Auch nach der dritten Flasche eines fruchtigen Erfrischungsgetränks kann ich noch keine übertrieben belebende Wirkung feststellen. Zugegeben, meine Kaufentscheidung wurde durch den Slogan „Macht irgendwie lebendiger“ schon ein bisschen beeinflusst, aber vielleicht ist bei mir ja der Karren schon so weit im Dreck, dass auch die in dem Gesöff enthaltene Konjakwurzel auf verlorenem Posten steht.
Die Konjakwurzel stammt aus Asien, hat mit dem phonetisch gleichen „Cognac“ nichts zu tun und die daraus entstehende und recht dekorative Blüte wird „Teufelszunge“ oder „Tränenbaum“ genannt, was wiederum ganz bilderbüchlich zum heutigen Tag passt, an dem es mit einer Bewohnerin des hiesigen Gehäuses zu einer erheblichen Verbalkollision gekommen ist. Hatten wir ja schon lange nicht mehr, sowas.
Als ich mich zur Abkühlung an meinem Erfrischungsgetränk labte und mich weiter mit der Teufelszunge beschäftigte (nein, Dixie war da schon weg), stieß ich auf die alles erhellende Erklärung, dass diese „während der Vegetationsperiode Tochterknollen bildet, die nach Ablauf der Vegetationsperiode mit der Mutterknolle nicht mehr verbunden sind“.
Wenn ich das richtig verstehe, ist es im Pflanzenreich ganz normal, dass
a.) aus einer Teufelszunge nur eine weitere Teufelszunge entstehen kann und
b.) bei den Teufelszungen die Töchter- und Mutterknollen spätestens bei Eintritt des Klimakteriums gegenseitig die Schnauze endgültig voll haben voneinander.
Ich persönlich kann die Teufelszungen ja sehr gut verstehen.
Gut, möglicherweise habe ich das Gezeter heute auch etwas übertrieben. Aber bestimmt war heute nur der die Konjakwurzel allen Übels.
Euch einen samtigen Abend wünscht
moggadodde