelt nichts mehr gemein zu haben…
@ markus: Genau. Gerade heute fühle ich mich besonders tierisch: Ich habe müde Augen und sehe aus wie eine Kuh, bin müde wie Sau, träge wie ein Faultier und doch unruhig wie ein Reh, weil ich nach heute eine Woche frei habe.
Man könnte sogar sagen: Ab heute nachmittag fühle ich mich pudelwohl!
Meine Sauen machen jetzt immer, wenn die Sonne aufgeht, die Nacht zum Tage. heute morgen um 6.22! Da habe ich dann auch ordentlich auf den Kasten gehauen. Die dummen Weiber sind nicht mehr so ruhig wie zu den Zeiten, wo der kastrierte Fritz noch versuchte, sie zu beglücken. Das fanden sie auch doof, hat sie aber an frühmorgendlichen Radauaktinen gehindert, wie auch immer er das gemacht hat, der Fritz… Ich versteh se nicht. Die Lola auch nicht, wo sie doch nen Spielgefährten hat, die dumme Trulla.
@ prey: Wenn ich morgens so unsanft geweckt werde, werde ich selbst fast zum Tier … In der Frühe bin ich auch immer besonders sensibel 😉
Dein Fritz hat vielleicht einen besonderen, ähhh, Draht zu den Damen gehabt und jetzt, als lustige Witwen, hauen deine Schweine eben auf den Putz!
Lolas Kastratenbock hat heute überraschend einen 8 Wochen alten, weiblichen Zellengenossen bekommen. Als wir sie zusammen in den Freilauf brachten, hat unsere Karnickeldomina das Karnickelbaby beinahe zu Tode gehetzt und gebissen. Kaum war das Kleine weg, hat sie sich an ihren Kerl gekuschelt und auf williges Weibchen gemacht. Ob diese menage á trois funktioniert, weiß ich noch nicht …