Konjak-Wurzel des Ãœbels

Auch nach der dritten Flasche eines fruchtigen Erfrischungsgetränks kann ich noch keine übertrieben belebende Wirkung feststellen. Zugegeben, meine Kaufentscheidung wurde durch den Slogan „Macht irgendwie lebendiger“ schon ein bisschen beeinflusst, aber vielleicht ist bei mir ja der Karren schon so weit im Dreck, dass auch die in dem Gesöff enthaltene Konjakwurzel auf verlorenem Posten steht.
Die Konjakwurzel stammt aus Asien, hat mit dem phonetisch gleichen „Cognac“ nichts zu tun und die daraus entstehende und recht dekorative Blüte wird „Teufelszunge“ oder „Tränenbaum“ genannt, was wiederum ganz bilderbüchlich zum heutigen Tag passt, an dem es mit einer Bewohnerin des hiesigen Gehäuses zu einer erheblichen Verbalkollision gekommen ist. Hatten wir ja schon lange nicht mehr, sowas.

Als ich mich zur Abkühlung an meinem Erfrischungsgetränk labte und mich weiter mit der Teufelszunge beschäftigte (nein, Dixie war da schon weg), stieß ich auf die alles erhellende Erklärung, dass diese „während der Vegetationsperiode Tochterknollen bildet, die nach Ablauf der Vegetationsperiode mit der Mutterknolle nicht mehr verbunden sind“.

Wenn ich das richtig verstehe, ist es im Pflanzenreich ganz normal, dass

a.) aus einer Teufelszunge nur eine weitere Teufelszunge entstehen kann und

b.) bei den Teufelszungen die Töchter- und Mutterknollen spätestens bei Eintritt des Klimakteriums gegenseitig die Schnauze endgültig voll haben voneinander.

Ich persönlich kann die Teufelszungen ja sehr gut verstehen.
Gut, möglicherweise habe ich das Gezeter heute auch etwas übertrieben. Aber bestimmt war heute nur der die Konjakwurzel allen Übels.

Euch einen samtigen Abend wünscht
moggadodde

Nach unten offen – Die Mutter aller Sommerlöcher

Ich gebe es zu: Dass das Thema „Intimfrisur“ zur Zeit in aller Munde ist, geht mir kolossal gegen den Strich.
Nachdem mehrere, auch sonst als seriös betrachtete Blätter sich dieses Sommerloch-Füllers angenommen haben, springt jetzt natürlich ebenfalls und mit provinzüblicher Verspätung die hiesige Lokalzeitung auf den Zug auf.
Ehrlich gesagt, habe ich keinen dieser Artikel richtig gelesen. Ehrlich gesagt, interessiert es mich einen feuchten Schlonz, wie die Damen Beckham oder van Almsick ihre Muschi spazieren führen und ehrlich gesagt es ist mir auch völlig schnuppe, ob es hip ist, sich die olympischen Ringe, die sieben Zwerge oder das Matterhorn ins Geäst schnitzen zu lassen.
Und obwohl ich alles andere als prüde bin finde ich es mehr als unangebracht, dass mir aus Zeitungen, die nicht „Praline“ oder „St. Pauli-Nachrichten“ heißen, dauernd irgendwelche Bikinizonenaufklärer entgegen springen die meinen, die Bevölkerung über die Gestaltung des „Brazilian Cut“ oder die ansprechende Präsentation von Vulva oder Penis informieren zu müssen um überdies auch der letzten unrasierten Frau das Gefühl zu geben, ohne umfassenden Kahlschlag eine schmierige Bazillenschleuder zu sein!
Der von der Journaille momentan bis zum Erbrechen strapazierte Terminus „Intimfrisur“ enthält nicht umsonst das Teilwort „intim“, weil es verdammt nochmal niemanden was angeht, ob frau im Süden das Modell „brennender Busch“ oder „Sahelzone“ bevorzugt, weil das eben nur sie selbst und die Personen betrifft, die sich in diesen Regionen bewegen.
Diese Sau, die nach meinem Dafürhalten allein von der Rasierklingenmafia und von um Auflagensteigerung besorgte Journaille-Kanaillen durchs Dorf getrieben wird, könnte meinetwegen auf der Stelle geschlachtet werden. Abgeflämmt oder nicht.

Euch einen glatten Abend wünscht
moggadodde

Ohne Schuss kein Jus!

Schon immer und in allen Zweigen des Berufslebens hat die hohe Kunst des Selfmarketing eine große Rolle gespielt und sich und seine Arbeitskraft in einem Vorstellungsgespräch feil zu bieten, ist auch nur eine andere Art sich zu prostituieren, „Analogprostitution“ sozusagen. In diesem Zusammenhang gewinnt die Floskel „er/sie weiß sich gut zu verkaufen“ eine doppelbeckenbödige Bedeutung.

Das ahnte ich schon, als ich selbst einmal in einem meiner Vorstellungsgespräche einem Personalleiter mit geöffnetem Hosenstall gegenüber saß und ich mich in der Zwickmühle befand, ob ich ihn wohl auf die weitere offene Stelle in seinem Unternehmen hinweisen sollte. An den nur mühsam unterdrückten Zwang, dem Mann, der dem aktuellen Christian Anders wie aus dem Gesicht geschnitten war, dauernd auf den Schritt zu schielen, kann ich mich aber noch gut entsinnen. Möglicherweise war das damals auch nur eine Art geschickter Test, wie die Bewerberinnen mit verhärteten Arbeitsbedingungen umgehen können, vielleicht hat er’s aber auch einfach nur vergessen, obschon ich hoffte, er hätte sich nach dem letzten Besuch auf der Keramik nur wenigstens die Hände gewaschen.

Dixie hat eben ohne solch peinliche Zwischenfälle das erste Bewerbungsgespräch ihres Lebens hinter sich gebracht, „voll gechillt“ sei es gewesen mit dem Resultat immerhin keiner sofortigen Absage, sondern dem Wunsch, auch uns kennen zu lernen – ein schwebendes Verfahren also.
Nun ist es ja durchaus nicht so, dass im Dunstkreis der Juristerei mit güldenen Löffeln geschmissen würde, zumindest nicht beim Personal. Dafür, dass man im keiner Tarifordnung unterworfenen Anwaltsbüro in der Regel mit Arbeit bis zur Halskrause zugeschissen wird und als Dank dafür an der Armutsgrenze knabbert, kann dieser richtig schöne Beruf allerdings nix, zugegeben.

Der unter Juristen geflügelte Leitsatz in der Überschrift bedeutet eigentlich, dass man es tunlichst vermeiden sollte, ohne Vorschuss tätig zu werden. Ich münze den Satz aber aus Erfahrung eher dahin um, dass man schon einen ziemlichen Schuss Ideologieüberschuss haben muss, um in dieser Branche auf der Fußvolkebene sein berufliches Glück zu suchen. Aber nachdem die fetten Jahre überall vorbei sind, spielt das jetzt auch keine Rolle mehr. Die Erbse in der Hand ist schließlich immer noch besser als das Hendl auf dem Dach; außerdem hat sie ja noch ein paar andere Dinger am Laufen.

Die oben erwähnte, offene Stelle habe ich seinerzeit übrigens so oder so nicht besetzt. Mit dem Christian Anders-Double und der offenen Hose wäre mein Zug sowieso nach nirgendwo gegangen – bad vibes halt. Naja, Schwamm drüber.

Euch einen chilligen Abend wünscht
moggadodde

Dänen lügen doch nicht!

Weil ich gerade dem tranig-dösigen Herrn Wallander bei der Lösung eines Falles beiwohnte, bei dem es mir nur mit Mühe gelang, die Augen offen zu halten, bin ich einer spontanen Eingebung gefolgt und habe mich nach dem Fortschritt der weiteren Folgen von „Kommissarin Lund“ erkundigt. Viele erinnern sich vielleicht noch an die unglaublich durchdachte Krimiserie, die zehn ultraspannende Folgen brauchte, bis der kaltblütige Mord an dem Mädel Nanna Birk Larsen aufgeklärt war.

Ich will jetzt hier nicht zuviel versprechen und vielleicht ist auch nur Wunsch der Vater des Gedankens, aber wenn mich meine nicht vorhandenen Dänischkenntnisse nicht sehr täuschen und überdies die Dänen mit dem Zeitungseintrag am 10.07.2009 nicht gelogen haben, dürfte der neue Fall im September auf die dänischen Fernsehgeräte kommen. Sollte hier zufälligerweise jemand dänisch können, ist jetzt die beste Gelegenheit, um sich bei mir dauerhaft beliebt zu machen um mir zu sagen, ob ich richtig liege!

Wenn ich allerdings dann weiter überlege, dass es bei der letzten Reihe gute eineinhalb Jahre gedauert hat, bis ich nach der Ausstrahlung in Dänemark hier in Deutschland vor Spannung in die Tischkante beißen durfte, sinkt mir der Mut auf Kniehöhe. Da werden mich wohl noch einige Wallanders in Morpheus Arme schicken, ehe ich die großartige Sarah Lund in deutsch und mit einem krätzigen, roten Wollpullover, den sie dann sicher wieder 10 Folgen lang trägt, genießen kann. Ich könnte die Zeit natürlich nutzen in der Zwischenzeit dänisch lernen und nach Kopenhagen ziehen, will ich aber nicht.

Jetzt gebe ich dem schwedischen Kommissar Beck noch eine kleine Gelegenheit, mich zu fesseln, aber ich weiß, dass ich nicht leicht zu kriegen bin. Ich bin eben nur das Beste gewohnt: Eben Lund, Sarah Lund.

Euch eine spannende Nacht wünscht
moggadodde

P.S. Sie mögen vielleicht nicht lügen die Dänen, aber lesen können sie nicht. Meine englische Anfrage auf einer dänischen Website wurde jedenfalls gelöscht.
Jeg er ikke spam – takket være!

Samst und Sondersbar

Die Chance, das Wort „Pokal“ mit „ck“ zu schreiben, wäre größer als einen Wochentag zu verhunzen, dachte ich. Vielleicht wäre dem Schöpfer dieses Plakats

Setzen, sechs!

sein Fauxpas aufgefallen, wenn das Turnier an einem Donnersttag, Mitttwochnachmitttag oder einem Sonnttag ausgetragen worden wäre. Kommt am Samstag das Sams zurück oder das Samst? Ebent!

Einen tollen Tag wünscht
moggadodde