Eigentlich bin ich ganz zufrieden, dass wir insoweit ein gutes Verhältnis zu unserer Tochter pflegen, als dass sie uns eben erzählte, beim Freund ihrer Freundin an einer Lachgas-Session teilgenommen zu haben.
Ich so: „Wie Lachgas?“
Sie so: „Na Lachgas. Ausm Kupsch.“ (= ortsansässiger Supermarkt. Anm. der Red.)
Ich so: „Wie ausm Kupsch?! Ich glaub‘ du spinnst!“
Sie erklärte mir das Prozedere: Kartusche auf Ballon, Gas rein und dann ab dafür. Natürlich musste ich gleich mehr wissen und erkundigte mich:
In der Drogenszene findet Lachgas wegen seiner halluzinogenen Wirkung und der leichten Verfügbarkeit (Druckgaskapseln für Schlagsahne) Verwendung. Das Gas wird in der Regel mittels eines sogenannten Kapslers in Luftballons abgefüllt und aus diesen konsumiert. Der Rausch dauert etwa 30 Sekunden bis 3 Minuten an, unter anderem kann es zu einer Veränderung der Geräuschwahrnehmung (etwa starkes Echo), einem Kribbeln in den Gliedmaßen und traumartigen Halluzinationen kommen. Entgegen landläufiger Meinung ruft der Konsum von Lachgas zu Rauschzwecken kein Lachen hervor. Bei häufigem Konsum besteht wahrscheinlich die Gefahr von Nervenschäden infolge Vitamin-B12-Mangels.
So sagt mir Frau Wikipedia. Da muss man doch erstmal drauf kommen, aus dem Supermarkt Schlagsahne-Aufschäum-Kapseln zu besorgen, um sich damit die Dröhnung zu geben! Ich war, gelinde gesagt, etwas entrüstet und endlich weiß ich auch, warum ich besagte Freundin nicht sonderlich leiden kann, was ich Dixie deutlich zu verstehen gab.
Daraufhin behauptete sie, nur zugeschaut zu haben, ihr sei die Sache ja suspekt gewesen, was ich ihr sogar abzunehmen gedenke, weil sie sogar Angst vor Feuerwerksböllern hat und eben, nach ihrer Rückkehr, keine drogentypischen Ausfallerscheinungen zeigte. Da ist man ja geschult, so als Mutter.
Fix ist aber nix, wie immer bei ihr.
Der MamS, der sich unsere Unterhaltung ruhig angehört hatte, hatte als alter Drogenbaron DJ für uns natürlich gleich die thematisch stilgerechte aber textös ziemlich deplacierte Musikuntermalung parat, nämlich Steely Dan und „Do it again“
Solange es sich nur um lächerliches Lachgas handelt, kann ich ja noch zufrieden sein, finde ich. Trotzdem habe ich ihr den Artikel gezeigt und noch ein bisschen auf die Bremse gedrückt, damit sie auch beim nächsten Mal nichts findet an der Dröhnung aus der Kartusche. Mit welchem Mist man sich als ohnehin schon gepeinigte Erzeugerfraktion doch herumschlagen muss ist echt alles andere als lachhaft und ich finde, wir haben die Kindergeld Erhöhung der Aufzuchtprämie wirklich verdient!
Euch ein komisches Wochenende wünscht
moggadodde