Berlin
Neueste Informationen aus Regierungskreisen untermauern die Gerüchte, wonach in Berlin die Erweiterung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes auf die deutschen Privathaushalte schon beschlossene Sache ist. Was für die Industrie im Rahmen der Klimaschutzbemühungen bereits jahrelang praktiziert wird, soll bereits zum nächsten Quartal in kraft treten.
Auslöser für die umstrittene Ausweitung des Gesetzes ist, wie ein Informant dieser Zeitung berichtet, eine Familie aus dem westlichen Unterfranken. Der in Insiderkreisen „Casa Mogga“ genannte 4-Personen-Haushalt weist nach geheimen Messungen vor dem geöffneten elterlichen Schlafzimmerfenster einen nächtlichen CO2-Ausstoß auf, der an die Spitzenwerte der täglichen Emissionen von Garzweiler II heranreichen soll.
Die von Frau Bundeskanzlerin Kelmer persönlich unterstützte Gesetzesvorlage fand parteiübergreifend einhellige Zustimmung. Kelmer wörtlich: „Auch die privaten, deutschen Emissionsherde müssen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dass deren Beteiligung bisher versäumt wurde, stinkt zum Himmel!“
Berechnungsgrundlage für die im Volksmund bereits „Analabgabe“ getaufte Stinkesteuer ist der CO2-Fußabdruck der beispielhaften Familie M., der mit jährlichen Schadstoffemissionen von etwa 9 t zwar unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von ca. 13,27 t liegt; allerdings wurden bei diesem von der Deutschen BP initiierten Test die Ernährungsgewohnheiten der Musterfamilie nicht berücksichtigt. Durch den opulenten Genuss karminativer Nahrungsmittel sei die Flatulenzfrequenz häufig in erheblichem Umfang erhöht.
Der Emissionsrechtehandel wird nach dem Beispiel der Industrie auf die Privathaushalte übertragen. An der Börse kostet das Recht auf eine Tonne CO2-Emission etwa 22,00 €. Ein zusätzlicher Schadstoffausstoß von geschätzten 3 t jährlich ergibt den angesetzten Betrag von 66,00 € für die Pupssteuer, was einer Mehrbelastung von täglich 18 ct für einen 4-Personen-Haushalt entspricht.
Nachdem Emissionsrechte auch privat versteigert werden können, dürften sich die Internetauktionshäuser in Deutschland demnächst auf eine heiße Phase einstellen.
Vizekanzler Meierstein lobte unterdessen das Gesetz, das durch die Initiative einer anonymen Person, die möglicherweise sogar dem „Casa Mogga“-Kreis zuzurechnen sein dürfte, erst verwirklicht werden konnte. Zwar verabscheue er jegliches Denunziantentum, aber wenn dem Klima und damit uns allen geholfen werden kann, müsse man auch mal Viere ungerade sein lassen, betonte er. Er äußerte bereits weitergehende Überlegungen, wonach auch bald mit Lärmemissionsrechten gehandelt werden könnte, wovon vorrangig Eltern mit mehr als 2 geräuschintensiven Kindern unter 15 Jahren betroffen sein dürften.
Der Rummel um „Casa Mogga“, der in den letzten Wochen sogar im Einsatz von Minikameras in der Toilettenschüssel gipfelte, entzweite die Familie inzwischen. Nach Angaben von Angehörigen soll die Frau aus der Wohnung ausgezogen und in den Luftkurort Davos verreist sein, wo sie sich von den Strapazen der letzten Jahre erholen will.