Auf allen Wipfeln ist Ruh‘, vor allem auch wieder an der Familienfront. Der Entschluss, den Dixie und ich vor einigen Wochen gemeinsam fassten, nämlich die Einschaltung einer geschulten Mediation, ist bei ähnlich gelagerten Fällen absolut empfehlenswert. Dass unsere zweite Sitzung gerade in die Zeit abflauender Kampfhandlungen vom Wochenende fällt, hat sich gut getroffen. Es tut mir nämlich absolut gut, in einem Dreiergespräch die abgelaufenen Vorfälle ruhig und sachlich reflektiert zu bekommen und, was mich am meisten wundert ist die Offenheit und dann fast erwachsen erscheinende Ruhe, mit der Dixie in diesen Gesprächen ihre Sicht der Dinge darlegt. Die Inanspruchnahme professioneller, neutraler Hilfe bei der Ãœberwindung familiärer Spannungsspitzen und Konfliktsituationen war eine gute und richtige Entscheidung.
Natürlich kann so eine Mediation kein Allheilmittel sein. Die Gefahr für Rückschläge, erneute Ausraster und Wiederholungstaten ist trotzdem gegeben, das ist ja schließlich keine Gehirnwäsche, sondern, ich würde es „Vertragen unter Anleitung“ nennen, inklusive der Offenbarung von unangenehmen Wahrheiten auf beiden Seiten.
Ich hoffe, das Gespräch hält jetzt mal wieder ein paar Wochen vor und so retten wir uns über die Zeit, bis das schwammige Ding namens Vernunft dereinst den Sieg über die Unberechenbarkeit der Hormone feiern wird.
Alle Unterweisung der Jugend hat dieses Beschwerliche an sich, dass man genötigt ist, mit der Einsicht den Jahren vorzueilen, und, ohne die Reife des Verstandes abzuwarten, solche Erkenntnisse erteilen soll, die nach der natürlichen Ordnung nur von einer geübteren und versuchten Vernunft könnten begriffen werden.
Das hat der olle Kant schon ganz richtig erkannt, finde ich.
Euch einen ausgeglichenen Abend wünscht
moggadodde
Wunderbar, dass ihr Hilfe annehmen könnt. Diesem schritt hat meine Hormonbombe immer verweigert, unterstützt von ihrem Papi, der meinte, dass sie nicht so schlimm wäre und alles Einbildung meinerseits ist.
Und jede FKZE (Familienkonferenz zur Entspannung) ist eine sinnvollere Maßnahme als am Ende mit einem großen Knall die Scherben auf zu kehren und zu kitten.
Wir reden wieder miteinander, aber es ist mehr so leicht und einfach, wie es mal war. Unsicher balancierend auf trügerischem Eis…
Ich lese aus deinem Eintrag, dass du durchaus voller Hoffnung und Experimentierfreude bist. An dir sollen neue Experimente nicht scheitern.
Vielleicht ahne ich auch, wie du darüber denkst 😉
@ morgiane: Es hat mich selbst sehr gewundert, mein Vorschlag stieß bei ihr sofort auf Zustimmung, was mir gezeigt hat, dass sie selbst auch etwas ändern will. Und das ist ja der erste Schritt.
Nach diesen wunderbar ruhig geführten Gesprächen verstehe ich sie und sie mich besser (zumindest für eine Weile). Ich bin einmal nicht diejenige, die ihr sagt, was nicht gut ist und warum, sondern die Mediatorin und sie tut es ganz ruhig und für Dixie nachvollziehbar. Kennst das ja, wenn jemand anders was sagt, zählt das fünfmal mehr, wie wenn die Mutter was sagt. Schade, dass Ihr die Erfahrung nicht machen konntet. Dann wäre vielleicht einiges anders gelaufen, dass ihr wieder miteinander redet ist aber doch auch schon ein gutes Zeichen. Kopf hoch!
@ Georg: Natürlich sollen sie das nicht! Ich nehme Hilfe, wo ich sie kriegen kann und als Experiment würde ich das gar nicht bezeichnen sondern als selbstverständliches Hilfsmittel zum Zweck des gedeihlichen Miteinanders, bevor die Fronten sich vollends verhärten. Davon abgesehen, wenn’s helfen würde, würde ich auch um Mitternacht auf einem Friedhof ein totes Huhn besprechen.
Die Medi meint, wir hätten eine solide Basis und die Kämpfe seien oberflächlich. Das ist ja auch mal schön zu hören 😀 …
SEHR interessant und bestimmt ein guter Ansatz! Deinem Artikel und dem enthaltenen Link wünsche ich, dass er von Lesern gefunden wird, denen dies ebenfalls helfen könnte!
@ frater aloisius: Danke. Natürlich kann man versuchen, das im stillen Kämmerlein auszusitzen und das kann ja auch gut gehen. Aber alle Beteiligten tun sich leichter mit dieser Hilfe, das kann ich bestätigen. Unsere Stelle wird auch von öffentlicher Hand gefördert und unser Anteil beschränkt sich auf einen selbst zu bestimmenden Betrag, je nach persönlichen Verhältnissen. Und die Zeit investiere ich sehr gern, keine Frage.
Jetzt hast du’s ja im Hinterkopf, wenn deine Mädels mal soweit sind 😉