Mein Shoppingverhalten würde ich als eher klischeekonträr bezeichnen. Kleidung trage ich meist, bis ich nicht mehr hineinpasse, dann hebe ich alles auf, bis ich wieder hineinpasse. Ein kleines Loch an nicht allzu prominenter Stelle eines Lieblingsshirts wird vielleicht mit einem Schmuckknöpfchen kaschiert, für Sport oder zum heimischen Sofafläzen taugt es allemal noch. Ich bringe Schuhe noch zum Schuster und Hosen mit ausgelutschten Druckknöpfen zum Schneider. Opulente Tinnef-Halsketten (lila!), Geschenke einer gut meinenden Schwiegermutter, fungieren als schmucke Befestigung für die Laternen im Garten, der Kaninchendraht der Sommerbehausung des längst verblichenen Haustiers verziert die Fallrohre und dient als Rank- und Dekorationshilfe. Ehe ich etwas entsorge, sinniere ich über mögliche Weiterverwendung, zweifelhafte Kandidaten landen im Keller (vielleicht ein Grund, weshalb das Abteil kaum mehr betreten werden kann?)
Ich kaufe keine Plastiktüten, sondern fahre einen Kofferraum voller Beutel spazieren, für den spontanen Kauf erweist sich mein Hang zu zweizimmerwohnungsgroßen Handtaschen als nützlich. Plastikmüll in den Weltmeeren – zu diesem Problem muss ich wirklich nichts mehr sagen.
Derart gepolt ist klar, dass ich angetan war von einer Idee, die mir im Netz (!) vor die Augen gespült wurde. Geisternetze sind nämlich ein weiteres Problem der vom Menschen geplagten Ozeane.
Absichtlich entsorgte oder verloren gegangene Fischernetze werden für viele Jahre zur tödlichen Falle für Meeresbewohner. Verschiedene Organisationen befassen sich mittlerweile mit der Beseitigung von Geisternetzen, wobei „Bracenet“ hier quasi Upcycling für Herz und Handgelenk betreibt. Zusammen mit der Partnerorganisation „Healthy Seas“, die auch 10 % des Erlöses erhält, bergen, reinigen und verarbeiten Madeleine und Benjamin geborgene Geisternetze zu ganz besonderen Armbändern.
Nicht genug, dass mit jedem Bracenet ein Stück Meeresmüll einer schmucken Weiterverwendung zugeführt wird, es sieht auch noch sportlich gut aus und hält dank des starken Magnetverschlusses sehr sicher. Ich habe inzwischen nicht nur den MamS und mich versorgt, sondern auch einigen Lieben im Freundes- und Verwandtenkreis mit dem Bracenet eine Freude machen können. Erst heute ging wieder eine Bestellung für ein Stück Netz ins Netz: Eine Freundin war von meinem „North Sea“-Bracenet derart angetan, dass ich es ihr kurzerhand schenkte – und jetzt unbedingt Ersatz brauche.
Die Bänder kommen im Jutebeutelchen mit dem Bracenet-Logo, sind am Handgelenk ein wahrer Hingucker und überdies ein Stück Müll weniger im Lebensraum Ozean.
Ich finde, wer ein Bracenet trägt, trägt nicht nur Schmuck, sondern ein Statement!
Fischt nicht im Trüben:
moggadodde