Nur mit der eckigen Uschi als Begleitung mache ich mir übernächste Woche ein paar schöne Tage an die Nordsee und das ist von hier aus ja nicht gerade umme Ecke. Zwei Seepferdchen stehen zur Wahl und ich bin immer noch nicht sicher, mit welchem ich die Fahrt antrete:
Meine eigene, fernöstliche Reisschüssel hat folgendes zu bieten:
Pro:
1. Ich darf darin rauchen.2. Ich könnte jeden Schalter, jeden Hebel, jeden Knopf auch betrunken, blind und einarmig bedienen und ich kenne alle Macken, wobei mir da grade nix bekannt ist, außer dass das Karamelbonbon heuer schon 11 wird, wenn man das als Macke bezeichnen wollte.
3. Ich überschreite wahrscheinlich keine Geschwindigkeitsbeschränkung: 55 magere PS verdammen zum Däumchendrehen auf der rechten Spur.
4. Ich kenne die blechernen Grenzen genau und komme in JEDE Parklücke, vorwärts, rückwärts und notfalls sicher sogar hochkant.
Contra:
1. Ich darf darin rauchen.2. Das Ding säuft wie ein Loch.
3. Ich komme damit kaum vom Fleck und brauche umso länger.
4. Ob zwei Airbags reichen, wenn’s scheppert?
Das Hokkaido-Schlachtschiff vom MamS wartet mit folgenden Punkten auf:
Pro:
1. Ich darf darin nicht rauchen, lege also automatisch genug Pausen ein.2. Für fast jedes Körperteil gibt’s einen eigenen Airbag und allerlei Schnickschnack rundherum, dass ich so sicher bin wie Papst katholisch ist.
3. Der Spritverbrauch bringt mich nicht an die Armutsgrenze.
4. Ich habe damit genug Hengste unter der Haube um auch mal jemanden zu
versägenüberholen, wenn’s sein muss.5. Kaffeebecherhalter! Was braucht’s der Worte mehr!
Contra:
1. Mal schnell Heckscheibe wischen? Vergiss es! Wo waren da gleich nochTankdeckelentriegelung/Nebelschlussleuchte/Regensensor/Heckscheibenwischer?
Ich finde zwar alles, aber es dauert.
2. Innerstädtische Parkhäuser, meist so eng wie Jungfrauen gebaut, muss ich wegen der Länge des Straßenkreuzers meiden. Weil es achtern auch reichlich unübersichtlich ist, kann ich damit ausschließlich vorwärts einparken wobei ich nicht glaube, dass die Uschi auf ihrem Chip auch Vorwärts-Parkplätze gespeichert hat.
Soweit zu den Argumenten. Zurück gibt’s keins mehr, das Zimmer, fast direkt an der heiß geliebten aber noch eiskalten See mit W-LAN und allerlei Pipapo ist gebucht. Die Mehdorn-Connection kommt nicht in Frage, weil ich im Norden ein paar hübsche Eckchen abklappern will und Züge nicht vor Leuchttürmen zu halten pflegen.
Jetzt, wo die Pros und Contras hier so stehen, tendiere ich allerdings zum Schlachtschiff statt zur Nuckelpinne. Der geschmeidig im Armaturenbrett versenkbare Kaffeebecherhalter ist wirklich was, auf das ich im Auto vom MamS schon immer neidisch war.
Euch einen entschlussfreudigeren Tag wünscht
moggadodde