Ich bin ja ernährungstechnisch eher der risikofreudige Typ. Die fränkische Devise „Was der Bauer net kennt, frisst er net!“ ist nicht meine. Ausprobieren ist alles, wegschmeißen geht immer noch.
So komme ich z.B. in der Obstabteilung im Supermarkt an keiner exotischen Frucht vorbei. Oft stehe ja ahnungslos vor allerlei verführerischen Tropifruttis, von denen auch das Personal in den allermeisten Fällen keine Ahnung hat.
Auf Verdacht legte ich also am Freitag dieses
Stück ins Körbchen, dessen Name ich schon bei den Milchprodukten wieder vergessen hatte. Nähere Auskünfte über Geschmack und Konsistenz konnte die etwas überforderte Jungfrischfruchtverkäuferin nicht geben. Ich wollte es, weil das warzige, baseballförmige und extrem spitze Stachelding nach Melone schmecken soll, wie das Schildchen auswies. Der MamS wollte es wegen seiner dekorativen Reize in der Obstschale.
Heute haben Hank und ich als Nachtisch das Ding essen wollen. Ich erwartete viel, aber als wir die aufgeschnittene Frucht aufklappten, sah das so aus:
Hunderte von winzigen Samenkernen, ähnlich denen von Melonen, nur viel härter, kleben an dem, was wohl das Fruchtfleisch sein soll. Die schwabbelige, gallertartige Masse des Fleisches will erst mühevoll von den Kernen gelutscht werden, was mit einem Maulvoll harter Kerne eine gewisse Zungenfertigkeit erfordert. Hank und mir war das zu blöd.
Wir versuchten schließlich mit Handschuhen, das Stachelmonster auszupressen, was ungefähr 2 cl grünen Saft ergab, der wie Kiwi mit Zitrone an einem Hauch Melone schmeckte und wie frisches Krötenpipi aussah.
Fazit: Die äußerlich einer Kaktusfeige ähnelnde Frucht ist der absolute Hingucker in der Obstschale, aber leider viel zu schwer zu essen, um den überraschend sauren Geschmack zu rechtfertigen.
Ausprobieren ist alles, wegschmeißen geht immer noch – und das habe ich schließlich auch gemacht. Und nächste Woche gibt’s wieder Äpfel!
Euch einen bombigen Abend wünscht
moggadodde
…“frisches Krötenpipi“
Ich schmeiß mich weg vor Lachen 😉
(ich schau hier immer wieder mal rein. Absolut klasse, Deine Daily Soap).
LG Mirko
@ Mirko: Dabei weiß ich nicht mal genau, wie Krötenpipi aussieht! Aber wenn Kröten überhaupt pinkeln, MUSS es so aussehen 😀
Danke für das nette Kompliment!
Die Frucht sah so interessant aus, dass ich gleich mal gegoogelt habe. Ihr habte eine Kiwano, auch Hornmelone genannt, verspeist. Oder es zumindest versucht. 😉
Beim Krötenpipi konnte ich mich nicht gegen das Bild wehren, wie ihr eine arme Kröte ausquetscht. *g*
@ Emily: Tatsächlich! Danke, jetzt weiß ich wenigstens, wie das warzige Stachelgurkendings, das ich nie wieder kaufen werde, richtig heißt 😀 !!
*lach* „Krötenpipi“ ist echt gut.
Ich hab dieses Dings auch mal gegessen und fand es auch nicht so toll. Auch die Pitahaya http://de.wikipedia.org/wiki/Drachenfrucht war nicht so der Renner. Aber ausprobieren muß man es. Die größte Enttäuschung bereitete mir aber die Sternfrucht. Sieht toll aus, macht sich gut am Rand eines Coktailglases, aber schmecken tut sich nicht. Sie schmeckt nicht schlecht sondern garnicht. Nach nix gewissermaßen.
ja ja, aussen hui und innen … 😉
in Kolumbien ist ja eine Frucht sehr beliebt, deren Inhalt die Bewohner dieses schönen Landes selbst als Elefantenpopel beschreiben. Schmeckt aber eigentlich gar nicht schlecht.
@ socki: Doch, die Drachenfrucht hat mir gut geschmeckt und bei der Sternfrucht stimme ich dir zu. Da ist ja auch nix dran. Das ist nur was fürs Auge, wie Physalis auch. Da kann ich auch nichts dran finden …
@ azahar: *lach* Na legga! Ich würde trotzdem sofort probieren 😉
Bei der Physalis kann ich Dir nicht zustimmen. Die mögen die Kinder und ich sehr gerne. Richtig lecker kommt die in Scheibchen geschnitten auf einem Käsebrot.
@ socki: Mmmmh, Camembertbrot mit Marmelade! Auch lecker!