Drei Volt zu wenig!

Zum ersten mal seit vielen Jahren verbrachten wir den Silvesterabend zuhause. Angesichts des grottigen Fernsehprogramms nahmen wir das Aktionsangebot des DVD-Dealers unseres Vertrauens, 4 Filme zu leihen und bei Abgabe am Dienstag nur 13,00 € zu berappen, an.
Von „Charlie und der Schokoladenfabrik“ hatte ich ja bereits berichtet und diesen konnten wir auch sehen. Hanks Wunschfilm, „Star Wars VI“ ließ sich allerdings ums Verrecken nicht auf der deutsche Tonspur einstellen und nachdem Hanks Englischkenntnisse im wahrsten Sinne des Wortes „drittklassig“ sind, musste er in Dixies Zimmer ausweichen, wo er in deutsch abgespielt werden konnte.
Der MamS und ich wollten am Abend „Walk the Line“ ansehen, hatten allerdings bei der Nachmittags-Action mit Star Wars die Batterie der Fernbedienung für den DVD-Player im Wohnzimmer leergenudelt und nur mit dieser hätten wir die languages wechseln können, so dass wir auch Herr Phoenix nicht aufs deutsche Idiom umstimmen konnten. Nun ist unser englisch vielleicht so bad nicht aber ich verstehe gerne jedes Wort in einem Film, auch wenn es um einen Musiker geht. So fuhr ich am Abend noch zur Tankstelle, die erstens bereits geschlossen hatte und zweitens ohnehin die ungewöhnliche, ultraflache 3 Volt-Knopfbatterie sicher nicht im Sortiment gehabt hätte. Also ließen wir Johnny Cash im Hintergrund singen, spielten Kniffel mit Hank und warteten, dass es endlich Mitternacht würde. Pünktlich 23.30 Uhr fing es an, recht ordentlich zu pissen und nachdem wir Hank nicht von einem schnuckeligen Systemfeuerwerk überzeugen konnten, mussten Heuler, Raketen, Kanonenschläge und „Judopförz“ nach Tradition der Altvorderen mit einem rachitischen Feuerzeug entzündet werden, ein schwieriges Unterfangen bei strömendem Regen und böigen Winden!
Heute dann versuchte ich weiter, diese verfluchte Batterie aufzutreiben, leider erfolglos. Wir packten also Decken und Kissen und versammelten uns vor Dixies 40-cm-Fernsehgerät und sahen dort „Walk the Line“ mit heruntergelassenen Jalousien, damit wir auf dem winzigen Bildschirm überhaupt etwas erkennen konnten, aßen von den Tellern auf unseren Knien und in dem kleinen Raum sah es nun aus wie in einer Luxus-Notunterkunft für Flutopfer.
Jetzt hatten wir immer noch den vierten Film, den „Da Vinci-Code“ noch nicht gesehen, ein immerhin über zweieinhalb Stunden langer Schinken, den ich unmöglich auf dem kleinen, scheppernden Dixie-Fernseher anschauen wollte. Ihn zurückzugeben, ohne ihn auch gesehen zu haben, verbietet allerdings meine diesbezüglich geizige Ader und diesen sahen wir nun auf dem kleinen Laptop, das ein DVD-Laufwerk besitzt, was mir glücklicherweise noch einfiel. Jetzt schmerzt mein Hintern und möchte erstmal keine Filme mehr anschauen.

Die erste Einkaufsliste des jungen Jahres bezieht sich so schon auf den letzten Tag im Jahr 2007:
1 x Systemfeuerwerk. Einmal entzünden und dann nur noch zusehen.
1 x Sturmfeuerzeug, das auch bei Windstärke 8 noch eine wackere Flamme fabriziert.
1 x Batteriesortiment, das alle gängigen Knopfzellen und Ni-CA Batterien umfasst.

Oder, noch besser, wir verbringen den 31.12.2007 ganz einfach wieder woanders.

Euch einen filmreifen Abend wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

12 commenti su “Drei Volt zu wenig!

  1. Diane sagt:

    Bin wieder zurück und will mich ganz schnell für den lieben Comment bedanken 🙂 und wünsche Dir alles Liebe und Gute für das Neue Jahr 2007! – Komme später noch einmal zurück zum lesen.

    Liebe Gruesse
    Diane

  2. morgiane sagt:

    da hast du ja einen netten start vorgelegt, walk the line hat mir im kino übrigens sehr gefallen…aber da gibts ja zum einen eine größere leinwand und zum anderen jemanden, der die richtige tonspur einstellt…
    hier ist noch voll ferienstimmung…mal schauen, wann wir uns beginnen gegenseitig auf den geist zu gehen…
    wünsche dir ein gutes neues…

  3. Georg sagt:

    Wie abhängig man doch schon von so einem klizekleinen 3-Volt-Teil ist, geschweige denn vom Strom generell…
    Mir ist mein Fahrrad zusammengekracht, etliche Speichen im hinteren Rad auf dem Weg zur Arbeit gebrochen; ich hab mich trotzdem darüber halb totjelacht, da das etwas mit dem Gewicht zu tun haben muss *lol*.
    Na denn, wenn 007 so beginnt, kann eigentlich nix mehr schief gehen 😉

    Viele Grüße

  4. barbara sagt:

    DVD-Junkies sag ich nur. Hätt ich ja auch lieber gesehen als den Mist, den es im Fernsehen gab. Aber Enkelin Emma hat ja mit einem Knopfdruck geschafft, den Player kaputt zubekommen 😉

    Ich wünsch Euch allen ein schönes neue Jahr
    *gruppenumarmung*

  5. moggadodde sagt:

    @ diane: Hey, schon wieder auf der Flucht?
    @ morgiane: Ja, dieser Joaquin Phoenix hat eindeutig etwas … etwas … irgendetwas … Aber gegen Jean Reno stinkt fast keiner an …
    @ georg: Oje, das, was beim Segler der „Mast- und Schotbruch“ ist, ist beim Biker sicher der „Rad- und Speichenbruch“. Da fängt das Jahr richtig prickelnd an, du Ärmster … und so gesehen KANN es ja nur besser werden.
    @ barbara: Auch das noch! Weißt du übrigens, liebe Frau Kollegin, wie man ein Atom spaltet? Man gibt es einem Kind in die Hand und sagt: „Mach‘ das aber ja nicht kaputt!“ …

  6. maerzsonne sagt:

    Danke für Deinen lieben Eintrag, auch ich wünsche Dir ein gutes Jahr 2007mit all den Vorsätzen und Träumen die man sich erfüllen will und ich hoffe Du machst es! Es kann nur besser werden, jedenfalls wenn es so beginnt 😉
    LG Sylvia

  7. Anne sagt:

    Spät – aber auch noch von mir alles Gute der ganzen Familie Moggadodde.

    Charlie und die Schokoladenfabrik ist ein netter Film …

  8. barbara sagt:

    Emma findet Knöpfe an Geräten, die ich vorher noch nie gesehen habe 😉

  9. Promisc sagt:

    Systemfeuerwerk:

    Man (frau) nehme einen Getränkekasten altmodischer Bauart, platziere die Raketen Fach für Fach darin, nehme für ein mittleres Fach ein Bodenfeuerwerk der kleinen, pyramidalen Bauart und entzünde nur dieses. Die schön anzusehenden Funken letzteres sorgen peu à peu für eine entspannte Enzündung ersterer Augenfreuden – beliebig wiederholbar 🙂

  10. moggadodde sagt:

    @ promisc: Und DAS funktioniert? Diese schlappen Funken genügen, um gestandene Raketen zu entzünden? Eine gewisse Skepsis diesbezüglich sei mir schon gestattet … aber einen Versuch ist es tatsächlich wert. Nicht dass aber nachher der Löschzug anrücken muss, weil die ganze Chose geballt explodiert! Pyrotechnik ist ja ansich Herrendomäne, aber diesbezüglich habe ich hier gezwungenermaßen die Lunte in der Hand …

  11. Promisc sagt:

    Hab’s selbst beobachtet. Der Wirt der Location, welche wir diesen Jahreswechsel heimsuchten, scheint ein ebensolches Anliegen wie das Deine in eine nicht nur innovative sondern auch praktikable Lösung überführt zu haben. Die Raketen starteten zwar in unregelmäßigen Abständen und 3, 4 blieben auch übrig (von etwa 20), aber die fakelte er dann eben mit einer Wiederholung der Prozedur vollends ab 🙂

  12. moggadodde sagt:

    Also gut, ist vorgemerkt für den 31.12.2007. Danke für den Tipp! Das nervt nämlich ungemein, mit diesem hektischen Angezünde. Ich glaube, ich habe meinen Blick an Silvester nicht einmal nach oben gerichtet …

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