Seit ein paar Monaten hat der MamS ein neues Auto. Ach, was heißt „Auto“. Ein Auto ist schon lange nicht mehr nur Auto, sondern in Blech gehüllter Feuchttraum zahlloser Ingenieure, ITler, Elektroniker und Designer. Den ganz besonders pfiffigen unter ihnen verdankt der MamS einige besondere Annehmlichkeiten, lediglich Dauerwellenlegen und professionelle Zahnreinigung gehören noch nicht dazu.
Mit den meisten der vielen, bordeigenen Gimmicks hat sich der MamS als verantwortungsvoller Fahrzeugführer bereits vertraut gemacht, lediglich das Pre Collision System, kurz PCS, wurde bisher nicht ausprobiert, die Vorrichtung, die die beiden Münsteraner Tatortkommissare im Werbespot so nett zeigen und die einen Auffahrunfall oder den Aufprall auf ein Hindernis vermeiden soll.
Wir alle wissen, dass die Kluft zwischen Werbung und Wahrheit manchmal so tief ist wie Fallhöhe im Abgasskandal, weshalb wir heute eine Versuchsanordnung auf dem Supermarktparkplatz starteten.
Fleischliche Freiwillige fanden sich freilich nicht, auch schien uns die Verwendung einer tonnenschweren Baumaschine, wie im Werbeclip, einen Tick zu riskant – Kartons mussten deshalb als Hindernis dienen. Bei mehreren Durchgängen bremste der MamS selbst und zu früh, bis er sich nach viel gutem Zureden endlich überwand:
Das Ergebnis hat mit dem Werbeclip nicht viel zu tun. Es bremste letztlich nicht das Auto selbst, sondern der MamS stieg fest in die Eisen, um nicht über die doch recht stabilen Kartonagen zu brettern.
Das Bordbuch gibt zur Frage, wie Hindernisse beschaffen sein müssen, um als solche erkannt zu werden, nicht viel her. Woran liegt’s? Hat der Roboter geschlampt? Hindernis mit etwa einem Meter zu schmal? Falsche Farbe? Weil ich nicht so gut Gitarre spiele wie Liefers? Mal sehen, was das Autohaus zu der Problematik sagt.
Eine unfallfreie Nacht wünscht
moggadodde
Ich möchte als ITler widersprechen 😉 Ich finde das schrecklich. Zu viel Technik, zu viel Zeug, das untereinander nur redet wenn der Wind aus der richtigen Richtung kommt.
Meine Idealvorstellung von einem Auto ist immer noch ein 30 Jahre alter Landrover, bei dem die Technik auf ein Minimum reduziert ist und bei dem man kein aufwändiges Diagnosegerät braucht um festzustellen, dass das Rücklicht kaputt ist und dieses dann auch noch selber wechseln kann.
Zustimmung! Mein ideales Auto (kein Landrover, btw) hat Klimaanlage, automatische Fenster, USB, anständige Getränkehalter in mehreren Größen, keyless entry und dieses Dings, wo sich mit vollen Händen der Kofferraum per Fußschwenk öffnet, weil das mit vollen Händen echt geil ist. Regensensor? Geschenkt! Spurhalteassi? Auch. Verkehrsschildscanner? Sowieso. Aber wenn’s drin ist, muss es funktionieren, auch wenn ich mich nie darauf verlassen würde. Dieser Hype ums autonome Fahren ist im übrigen ziemlich grausam. So gelungen ich das äußere vom Tesla finde, das würde ich nicht wollen, außer es ist 2095 und Milla Jovovich macht mir den Tank voll!
Ohja! Getränkehalter! Fluch letztes Jahr mit dem Mietwagen: Neue C-Klasse und das Ding hat genau null Getränkehalter. Geht gar nicht.
Keyless ist lustig, ich vermisse ohne aber auch nichts gravierendes. Das mit dem Kofferraum schon eher. Wobei das bei mir immer in wildes Fusswedeln ausartet, weil Auto und ich uns nicht so verstehen.
Regensensor möchte ich dagegen nicht mehr missen. Das hat selbst meine 15 Jahre alte Schüssel und es ist so entspannt. Kein „zu schnell zu langsam“ mehr. Spurassistent ist immer das erste was im Dienstwagen ausgeschaltet wird, weil der nervt. Verkehrsschildscanner mit Head-Up-Display ist schon ein nettes Feature. Autonomes Fahren haben wir im Stau ausprobiert. Das Gefühl dem Auto alles zu überlassen ist schon befremdlich. So wirklich rund lief das auch nicht und als die Spur gelb makiert und zu eng wurde, hat er aufgegeben. Also doch selber fahren.
Ich weiß ich nicht ob ich mir 2095 von der Mila noch den Tank voll machen lassen will 😉
Dann ist es ja ein Glück, dass sich auch diese Frage bis dahin biologisch erledigt hat 😀