ʇɥǝɹpǝƃɥɔɹnp

Upps!

ǝppopɐƃƃoɯ
ʇɥɔsuüʍ ƃɐʇ uǝƃıuılpɐɹǝƃ uǝuıǝ ɥɔnǝ

¡uɐ uǝʇun uoÊŒ uǝɥɔsǝıpɐɹ ǝıp plɐq ɹıɯ ɥɔı ǝʞɔnƃ ʇsuos ‚ʇsı qnɐlɹn ɥɔılpuǝ ssɐp ‚ʇıǝz ǝʇsɥɔöɥ pɹıʍ
¡ʇɹǝıƃuɐɹǝp uǝɥɔssıq uıǝ lɥoʍ ɥɔı uıq ǝʇnǝɥ

Herzlichen Dank an Frau Hühnerschreck und Flip für dieses herrlich verdrehte Ding!

Bloody Mogga

Wie es sich für eine treusorgende Mami gehört, sehe ich vor dem Schlafengehen nochmals nach dem Gelege. Nun muss man wissen, dass meine Augen auch ohne Brille noch scharf sind wie eine Packung fabrikfrischer Skalpelle, tagsüber. In der Dämmerung finde ich mich noch leidlich zurecht, aber in Dunkelheit packt mich auch auf bekanntem Terrain eine gewisse Orientierungslosigkeit.
So kam es, dass ich beim wackeligen Getapse durch die stockfinstere Wohnung Hanks vermeintlich sicher geortete Zimmertür verfehlte und mit einem kernigen Rumms an den ziemlich scharfkantigen Türstock donnerte.
Leicht benommen federte ich ein bisschen hin und her und konstatierte, dass morgen wohl ein dickes, buntes Hörnchen die knöcherne Begrenzung meiner Augenhöhle zieren würde. Dann spürte ich etwas Warmes, das sich auf meiner Nase kitzelnd den Weg nach unten bahnte und folgerte, dass es sich möglicherweise um Blut handeln könnte, was kurz darauf der eindeutige Geschmack auf der Oberlippe bestätigte.
Ich tropfte also tüchtig vor mich hin, verschweinte ein bisschen mein Negligé und den Flur und schlug mich langsam bis ins Bad durch, langsam, weil ich ein wenig Panik hatte, nochmals an irgendeinem verfluchten Winkel anzudotzen und mir das Antlitz vollständig zu demolieren. Im Bad fummelte ich erstaunlich behende nach dem Lichtschalter und besah mir die Bescherung. Inzwischen fand sich auch Dixie ein, alarmiert durch meine nicht jugendfreien Flüche auf dem Weg. Mit dem MamS konnte ich zu der Zeit nicht rechnen. Wenn der im ersten Schlaf liegt, könnte ich nebenan einen kreischenden Todeskampf führen, ohne dass ihn das jucken würde. Dixies Schulsanitäterausbildung war nicht wirklich hilfreich, denn blutige Wunden seien auch nicht so ihr Ding, meinte sie. Die mentale Unterstützung liege ihr mehr.
So überlegte ich kurz, ob der zwei Zentimeter lange Cut genäht werden muss, entschied mich aber dann dagegen, weil ich weniger als keinen Bock hatte, mitten in der Nacht ins Krankenhaus zu kutschieren. Das würde schon irgendwann von selbst aufhören zu bluten, was es irgendwann auch tat. Ich tupfte, wusch, pflasterte und holte das Kühlkissen aus dem Gefrierschrank, das zwar komisch müffelte aber immerhin das tat, was es sollte. Das kalte Ding presste ich fest auf das Epizentrum des Schmerzes, bis ich irgendwann einschlief und mit Hilfe des gestern noch zu lang geglaubten Ponys, der heute aber genau richtig ist, kann ich die Schramme ganz gut verbergen, ohne blöde Fragen gestellt zu bekommen, denn nur wenig ist unglaubwürdiger als der Spruch „Bin gegen die Tür gelaufen!“, der in den meisten Fällen doch mit „Die wurde von ihrem Alten vertrimmt!“ übersetzt wird.

Wenn ihr also in Zukunft jemanden nach der Herkunft der einen oder anderen Blessur befragt und die Verletzte eine unfreiwillige Begegnung mit der Tür als Grund nennt, könnte es sein, dass sie schlicht und ergreifend genauso nachtblind ist, wie ich.

Euch einen heilen Abend wünscht
moggadodde

THINK!

Kleinen Männern wird die Neigung nachgesagt, dass sie ihren gedrosselten Wuchs oft durch ein tüchtiges Maß an Selbstüberschätzung zu kompensieren suchen. Monsieur Sarkozy, das optische Potpourri aus Knautschvisage J.P. Belmondo und Feldherr Bonaparte, ist dafür das beste Beispiel, wenn er das Ansinnen, das „nationale gastronomische Erbe“ seines Heimatlandes in den Kulturerbe-Status erheben zu lassen, tatsächlich ernst gemeint hat.
Zweifellos hat die französische Cuisine einen guten Ruf, wenn auch geschmacklich zweifelhafte Kulinarien wie Gänse- und Entenstopfleber das Bild ein wenig trüben.
Als klassisch ländertypisches Gericht fällt mir zu Österreich spontan das „Schnitzel“ ein, zu Deutschland der „Sauerbraten“, zu England die „Minzsoße“, zu den USA der „Hot Dog“ und zu Peru das „Meerschweinchen“, alles einigermaßen typische Gerichte für die jeweiligen Länder aber absolut nichts, was das Attribut „Weltkulturerbe“ verdienen würde, zumal mir als typisch französisches Nahrungsmittel lediglich das „Baguette“ einfällt und das wäre als Begründung dann doch ein bisschen billig. Jede Nation hat ihre eigenen kulinarischen Perlen, ist aber nicht so großkotzig und stellt ihre eigene Küche über die der anderen Länder. Ich persönlich glaube ja, dass der gute Nicolas bei diesem Geistesblitz kräftig einen im Tee hatte. Schon Sarkozys kleiner Landsmann Napoléon hat gesagt: „Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt“ und damit war er wohl ein richtiger Realist und nicht annähernd so arrogant wie Monsieur Le Minipresident. Und weil inzwischen auch die Italiener, Griechen, Marokkaner und Spanier ins gleiche Horn blasen und eine „Mittelmeerdiät“ als Weltkulturerbe anerkannt sehen wollen, bleibt mir echt die Spucke weg. In Dresden vollführt die UNESCO einen Erbsenzähler-Eiertanz um die Waldschlösschen-Brücke und deshalb hoffe ich aus dem Grunde meines Herzens, dass sie das Ansinnen der Mittelmeer-Anrainer schnell als Schenkelklopfer für Beinamputierte abqualifiziert.

Um Nahrhaftes geht es auch in der heutigen Kopfnuss, die schnell beschrieben ist:

Der Genuss welchen fleischlichen Gerichts steht fast überall auf der Welt unter Strafe?

Sachdienliche Hinweise oder Lösungsvorschläge bitte ich ab

morgen, 20.00 Uhr MESZ

einzureichen.

Inzwischen habe ich es tatsächlich auch einmal geschafft, durchzuzählen und ein Ranking zu erstellen, das in alphabetischer Reihenfolge so aussieht:

Aliena (5), Azahar (6), Babs (3), barbara (2), bt (1), Gabi (4), Georg (4), Jimmy (1), markus (13), Mephisto (1), morgiane (2), olli (4), Rööö (1), socki (5), Squalus (3)

Könnte es sein, dass bei manchen schon noch ein bisschen Luft nach oben ist? Also:

Hautnei!
moggadodde

Made(n) in Mülltonne reloaded

Ich müsste nicht mal aus dem Fenster schauen: Wenn sich 80 % der Suchanfragen mit Themen wie „Maden“, „Mülltonne putzen“ und „Fliegeneier“ beschäftigen, ist Hochsommer, juchee! Wer jemals, wie ich, durch einen wabernden Teppich weißer Würmer waten musste, erarbeitet notgedrungen und zur Vermeidung weiterer Brechreizanfälle nachhaltige Lösungen, die in einem Mehrfamilienhaus allerdings einiger Arschtritte Ãœberzeugungsarbeit bedürfen. Klar ist es praktisch, wenn ich die Reste der Freitags-Reispfanne mit Huhn direttemang in die Tonne pfeffere und ich klopfe mir vor Lachen auf die Schenkel bei der Vorstellung, dass die Tonne nach eineinhalb Wochen Standzeit locker von selbst davonlaufen könnte, so viel Würmer, wie darin campieren oder vorwitzig auf dem Tonnenrand balancieren, haha. Ich muss die klebrig-stinkende Suppe, die sich inzwischen auf dem Boden gesammelt hat, ja nicht auslöffeln!
Weil hier die meisten so gedacht haben und die Drecksarbeit mit Feudel und Domestos trotz Protest immer an uns mir und einer anderen Partei kleben blieb, haben wir bei den viel zu kulanten Vermietern ordentlich gepetzt und selbständig eine Mülltonnenordnung gezimmert, die im rotierenden Verfahren jede der 6 Parteien dazu verdonnert, die Tonnen jeweils nach der Leerung zu reinigen und ggf. sogar auszuwaschen. Seitdem funktioniert seltsamerweise unsere Direktive, wonach nur noch Folienmüllbeutel verwendet werden sollen, recht annehmbar, trotzdem gibt es immer noch unverbesserliche mentale Einzeller Ausreißer, die ihren Biomüll nur lidschäftig in Zeitungspapier einschlagen, so dass es doch ab und an zu madigem Besuch kommt.

Geschäftstüchtige Menschen würden vielleicht ein Inserat aufgeben und „Maden aus eigener Aufzucht“ für den Anglerbedarf verhökern. Kleine Plastikdosen für den Transport sind günstig zu haben und so könnte man in den Sommermonaten ein Zubrot verdienen. Bei Selbstabholung gibt’s die Viecher umsonst, wenn ihr selbst ernten müsst, kosten 100 g um die 3,00 € plus Versand.

Weil ich aber möglichst wenig damit zu tun haben will, kommt das für mich nicht in Frage. Ich habe nur einen einzigen, aber dafür wirksamen,

„Maden-in-Mülltonne-Vermeidungs-Tipp:“


Für den Biomüll unbedingt immer, stets und ausnahmslos Folienmüllbeutel verwenden! Der Öko in euch darf den Protest gleich wieder runterschlucken. Folienmüllbeutel werden nämlich aus Mais- oder Kartoffelstärke hergestellt, verrotten innerhalb kurzer Zeit, sind robust, absolut dicht und mit 10 l so reichlich bemessen, dass sie nach Befüllung ordentlich verknotet werden können, was sehr wichtig ist, damit auch wirklich nichts raussuppt. Klopapier, Papiertüten und Zeitungen sind absolut ungeeignet (auch im Winter, weil der feuchte Dreck dann in der Tonne auch noch festfriert). Finger weg davon!
Die Beutel, die wir hier verwenden, kosten 14 Centies das Stück und weil ich später keine dunkelbraune, stinkende Brühe aus der Biotonne kippen muss, in der Myriaden von mehligweißen Maden auf Sommerfrische sind, halte ich das für ein recht gutes Geschäft.

Das ist schon der ganze Trick für eine halbwegs ungezieferfreie Biomülltonne, vor der einem nicht gleich das Essen wieder hochkommt! Und weil das sogar die ansonsten beratungsresistenten Wurmfortsätze hier im Haus irgendwann verstanden haben, bin ich tatsächlich guter Dinge, dass es mit ein wenig Druck und Hartnäckigkeit auch woanders funktionieren kann.

Viel Glück wünscht
moggadodde

Vergissmeinnicht

Angenommen, Alberts Tante Klothilde feiert ihren 90. Geburtstag in, sagen wir, Hameln. Albert befindet sich gerade in, sagen wir, Kleinrinderfeld und hat das Wiegenfest von Tante Tilli, wie er sie in der Öffentlichkeit liebevoll nennt, komplett verschwitzt. Tante Tilli besitzt ein erkleckliches Vermögen, das sie ihm als einzigem Verwandten nach ihrem Ableben in Aussicht stellt, sofern er sie nicht vergrätzt und die Schrulle ihren Zaster doch noch ihrem Zivi, dem Zwergpudel Alfred oder der Kirche vererbt.
Damen in diesem Alter haben selten Mobiltelefone und Internet kennen sie auch nur vom Hörensagen, was bedeutet, dass Albert jetzt ein Problem hat. Tante Tilli legt nämlich nicht nur Wert auf Etikette sondern auch auf Geburtstagsglückwünsche und weil er sie nicht erreichen kann, sieht er seine finanziellen Felle davonschwimmen und sich selbst mangels Barschaft demnächst auf Pappkartons unter der Brücke.
Es gibt aber noch einen Weg, den Kopf aus der Schlinge zu kriegen: Das Telegramm. Ich habe mich nämlich kürzlich gefragt, ob es in Zeiten flächendeckender Mobilfunkversorgung und emailisierung dieses Relikt aus der embryonalen Phase der Kommunikationstechnik überhaupt noch gibt und tatsächlich: Die Deutsche Post bietet immer noch den Telegrammdienst an, wegen geringer Nachfrage nur im Inland zwar, aber immerhin! Alberts Erbe wäre damit nämlich gerettet!

Guter Rat in Notlagen ist meist teuer und das ist er in diesem Fall buchstäblich: Das magere 10-Worte-Telegramm ohne Schmuckblatt ist für 15,20 € die knausrige Variante, wer mehr zu sagen hat muss gleich das 30-Worte-Dampfplauderer-Telegramm wählen, was mit Schmuckblatt sowie Sonn- und Feiertagszustellung mit happigen 33,05 € zu Buche schlägt, wobei nach oben natürlich kein Limit gegeben ist.
Trotzdem finde ich es faszinierend, dass es diesen fast historischen, old fashioned way der Nachrichtenübermittlung überhaupt noch gibt. Zwar bin ich noch nie wichtig oder unerreichbar genug gewesen, um mit einem Telegramm bedacht zu werden, aber die Vorstellung, wie mir ein livrierter Butler mit den Worten „Madam, ein Telegramm!“ dasselbe überreicht um dann mit gestelztem Schritt von dannen zu ziehen, gefällt mir. Ich sollte mir doch selbst mal eines schicken, bevor der Dienst endgültig eingestellt wird. Vielleicht ist es dann als eines der letzten Exemplare in fünfzig Jahren wirklich viel wert, wer weiß?
Natürlich ist das Tippen einer SMS in ein paar Sekunden für ein paar Cent erledigt; aber richtig stilvoll, ganz besonders extravagant und unglaublich elitär ist doch wirklich nur das schöne, alte Telegramm.

Euch eine drahtlosen Tag wünscht
moggadodde