Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Nein, ich meine nicht Weihnachten, das ist ja quasi schon gelaufen, ich meine die Silvesternacht, die wir heuer wieder im Kreise einiger hartgesottener Schluckspechte in größerer Runde verbringen werden.
Die Zubereitung eines knackigen Flüssiganzünders fällt in diesem Jahr in meinen Zuständigkeitsbereich. Ehe die Zeit knapp zu werden droht, bin ich schon rechtzeitig in die Testphase getreten und habe eben ein paar Portionen Eggnog produziert, traditionelles Weihnachts- und Silvestergesöff bei unseren amerikanischen Freunden.
Mein Eggnog enthält einige rohe Eier, Zucker, Milch, Sahne, Rum und Cognac, wird mit etwas geschlagener Sahne getoppt und mit Muskatnuss bestäubt. Anfangs skeptisch, schmeckt er mir nach dem zweiten dritten Glas richtig gut, auch in Anbetracht der traurigen Tatsache, dass sich der Eggnog nicht nur kalorientechnisch verheerend auswirken kann.
Dem MamS widerstrebt die Muskatnussnote, ich finde aber, gerade sie gibt dem Killer die richtige Würze und ist unverzichtbar.
Wegen Uneinigkeit innerhalb der Jury werde ich also noch etwas anderes versuchen und in ein paar Tagen den Glögg, eine skandinavische Variante des Glühweins mit Nelken, Kardamom, Ingwerscheiben (!) und Vodka probieren. Davon habe ich erstmals gelesen in Frank McCourts autobiografischem Roman „Ein rundherum tolles Land“, wo er als junger, unbedarfter, irischer Auswanderer in New York von seiner einsamen, schwedischen Vermieterin mit Glögg abgefüllt wird.
Im Glögg ist viel weniger Zucker als im Eggnog und die Herstellung eines kräftigen Extrakts, der vor Weiterverarbeitung erst 48 Stunden ruhen muss, hat ein bisschen was von Hexenküche und Lönneberga in meterhohem Schnee. Ich glaube fast, der Glögg wird mir sympathischer sein, als der dicke, fette Eggnog.
Euch einen beschwingten Abend wünscht
moggadodde