Ein Hesse im Himmel!

Der aufrechte Ritter der ruhigen Hand,
ein einigen Kreisen Aloisius genannt,
möcht‘ streben nach Ruhm und höheren Ehren
und wer könnte ihm diese Laufbahn verwehren?
Geküsst von der Muse, bestückt mit Talent
recht freundlich von Wesen, wenn man ihn kennt,
der Frater erreicht eine schöne Station:
er hat eine eigene Exhibition!

Wer noch nie einen Grund gefunden hat nach Bad Homburg zu fahren, dem liefere ich jetzt einen ganz wichtigen: Der Frater Aloisius stellt seine Dämonedy-Werke zur Schau!
Wer selbst einmal versucht hat, mit MS Paint irgendeine Art von Bild zu erstellen weiß, dass man dazu in sich selbst ruhen muss wie ein Fels in einer Pfütze. Meine diesbezüglichen Schöpfungen ähnelten deshalb eher den wüsten Kritzeleien aus dem Aufenthaltsraum der Parkinsonklinik.
Bad Homburg liegt gleich hinter Frankfurt und somit nur 120 km von hier, deshalb werde ich ganz bestimmt in den Taunus düsen, um dem Frater zu huldigen.

Euch einen originellen Abend wünscht
moggadodde

Dangerzone

Mein geflügelter Spruch zum Tag:

„Ist noch Brot da?“
„Nee, aber nimm‘ doch die Luft! Die ist heute auch so dick, dass du sie schneiden kannst.“

Ein bisschen wünschte ich mir heute, die pyrotechnische Trickkiste von Indiana Jones im Keller zu haben. Da würde ich mir jetzt ein paar Handgranaten, einige hübsche Brandbomben und vier- oder fünfhundert Kubikmeter Treibsand besorgen. Nach einem beeindruckenden Feuerwerk würde ich die hiesigen Darsteller wegen ihrer miserablen Leistung auch auf dem Gebiet der sozialen Interaktion allesamt und hier den MamS zuerst in der Sandgrube der Versenkung anheim geben.
Sodann würde ich mich in das inzwischen angekommene Raumschiff begeben und den dortigen Außerirdischen bereitwillig zu diversen, meinetwegen auch letalen Versuchen zur Verfügung stehen.
Schade, Hollywood ist so weit weg.

Euch einen entschärften Tag wünscht
moggadodde

Wellness in Schachtjor Donezk

Das kommt dabei heraus, wenn man zwei XY-Chromosomenpaare ohne Aufsicht zum Einkaufen schickt:

Duft für den Hintern

Auch wenn ich zuerst gemeckert habe, Rasenduft auf dem stillen Örtchen (der MamS nennt unsere Toiletten übrigens fast liebevoll „Schachtjor Donezk“) verschafft ein subtiles Freiheitsgefühl. Wenn man jetzt beim Pinkeln die Augen schließt und ein bisschen Phantasie walten lässt, könnte man sich fast einbilden, man säße mit nacktem Hintern in einer Wiese mit Klobrille und die freundliche Aufforderung „Du kannst mich mal …“ gewinnt ebenfalls eine gänzlich neue und nett gemeinte Bedeutung.
Dass das Pappdingens in der Mitte den nüchternen Namen „Rollenkern“ trägt, war mir allerdings auch neu und wäre der Hersteller einfallsreich gewesen, hätte er auf diesem Rollenkern noch ein paar Panini-Bilder angebracht, dann wäre der Absatz bestimmt noch größer gewesen.

Apropos: Die „Mund-zu-Mund-Beatmung“, ein schrecklich steriles Wort wie ich finde, trägt im englischen Sprachraum die unglaublich schöne, fast poetische Bezeichnung „Kiss of Life“.
Das hat natürlich nichts mit unserem persönlichen „Schachtjor Donezk“ und auch nichts mit Rasenklopapier zu tun, auch wenn man manchmal nach dem Besuch desselben ein „Kiss of Life“ angeraten wäre, besonders wenn am Vorabend Chili con Carne auf dem Speiseplan stand.

Heute Abend besuchen wir den menschgewordenen, peitschenschwingenden Panamahut Indiana Jones in einer Preview. Es hätte mich schon mal brennend interessiert, womit sich Indy, der ja dauernd im Dschungel rumstreunt, so den Popo putzt, ob er ausschließlich Blattwerk oder auch mal junge Schimpansen verwendet, aber dieses Geheimnis wird wohl auch in Teil 4 nicht gelüftet. Ist vielleicht auch besser so.

Euch einen wohlriechenden Abend wünscht
moggadodde

Leben ist Luxus

Ein paar freie Tage wollen gefüllt werden, deshalb werden wir heute mal eine kleine automobile Exkursion unternehmen, was bei den derzeitigen horrenden Spritpreisen ja allein schon der pure Luxus ist. Es wird wohl nicht lange dauern, bis man gar nicht mehr laut erzählen darf, dass man einen Ausflug mit dem Auto unternimmt, ohne sofort wahlweise als kaltblütiger Klimakiller oder als dekadentes Bonzenschwein abgestempelt zu werden.
Hoffentlich verliere ich nichts in Heidelberg. Da sind ja schon die verrücktesten Sachen liegen geblieben …

Euch einen historischen Tag wünscht
moggadodde

Knutschkugel

Halb freiwillig wurde ich gestern Ohrenzeuge, als Dixie mit schmatzenden Küssen vor der Haustür von ihrem aktuellen Liebesknochen Abschied nahm (sehr sympathisch das Bürschle übrigens und mit erlesener Höflichkeit gesegnet, wenn auch natürlich viel zu alt). Ich spürte auch gleich ein bisschen Wehmut und erinnerte mich an vergangene Zeiten, als ich in ihrem Alter war, mich selbst knutschenderweise in dunklen Hausfluren herumdrückte und dafür nicht selten von meinem Vater eine Maulschelle kassierte, zur Unterstreichung seines Bestrebens, mich auf tugendhaftere Pfade zu geleiten.
Zugegebenermaßen spürte ich auch einen winzigkleinen Stich in meinem Innersten, glaube aber nicht, dass es sich um Neid handelt. Neidisch zu sein auf die eigene, halbwüchsige Tochter wäre ja auch ein Charakterzug, der einer Mutter nicht gut zu Gesicht stünde, zumal es nicht viel gibt, auf das man neidisch sein könnte. Die gleichgeschlechtliche Konkurrenz ist heutzutage sehr viel zahlreicher und um Risiken wie AIDS, Hepatitis B oder Gebärmutterhalskrebs haben wir uns früher auch keine Gedanken machen müssen.
Nostalgische Gefühle beschleichen mich vielmehr wenn ich sehe, wie meine Tochter mit der gleichen Leichtigkeit, Unbekümmertheit und diskreter Hartnäckigkeit wie ich selbst sie früher hatte, auf Partnerpirsch geht.

E cosí
Non è un caso che ci ritroviamo ancora qui
È una serata particolare
E non potevi mancare tu
Qui sotto un mucchio di stelle
Qui lo scenario che c’é
É perfetto insieme a te

Den “Nostalsong” von Herrn Ramazotti habe ich mir deshalb heute gleich des öfteren hintereinander angehört, enorm schmachtvoll ist er, sehnsüchtig und ein bisschen gedrückt, weil er sich an diesen speziellen Abend erinnert, an dem er mit einer gegangenen Liebe unter den funkelnden Sternen saß.
Auf der einen Seite bin ich froh, mich seit einer ganzen Weile nicht mehr in diesem Liebeslabyrinth auf der Suche nach einem passenden Paarungspartner durchboxen zu müssen. Auf der anderen Seite haben die heimlichen, drängenden Küsse in einem unbeleuchteten Hausflur doch immer am besten geschmeckt.

Euch einen gefühlsechten Tag wünscht
moggadodde