Als Mutter eines schulpflichtigen Faulpelzes gibt es schlechtere Eigenschaften als die Fähigkeit, zu beinahe jeder Fragestellung die passende Eselsbrücke zu klöppeln.
Die neueste Herausforderung waren die Baltikumstaaten: Litauen, Estland, Lettland. Die passenden Hauptstädte standen im Gedächtnis stets parat, die korrekte Zuordnung allerdings entzog sich standhaft meines Langzeit-Erinnerungsvermögens. Um für die hiesigen, interfamiliär en passent praktizierten Allgemeinwissensbattles gerüstet zu sein, waren also drei tippitoppi Eselsbrücken gefragt.
1.
Stelle ich die Buchstaben von Litauen um, erhalte ich zwar noch lange nicht Vilnius, aber immerhin habe ich am Anfang der beiden Worte einen Konsonanten und danach ein „I“, bei den drei Ländern und die einzige, zu findende Gemeinsamkeit: Liiiiitauen – Viiiiiilnius.
2.
Estland liegt irgendwie im Osten (= Est). Im Osten wird gerne mit allerlei geheimnisvollen Giften gemeuchelt, mitunter auch mit Thallium, wie im Fall des einen oder anderen Journalisten, weshalb meine Phantasie die Vermutung nahe legt, dass Tallin die Hauptstadt von Estland ist.
3.
Lettland. Hat man die anderen beiden Kandidatenpaare einmal in den Niederungen des Gehirns zementiert ist klar, dass nur noch Riga übrig bleibt, ich mir weitere Kopfspaltereien sparen kann und für die nächsten Herausforderungen gewappnet bin.
Apropos Herausforderung: Bisher unbekannt war mir ja die „Cinnamon Challenge“. Ein inzwischen recht erkleckliches Trüppchen tollkühner Trottel Spaßvögel versucht sich an der oralen Verklappung eines Esslöffels Zimtpulvers. Was zunächst nach einem putzigen Kinderspiel klingt, wird durch gewisse anatomische und stofftypische Eigenschaften zur fast unlösbaren Aufgabe. Clips mit prustenden, würgenden, zappelnden, um Sauerstoff ringende Teenies erspare ich Euch und mir hier aus ästhetischen Gründen.
Zuerst war ich entsetzt. Aber dann dachte ich nach: Eine Mutprobe war früher vielleicht, Regenwürmer zu essen, vom 10 m-Brett zu hüpfen oder dem gewaltbereiten Aggro-Rudi aus der 5. auf dem Weg zum Pausenhof ein Bein stellen. Wer das einmal probiert hat, tut es nicht wieder. Ähnlich scheint es sich mit der Cinnamon Challenge zu verhalten, die überdies leider auch ziemlich gefährlich sein kann, während man bei Aggro-Rudi höchstens mit einem blauen Auge davon kam. Oder zwei. Oder einem gebrochenen Kiefer.
Die größte und härteste Mutprobe überhaupt hat sich aber seit Jahrzehnten nicht geändert und ist nur für wirklich harte Kerls und Girls zu schaffen: Gegen den immensen Mut, „Nein, mach‘ ich nicht!“ zu sagen, ist jeder Regenwurm, jeder Aggro-Rudi und jeder Esslöffel Zimt wirklich nur ein Kinderspiel! Give it a try, kids!
Einen mutigen Abend wünscht
moggadodde
Das mit Thallium, Tallin, Ostland und dem KGB ist genial, das werde selbst ich wohl nicht mehr vergessen. Auf zu „Wer wird Millionär“, da können wir nur noch brillieren 😉
Schön, dass Du es Dir jetzt merken kannst 😉
Aber für die Jauchsendung fühle ich mich leider nicht fit genug. Da sind massenhaft Wissensgruppen, bei denen ich mich nur blamieren würde …