Feuchtbiotope

Eigentlich mag ich Wärme. Aber das feuchtheiße Wetter hat mich heute fertig gemacht. Gerade die Hälfte des ins Auge gefassten Pensums habe ich geschafft, weil ich wegen akuten und heftigen Kreislaufs öfters pausiert habe. Das ist aber nicht schlimm, die Arbeit nimmt mir schon keiner weg, was ausnahmsweise mal schade ist.

Da hatte ich ausreichend Gelegenheit mit der Nachbarin zu plaudern, bei der es heute ganz besonders feucht war, weil sie ein Leck im Wasserbett hatte. Auch wenn viele drauf schwören, ich glaube nicht, dass ich das Geschaukel im Schlaf vertragen könnte. Selbst wenn es so gut befüllt wäre, dass kaum ein Unterschied zur normalen Matratze besteht, die Vorstellung auf einer an einer Steckdose angeschlossenen Wasserbombe zu schlafen, erscheint mir nicht sehr spritzig. Auch für den Fall, dass ein gewisser zwischenmenschlicher Spannungsabfall im Schlafgemach für die Anschaffung eines Wasserbetts verantwortlich zeichnet, könnte die Hoffnung auf steigende Reibungselektrizität durchaus fehl gehen. Ich für meinen Teil müsste mich jedenfalls an den Gedanken, dass man auf einem Wasserbett sogar knien kann, ohne dass einem die Suppe um die Ohren spritzt, erst etwas länger gewöhnen. Nach meiner Meinung sollte sich Hightech im Schlafzimmer auf einen zuverlässigen Wecker und einige batteriebetriebene Objekte im Nachttisch beschränken.
Zugegeben, ich habe noch keine Meldung über durch ein defektes Wasserbett ertrunkene oder durch Stromschlag getötete Schläfer gehört, aber bestimmt gibt es da eine Dunkelziffer. Schließlich hat ganz Europa jahrtausendelang auf Strohsäcken und Rosshaarmatratzen genächtigt, warum soll das plötzlich nicht mehr gut genug sein? Außerdem brauchen auch meine Milben eine Heimat.

Feucht ist es jetzt immer noch, aber merklich kühler, nachdem es seit ein paar Stunden regnet. Und weil ich einen ziemlich geräumigen Stockschirm mein eigen nenne, kann mir sowas

ja nicht passieren.

Euch eine feuchtfröhliche Nacht wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

8 commenti su “Feuchtbiotope

  1. morgiane sagt:

    Wie geil…ich hab mich schlapp gelacht!

  2. markus sagt:

    …’und einige batteriebetriebene Objekte im Nachttisch beschränken.‘ soso, aha! ;o)

    • moggadodde sagt:

      Klar! Einen MP3-Player z.B. … 😉

      • Oder ein Handy. 😉
        Die anderen Sachen liegen doch in der Regel nicht AUF dem Nachttisch, oder?
        Ich kenn mich da jetzt net so aus… 😉

        • moggadodde sagt:

          Eigentlich war ich immer gegen Handys am Bett – galoppierende Gehirnerweichung durch Strahlen, you know. Aber mein SE hat einen so angenehmen Klingelton, dass ich mich jetzt immer davon wecken lasse. Klar, ich könnt’s auch ausmachen, aber ich kann mir den verfluchten PIN nicht merken und ändern kann ich ihn auch nicht. Also bleibt es an, führt mich mit einem Harfenton in den jungen Morgen, während mein Denkmuskel langsam mürbe wird wie ein Bahlsen-Keks.
          Ob ich von Handy-Strahlung bescheuert werde oder von was anderem, ist ja dann auch schon wieder Banane …

          Wieso nur kann ich dir deinen letzten Satz nicht recht glauben? Ãœbrigens hab ich fei „im“ Nachttisch geschrieben 😉

          • Oh. Das war wohl ein Lesefehler meiner optischen Sinne… Ich bitte um Verzeihung 😉

            Das kannst du mir aber wirklich glauben, ICH kenn mich damit net aus. Warum auch? Meinst du, ich durchsuche Nachttische? Ich hab andere Hobbies 😛

            Und ich glaube ja fast, dass Alkohol schlimmer als Handystrahlung ist… 😉

          • moggadodde sagt:

            Stimmt, du brauchst ja eine neue Brille! Und ich finde, Alkohol ist nicht schlimmer als Handystrahlung, aber schöner 😀

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