Nach den letzten, eher unerquicklichen Vorkommnissen war es ja höchste Zeit für eine positive Episode. Die alte Schlampe Schicksal ahnt das wohl, jedenfalls stehen wir wohnungssuchtechnisch einen winzigen Schritt vor einer schier unglaublichen Sensation.
Direkt nach dem Mansardenfiasko im vorletzten Eintrag klapperte ich einmal mehr online die Wohnungsanbieter ab. Nur ein Angebot passte und als ich auf das Objektfoto klickte, glaubte ich an einen Zufall, zeigte es doch das Haus, in dem ich einmal wohnte.
Ich sah mir das Angebot genauer an: Selbes Stockwerk. Ach, witzig, dahin wurde ich ja damals ausgewildert … Mooooment. Jetzt warf ich einen Blick auf den Wohnungsplan und erstarrte: Hier wurde haargenau, exactement und unzweifelhaft dieselbe Wohnung angeboten, die mir nach dem Auszug aus dem elterlichen Wohnschoß vor unendlich vielen Jahren allererstes, eigenes Zuhause war.
Schnappatmung überfiel mich. Minutenlang. Ich meine, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit in einer 130.000 Einwohner-Stadt mit 13 Stadtteilen genau dieses Haus zu erwischen und in diesem mit seinen 40 Parteien wiederum auch noch genau diese Wohnung? Das ist kein Zufall, das ist Bestimmung!
Mit zitternden Fingern schrieb ich die Kontaktmail, in der keine weiteren Bemerkungen möglich waren. Um 8.02 Uhr am nächsten Morgen rief ich an, um dem Sachbearbeiter die Lage zu erklären. Dass ich um 1985 herum für zwei oder drei Jahre dort wohnte. Er könnte das auch im Archiv nachsehen, ich nannte das Jahr und meinen damaligen Namen. Beteuerte, dass das die beste Zeit meines Lebens war (o.k., das war etwas frisiert, hatte im vorliegenden Fall aber fast ehrenhafte Gründe und ist damit lässlich). Und dass meine Tochter damit jetzt die Chance hätte, diesen einschneidenden Lebensabschnitt in genau den Räumlichkeiten anzutreten wie einst ihre Mutter. Das sei doch glasklar und unzweifelhaft höhere Gewalt! In der Disziplin „rührselige Erinnerungen verbreiten“ hatte ich im MamS einen guten Lehrmeister; ich trug dick auf, ohne jedoch zu übertreiben. Dem Herrn über Wohn und Wehe am anderen Ende wollte ich ja nicht zu sehr auf die Nerven gehen, sondern nur zu der unverrückbaren Erkenntnis bringen, dass Dixie die einzig mögliche Mieterin für dieses Objekt sein kann.
Er machte sich Notizen und heute lag die Benachrichtigung im Briefkasten: Besichtigung mit zwei anderen Interessenten nächste Woche. Selbstverständlich werde ich Dixie, die bei solchen Auftritten meist durch übertriebene genante Zurückhaltung glänzt, begleiten. Die anderen beiden Alibi-Aspiranten dürfen nur Staffage sein. Es kann nur eine geben! Es darf nur eine geben! Es ist schließlich Bestimmung!
Bitte Daumen drücken!
moggadodde
Aha. Die Äpfeling fällt nicht weit von der Bäumin.
Auf dem ersten Bild erkenne ich, woher Dixie das Aufräumgen hat… 😉
Hörmal! Das ist aufgeräumt! Man brauchte zu meiner Zeit eben Telefonbücher, Fernsprecher an Schnüren und Tageszeitungen aus Papier! Dass Du Jungspund so etwas nicht kennst, ist mir schon klar!
YUCCAPALMEN! – Ich breche zusammen. Was unseren Eltern der Gummibaum war, das waren uns damals Yuccapalmen. Gibt es die heutzutage überhaupt noch?
Randnotiz: Auf dem zweiten Foto kann man ganz gut erkennen, warum Rauchen ungesund ist. Der Kerl hat den letzten Zimmerbrand wohl nur knapp überlebt. ;>Þ
Außerdem: Das wird schon. Das Schicksal is‘ ’ne olle Zuppe, hat aber bestimmt etwas für Vorbestimmung übrig.
Natürlich, Yuccapalmen habe ich auch heute noch einige, weil sie überlebenskünstlerisch zusammen mit einigen wenigen Sukkulenten meinem ungrünen Daumen zu trotzen wissen! Im Sommer verbreiten sie draußen mediterranes Flair, im Winter nehmen sie ziemlich Platz weg. Ich mag sie, weil sie unverwüstlich und trotzdem grün sind.
Wenn der Zimmerbrand-Kerl (der übrigens nicht raucht) das Grünzeug nicht so liebevoll pflegen würde, überlebten hier nicht einmal Kakteen 😀
Potztausend, das ist ja wirklich ein dollet Ding! Da drücke ich euch mal kräftig die Daumen!
Ist es die Wohnung, von der du letztens wegen der Miete schriebst. damals 300 Euro? Wäre ja mal interessant, den heutigen Preis zu erfahren. Das wäre dann ja fast wie ein praxisbezogener Richtwert der Preisentwicklung.
Ja, Georg, genau die. Schrieb ich Euro? Nein, ich zahlte noch in D-Mark. Ins Verhältnis gesetzt hat sich die Miete in den mehr als 20 Jahren etwa verzweieinhalbfacht.
Danke fürs Drücken! Dienstag gilt’s!
„Dienstag gilt’s!“ Und, und, und???
Ach Georg, heute oder morgen wollte er sich melden. Heute war’s noch nicht. Bin ganz durch den Wind …
[…] ich den geneigten Leser ja bereits mit Postings bezüglich der unserer meiner Dixies “Traumwohnung”. Dies wird vorerst das letzte zu diesem Thema, […]