Watt is?

Himmel, was für ein Scheiß! Welcher Suppenkasper hat das auf den Lehrplan gesetzt?
Dixie hat ja so ihre ganz persönlichen Probleme mit ihrem Physiklehrer sowie auch mit der Physik selbst. Leichter macht die Sache leider nicht, dass ich von der diesbezüglichen Materie genauso viel Ahnung habe wie von Organtransplantation und das Gleiche gilt für den MamS. Warum nur müssen Schüler heutzutage über den Nullleiter, den Erdschluss und die Phase Bescheid wissen? Reicht es Himmelnochmal nicht zu wissen, dass beim Anschließen einer handelsüblichen Lampe das gelb-grüne Kabel niemals mit dem schwarzen oder blauen Kabel verbunden werden darf? Wenn der FI-Schalter anspringt, habe ich halt irgendwas falsch gemacht und frage jemanden, der sich damit auskennt! Und wenn ich Elektriker werden will, mache ich eine Ausbildung!
Wen zum Teufel interessiert, wie viel Ampere eine Taschenlampe zum Leuchten bringen? Hauptsache, das Ding funktioniert, oder? Und überhaupt: Was ist denn der Unterschied zwischen Ampere, Watt und Volt? Und wozu muss man das wissen? Mein Strom kommt aus der Steckdose. Ich bezahle die Rechnung, mach den Stecker ran und feddich!
Viel mehr konnte ich zur Erhellung der physikalischen Lerninhalte nicht beitragen, weshalb ich einen Nachbarn um einen Schnelldurchgang in Elektrizitätslehre bitten musste, was Dixie peinlich fand, ich aber der wackligen Physiknote wegen für unabdingbar hielt.
Trotzdem: Ich muss doch nicht wirklich wissen, wie das mit dem Strom funktioniert. Viel wichtiger ist doch, dass er funktioniert!
Dixie sieht das genauso. Ihr Physiklehrer leider nicht, fürchte ich.

Euch eine erleuchtete Nacht wünscht
moggadodde

Shower Power

Das war ja klar: Wir sind mal zwei Stunden nicht daheim und in dieser kurzen Zeit kommt das Erfrischungsgewitter. Die eigentlich zum Trocknen aufgehängte Wäsche ist ebenso durchnässt wie die draußen vergessenen Sitzpolster, aber immerhin sind die Hagelkörner nicht dick genug gewesen, um mein Auto zu verbeulen.
Schon kommt die nächste, dunkle Front aus dem Westen, hach, ich mag Gewitter, wenn’s danach nicht nur gleich wieder dauerhaft schlechtes Wetter gibt!

Euch einen trockenen Abend wünscht
moggadodde

Die, Fly!

Insekten sind ja was ganz Ekliges. Möglicherweise sieht man diese Aussage anders, wenn man auf der grünen Wiese aufgewachsen ist, aber ich als gebürtiges Stadtkind grusele mich davor. Auch mittlerweile fast 20 Jahre Landleben haben meine tiefe Abneigung gegenüber Insekten nicht verringern können. Nicht umsonst haben wir sämtliche Fenster mit Netzen versehen und auch die ziemlich kostspieligen Schiebegitter an den Terrassentüren sind jeden einzelnen Cent wert. Die Anschaffung im letzten Jahr war dringend nötig. Wer in Gesellschaft von zeitweise bis zu 15 Fliegenviechern versucht, in der Küche zu werkeln ohne sich zu übergeben oder auch nur eine Sekunde Schlaf findet, während im selben Raum ein unberechenbares 15 cm-Monster von Grashüpfer kratzend über die Wände spaziert, braucht ein dickes Fell und eine gute Muggebaddsche.
Nicht nur Fliegen kann ich nicht leiden, diese nichtsnutzigen, dreckigen Parasiten, die sich auf noch warmen Kuhfladen verabreden, um dann über unser Essen herzufallen, auch Maikäfer finde ich absolut nicht putzig. Zwar ernte ich mit dieser Äußerung bei vielen Mitmenschen Kopfschütteln, von „niedlich“ bis „erinnert mich an meine Kindheit“ reichen die Bekenntnisse. Wenn ich ein Tier mit meiner Kindheit in Verbindung bringen wollte, wäre das der schlaue Mischlingshund „Stupsi“ meiner verstorbenen Oma, der sämtliche Türen öffnen und so liebzreizend betteln konnte, aber ganz bestimmt kein Maikäfer, den schon Wilhelm Busch vollkommen zu Recht als Plage abgestempelt hat, weshalb er sich meinetwegen mit den Ratten der Lüfte, den Tauben, um die vorderen Ränge im Wettbewerb des unbeliebtesten Tieres streiten kann.

Die einzigen Insekten, die vor mir und meiner Muggebaddsche sicher sein können, sind Bienen, weil sie für die Honigproduktion zuständig sind und Ameisen, letztere aber nur, weil sie sich um die Überreste der erlegten Insektenkollegen kümmern. Marienkäfer hingegen, für mich die einzig brauchbaren Insekten, sind auch diejenigen, die ich mit liebevoller Hingabe auf den Fingern spazieren lasse, wo sie zielsicher und federleicht immer nach oben streben und sie danach auf den nächsten, verlausten Rosenbusch setze, sie sind für kriegerische Angriffe meinerseits tabu, die einheimischen Siebenpunkter jedenfalls.

Nicht nur die Europäer waren mit ihrer Idee, den „Asiatischen Marienkäfer“ zur biologischen Schädlingsbekämpfung hierher zu bringen, etwas vorschnell. Das schwarze Schaf unter den Marienkäfern vertilgt zwar noch mehr Läuse als seine einheimischen Kollegen, vermehrt sich aber ungleich stärker und, einmal in den Produktionskreislauf geraten, verdirbt er durch seine bitter-gallig schmeckenden Körpersäfte den Winzern die Lese. Bei Gefahr neigt der Asiatische Marienkäfer überdies zum „reflexbluten“, was ordentlich stinken und Feinde abwehren soll und das ist eine Vorstellung, die meinem ohnehin angeknacksten Verhältnis zu Insekten den Todesstoß gibt.
Wegen seines offensiven Vermehrungsverhaltens wird befürchtet, dass der Asiate den einheimischen, niedlichen, harmlosen Marienkäfer, das Glückssymbol schlechthin, über kurz oder lang vollkommen verdrängt, deshalb setze ich ihn mit auf die lange Liste der von mir persönlich bedrohten Insektenarten.

Allerdings, der Trick mit dem „Reflexbluten“ ist schon eine geniale Selbstverteidigungsmethode, das muss man den Viechern lassen.

Euch einen fliegenfreien Tag wünscht
moggadodde

K(alt)mamsell

Bei Tageshöchsttemperaturen über 30 °C im Schatten bleibt die Küche kalt. Das ist ein von mir ungeschriebenes Gesetz.
Deshalb gibt es heute nur das

und ein paar Weggli für die Besatzung und mich. Die Sommermonate mag ich nach dem Frühling und dem Herbst am liebsten, dem Winter kann ich auch nicht einen eiskalten Hauch abgewinnen und würde ich, wie Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (was für ein Wort) den ungewöhnlichen Namen „Wintermantel“ tragen, würde ich ernsthaft eine Namensänderung erwägen.
Heißes Wetter ist für mich der absolut beste Appetitzügler und wenn es jetzt ordentlich tropisch bleibt, bin ich im September vielleicht doch meine Hauptrolle los, die sich auch bei mir ziemlich mittig festgefressen hat.

Apropos „Hauptrolle“: Bei allen möglichen Gewinnspielen haben SchwäSu und ich teilgenommen, um an Karten für die Preview von SATC zu kommen! Und? Nix! Stattdessen hat mich heute ein Dödel angerufen und wollte irgendwas Heilsames für über 55jährige Diabetiker verkloppen. Dem habe ich’s aber kräftig gegeben, seid versichert.

Apropos „alt“: Wenn hier nochmal einer unter Eingabe der Suchworte „alt und verdampt faltig“ hierher kommt, nehme ich das persönlich, gell? Es heißt „verdammt“ verdammt! Hier wird die Rechtschreibung nämlich noch gepflegt und nicht vergewaltigt. Jesusmariaundjosef!

Euch einen erfrischenden Abend wünscht
moggadodde

THINK!

Unvorhergesehener Besuch bringt auch die versierteste Hausfrau ganz schnell ins Schleudern. Wie’s der Teufel will, ist just an diesem Tag kein Brot mehr im Haus, geschweige denn ein gästetauglicher Belag dafür. Zwar ist der Tiefkühler gefüllt mit allerlei nahrhaften Tierteilen, die aufgrund ihres feststofflichen Aggregatzustandes freilich nicht so schnell servierfertig sind, außer die Gäste haben nichts dagegen, die Gänsekeule zu lutschen. Mit zerknirschter Miene entschuldigt sich die Gastgeberin und reicht in diesem Fall pflichtschuldig einige latschige Salzbrezeln, die sie ganz hinten in der Schublade gefunden hat.

Das muss nicht sein! Lasst Eure Gäste großmütig wählen zwischen Pizza Prosciutto, Boeuf Stroganoff oder Chicken Teriyaki und beobachtet den Gesichtsausdruck, wenn Ihr ihnen die Mahlzeit in der Flasche reicht! Maggi war gestern: Till Krautkämer’s Meatwater definiert den Begriff „Fast Food“ völlig neu. Ausgestattet mit allem, was auch das feste Pendent zu bieten hat, versorgt dieses „Survival Beverage“ ebenso den hungrigen Handelsvertreter gleich hinter dem Lenkrad mit den nötigen Proteinen und Nährstoffen, ohne dass er sich erst zeitraubend in der Burgerschlange anstellen muss. Sogar auf Zitrone und den Kartoffelsalat muss z.B. bei der Geschmacksrichtung „Wiener Schnitzel“ nicht verzichtet werden, das ist nämlich alles enthalten, zumindest das Aroma davon. Kein Stromverbrauch, keine versaute Küche, kein Schleppen schwerer Einkaufstaschen und nie mehr Mitbewohner die behaupten, beim letzten Mal habe das Ungarische Gulasch irgendwie besser geschmeckt. Flasche auf, Affe tot, sozusagen.
Über Preise und Bezugsquellen habe ich leider nichts gefunden aber ich glaube sowieso, dass ich es nicht über mich brächte, rosa durchscheinende Pekingente in mich hineinzuschütten.

Vollkommen unbedenklich und im Gegenteil sogar gesund ist es auch, sich diesmal an der Lösung der heutigen Kopfnuss zu beteiligen:

Wovor hat der sportliche Proctophobiker am meisten Schiss?

Eure geschätzten Lösungsvorschläge bitte ich nicht vor

morgen, 20.30 Uhr

einzureichen.

Obwohl es heute rein gar nichts zu feiern gibt, zumal es sich um meinen letzten Urlaubstag handelt, werde ich mir zur Entspannung jetzt auch eine flüssige Alimentation genehmigen, schnödes, einheimisches Bier allerdings. Da ist ja auch alles enthalten, was der Körper so braucht und es ist garantiert nicht synthetisch angereichert. Ein alter Trinkerspruch besagt es ja schon: „7 Pils sind auch ein Schnitzel“. Prost!

Hautnei!
moggadodde