Da muss ich rein, in den 7. Stock zu „Simmer“. Es ist eine ziemlich schlechte Gegend, in die es mich da verschlagen hat. Es ist herbstlich-windig und kein Mensch auf der Straße. Einzeln verstreute Laternen werfen nur schwaches Licht auf den riesigen Vorplatz dieses monströsen Hochhauses mit der breiten und sicher 15 Stufen zählenden Eingangstreppe.
Ein Mann stellt sich mir in den Weg, untersetzt und mit dunklem Mantel und affig zur Seite gekämmten Haaren. Er hat die Hände in den Taschen und murmelt mich an, ob ich denn „was bräuchte“. Ich verneine und gehe schnell weiter. Ich hoffe, er beschränkt sein Angebot auf Drogen; so wie er aussieht, hat er auch Kinder und Ziegen im Angebot.
Ich betrete das Haus und ich habe noch nie so einen siffigen Hausflur gesehen. Auf dem metallenen Klingelschild konnte ich sehen, dass die Simmers im 7. Stock wohnen, also betrete ich den geräumigen Aufzug, der keine Wände hat, sondern Metallgitter und drücke auf die „7“. Es riecht nach Rattenscheiße und Muff, gelbliches Licht überall und dunkle Ecken, in die ich lieber nicht schauen will. Der Aufzug fährt erst nach unten und im riesigen Keller, das kann ich durch die Gitter bestens überblicken, steigen ein Mann und ein Kind zu, vermutlich Vater und Sohn. Beide haben die Unterteile von Kleintierkäfigen in der Hand, benutzt, neben Streu sind auch jede Mengel Köttel darin (Meerschwein? Hamster?) und balancieren angestrengt, trotzdem verlieren sie eine Menge.
Ich bin jetzt wütend, dass in diesem Dreck Leute wohnen können und fahre den Mann an, wie er es denn zulassen kann, dass sein Kind in einer derartig verwahrlosten und trostlosen Umgebung aufwachsen muss, aber er zuckt nur die Schultern. „Seit die Russen da sind, ist das so“, sagt er. „Was soll ich machen“, schiebt er resigniert hinterher.
Wie aufs Stichwort, kommt ein Laster auf die Aufzuggondel zugerast, die noch immer inmitten des Kellers steht, weil das Kind mit einem Ellenbogen die Tür blockiert, der Käfigboden ist zu groß.
„Da sind sie“, schreit der Mann, „los, raus“, aber ich werfe mich auf den Boden und sehe aus den Augenwinkeln, wie der Laster nur einen Meter an der Gondel vorbeirast.
Scheiße, diesen Traum hätte ich gern zu Ende geträumt!
Euch einen ungefährlichen Tag wünscht
moggadodde
„Scheiße, diesen Traum hätte ich gern zu Ende geträumt!“
Stimmt! Ab in die Falle, weiterschlafen und weiterträumen! Und am Ende das Aufschreiben nicht vergessen! Ich warte! 🙂
So genau kann ich mich nie an meine Träume erinnern. Deiner ist ja echt der Hammer 😉
Erst Netzer jetzt ein versifftes Hochhaus.
Was kommt als nächstes? Netzer als Liftboy? 😉
@ Georg: Wird gemacht. Endlich mal wieder ein „ausbaufähiger“ Traum 😀
@ Smiley: Doch, ich kann mich ganz oft erinnern, aber meistens ist es nicht so spektakulär 😉
@ ghostbiker: *huch* Den Netzertraum hatte ich schon verdrängt … als Liftboy wäre er aber zu groß (sind die nicht meistens klein, schüchtern und viel besser frisiert?)
Ja, schon! Soll doch aber ein Albtraum sein, oder 😉 ?
@ ghostbiker: Na, wenn ich wählen kann, möchte ich lieber einen schönen Traum 😉