Zum Glück hatten wir die Westküste bei vielen Besuchen sightseeingtechnisch schon abgegrast und konnten die grenzwertig heißen Tage am
diesmal maximal entspannt angehen. An Schlaf, oder jede andere, nächtliche Aktivität war zwar nicht zu denken (es ist mir ja sowieso ein Rätsel, wie die Bewohner tropischer Gefilde auf ihre Geburtenrate kommen). Der MamS und ich balgten statt dessen um den besten Platz unter dem Deckenventilator und berührten uns ansonsten möglichst wenig. Ja, auch die Nächte waren heiß, am Gardasee. Selbst ansonsten erfreuliche Tätigkeiten wie Pastaschaufeln, Espressoeinläufe oder Spritzbetankung waren anstrengend. Alles war anstrengend.
Deshalb war unser liebster Aufenthaltsort denn auch das Wasser. Und als der Pool zu warm wurde,
ging es an den See, wo Lufttemperatur keine Rolle spielt. Der Geruch des glasklaren Wassers, leise Loungemusik, die der braun gebrannte Bagnino auf uns herabrieseln ließ, die mal sanfte, mal robustere Brandung, eine stete Brise sowie Kaltgetränke im Halbschatten – es ist doch so leicht, mich glücklich zu machen!
Große Exkursionen gab es nicht, nur nach Tremosine zog es uns nach Sonnenuntergang, wo der Wind noch ein bisschen kräftiger bläst und die Aussicht noch ein bisschen atemberaubender ist.
Ja, ich freute mich auf daheim. Auf die eigene Matratze. Auf Durchschlafen ohne Propellerkämpfe und Bettkreiseln. Aber während ich mit kalten Füßen diese Zeilen tippe, meine Haut knochentrocken dem ständigen Feuchtigkeitsfilm hinterherwimmert und zwischen Bräune und Rost changiert, wünsche ich mich schon wieder zurück.
Seensucht. Ganz schwerer Fall, würde ich sagen.
Ci vediamo l’anno prossimo!
moggadodde