Qual-ität

Da knallt mir doch eben eine halb mit bestimmt noch 500 g Zimtis gefüllte Hartplastikschütte (keine Sau sagt das mehr – sogar bei Aldi nennt sich sowas jetzt ganz großkotzig „Cerealienbehälter“) in massiver Ausführung, Dabberuähr eben, aus ca. eineinhalb Meter mit der Kante auf den Nagel meines schutzlosen, linken, großen Onkels. Gute Qualität, das muss man sagen. Den „Großen Eidgenosse“ von Dabberuähr meine ich, nicht meinen Zeh, leider. Dafür bin ich jetzt richtig wach!

Euch einen sicheren Tag wünscht
moggadodde

Abstellgleis

Es ist aus. Nach so vielen gemeinsam Jahren werde ich nicht mehr gebraucht, bin überflüssig, werde entsorgt wie ein verkeimter Lappen. Der MamS braucht mich nicht mehr.

Meine Nachfolge tritt ein sehr schlankes, sehr junges Ding an, das sich erst vor ein paar Tagen endgültig zwischen uns gedrängt hat. Er nennt sie liebevoll Mio, ich nenne sie misstrauisch Uschi. Ich kannte mal eine Uschi, die war berechnend, sturköpfig und kalt, und genauso ist Mio. Ich, die den MamS seit langen Jahren oft auf höchst schwierigen Pfaden begleitet habe, werde kalt lächelnd durch ein blutjunges Modell ausgewechselt, das ihm ab sofort zu Willen ist und oh ja, das ist sie. Er muss sie bloß leicht berühren, mit den Fingerspitzen nur sanft über ihre glatte, junge Hülle streicheln und sofort ist sie begierig darauf zu erfahren, was er als nächstes vorhat, erzählte er mir. Ich glaube ja, sie ist ihm schon hörig, die Uschi.

Mit Genugtuung habe ich gesehen, dass Uschi keinerlei Kurven hat, ja nicht einmal Brüste und insofern ist das ein Punkt für mich, bzw. zwei. Früher oder später wird er sich sattgesehen haben an ihrer Ebenmäßigkeit und Perfektion, aber dann stehe ich für Dienstleistungen einschlägiger Art nicht mehr zur Verfügung, dass das mal klar ist!

Ich bin nicht sonderlich traurig über meinen Rauswurf, eine Veränderung hat sich ja in der letzten Zeit auch schon angekündigt. Natürlich lassen meine Augen nach und ich gebe zu, auch im Kartenlesen war ich nie sonderlich gut. Aber ich habe eine viel hübschere Stimme als Uschi, die Schickse, und ob sie ihm, so wie ich jahrelang, an der Autobahnraststätte wie selbstverständlich einen Kaffee oder eine Cola light klarfährt, ist auch mehr als fraglich.
Laufen kann so ein Navigationssystem nämlich dummerweise immer noch nicht.

Euch einen richtungweisenden Abend wünscht
moggadodde

Morgääähn!

Ach übrigens: Männer mit Erektionsstörungen sollten einen Kinobesuch in den nächsten Wochen tunlichst vermeiden. „Hängcock“ ist angelaufen.
Muhaha. Der Brüller. Original von mir.

Euch einen aufrechten Tag
moggadodde

Neulich, beim Essen

Sie sind da! Nach einem blutig aussehenden Kampf habe ich mit einem letzten Aufbäumen meiner bereits nachlassenden Kraft einen der bösartigsten Organismen mit meiner Gabel erledigt.

Nur gut, dass das Alien noch keine Zähne hatte. Und essen konnte ich es dann auch nicht, ich Weichei.

Euch einen hartgesottenen Tag wünscht
Ripley moggadodde

Hyvää syntymäpäivää, Pepe!

Wer glaubt, ich hätte einen Knick in der Optik, der irrt. „Hyvää syntymäpäivää“ ist nämlich Finnisch. Vielleicht könnt ihr euch noch an die „Sendung mit der Maus“ erinnern, die ich selbst als Mädle und später mit den eigenen Kindern am Sonntagvormittag angeschaut habe? Eingangs der Sendung wurde der Inhalt in jeweils einer anderen Sprache erzählt und wir durften raten, welche es war. Vielleicht war das schon der Grundstein für meine Fremdsprachenaffinität, ich lag nämlich immer richtig. Zwar kackte ich in Mathe später so richtig ab, aber in den mir nähergebrachten Fremdsprachen war ich immer top und auch als Erwachsene setzte ich mich jahrelang in die Volkshochschule, um Italienisch zu lernen.
Das Finnische dagegen ist ja eine Sprache, die einem nicht ständig über den Weg läuft und für das unfinnische Ohr hört sich das Finnische an, als ob ein Betrunkener mit einer Handvoll Murmeln im Mund eine Botschaft von Außerirdischen rezitiert. Geschrieben sieht das Finnische noch witziger aus, mit seiner gehäuften Ansammlung von Umlauten und irgendwo habe ich gelesen, Finnland sei ein sogenanntes „Moll-Volk“, das seine tiefe Melancholie inzwischen trotzig kultiviert hat. Tatsächlich verbindet man landläufig Finnland lediglich mit traurigen Sachen wie hohem Alkoholkonsum, der überdurchschnittlichen Selbstmordrate und Nokia und ich selbst nehme mich da nicht aus.
Da gibt es aber einen Finnen, Pepe Ahlqvist, der nicht im Moll, sondern im Blues beheimatet ist, was auf den ersten Blick vielleicht das Gleiche aber für mich ein Unterschied ist, weil der Blues mir immer noch ein bisschen heller und aufmüpfiger erscheint als das dunkelgraue, resignierende Moll. Und genau dieser Pepe Ahlqvist feiert just heute seinen Geburtstag, „Hyvää syntymapäivää“ heißt nichts anderes als „Alles Gute zum Geburtstag“ auf Finnisch und eines meiner Lieblingslieder von ihm möchte ich euch nicht vorenthalten.

Ehrlich gesagt bin ich aber ganz froh, dass Pepe Ahlqvist, eine Bluesperle aus dem hohen Norden, vornehmlich in englischer Sprache unterwegs ist. So putzig das Finnische auch sein mag, verstehen kann ich es nämlich nicht im Mindesten.

Euch einen melancholischen Abend wünscht
moggadodde