… ist auch so ein grauenvolles Produkt der Kategorie peinliches Bildungsbürgertum.
Es heißt nicht mehr: „Hallo, Frau moggadodde, wir brauchen noch einen Kuchen fürs Schulfest. Können Sie einen mitbringen?“. Heutzutage ist es hip, die Sentenz „Es wäre schön, wenn sie sich hier einbringen könnten“, in den Äther zu pusten. Für meine Ohren impliziert dieser Satz schon den versteckten Vorwurf, als soziologisch unbrauchbar zu gelten, verwehrt frau dem Elternbeirat das Vergnügen einer Donauwelle oder Bienenstichs. Vielleicht habe ich einfach keinen Bock. Oder keine Zeit. Oder ich bin im Kuchenbacken eine Null. Aber nein, ich wollte mich dann „nicht einbringen“ , verweigere mich der frohlockenden Gemeinschaft der schürzenbewehrten, rotbäckigen Muttis, die mit stolzgeschwelltem Busen und Mehlstaub im Haar den letzten Schrei in Sachen Patisserie in der neuesten Tupper-Box zum Schulgebäude transportieren.
Wenn Dixie sich im Haushalt „nicht einbringt“, dann ist sie einfach eine faule Nuss. Wenn Hank sich in der Schule „nicht einbringt“, ist er einfach schüchtern. Wenn ich mich „nicht einbringe“, bin ich frigide. Wenn der MamS sich zuhause „einbringt“, dann saust er vorzugsweise mit dem Hoover durch die Wohnung. Nennt doch einfach die Dinge beim Namen und zieht euch nicht auf das überhebliche, durchsichtige Bollwerk gekünstelter Phrasen zurück, verdammt!
moggadodde