In festen Abständen versammelt sich der Gemeinderat, um für den Ort wichtige Belange zu regeln. Es gilt, Staatszuschüsse für Dorferneuerungen abzugreifen, über die Einführung neuer Tempo-30-Ausbremszonen zu diskutieren oder über Anträge von Hausbesitzern zu beraten, die ihre Bude schreiend-schlumpfblau anstreichen wollen und dabei ungerührt massive Augenschäden der Anlieger in kauf nehmen.
All das sind ziemlich trockene Angelegenheiten. Deshalb setzen sich die Gemeinderatsmitglieder nach dem anstrengenden Teil ganz zwanglos zusammen und beraten über Tagesordnungspunkte, in denen sie abseits jeden strengen, gesetzlichen Korsetts endlich ihre Kreativität unter Beweis stellen können. Dabei geht es sicher auch gerne feuchtfröhlich zu.
Ziemlich stramm muss man allerdings in Höchberg gewesen sein, anders kann ich mir das anlässlich eines Spaziergangs entdeckte Schild
nicht erklären. Am Unterhaltungswert einer simplen Pizzabestellung zweifle ich keinen Moment und auch nicht daran, dass der Pizzaboy beim Satz „Einmal Pizza Vongole in die Eiserne Hose, bitte!“ nicht an einen Telefonstreich denkt und entrüstet wieder auflegt.
Dieser Straßenname ist den Gemeinderäten hundertprozentig bei einem spritzigen Federweißenabend eingefallen. Daran, wie sie im Detail darauf gekommen sind, möchte ich aber eigentlich nicht näher denken.
Euch einen dichten Tag wünscht
moggadodde
:o) so ähnlich ging es mir in der interims-heimat immer, wenn ich am „rotzkotten“ vorbeigekommen bin.
hier in der gegend heißt ein dorf „pissen“. echt.
wer denkt sich sowas aus? oder – wenns geschichtlich begründet ist – ähh, nein, ich will das nicht wissen.
aber „eiserne hose“ ist grandios! :o)
Bei so manchen Namen würde ich auch gerne nachforschen. „Eiserne Hose“ heißt eine Kohlengrube, glaube ich. Ganz hübsch finde ich ja Amorbach im Hessischen. Auf jeden Fall besser als deine Fundstücke 🙂