Bei arte gab es gestern „Workingman’s Death“ zu sehen, einen absolut sehenswerten Dokumentarfilm in sechs verschiedenen Kapiteln über Menschen und die von ihnen verrichtete Arbeit.
Berichtet wird über Minenarbeiter in der Ukraine, die in 60 cm niedrigen Flözen liegenderweise Kohle hauen, über Schwefelabbau in Java, wo zierliche Männer zentnerschwere, geflochtene Körbe voll stinkenden Schwefels meilenweit zur Wiegestelle bringen und nigerianische Schlachter, die mit Flipflops in blutigen Seen waten bis zu pakistanischen Shipbreakern, die einzig mit Schweißbrennern ausgediente Frachtschiffe zerlegen, die so groß wie Hochhäuser sind.
Bei vielen Szenen wurde mir mulmig zumute angesichts der Bedingungen, unter denen diese Menschen arbeiten, nicht um es zu Wohlstand oder gar Reichtum zu bringen, sondern schlicht und ergreifend um zu überleben. Beeindruckt hat mich, mit welcher Gelassenheit, ja manchmal sogar Heiterkeit diese Männer trotz aller Gefahr und unmenschlicher Belastung ihrer Arbeit nachgehen.
Die Aufnahmen, die oft wie Gemälde in einer scheinbar apokalyptischen Umgebung anmuten, kommen ohne jegliche, störende Kommentare aus dem Off aus und sind lediglich mit Untertiteln versehen.
Nach diesem Film wird jeder seine möglicherweise ungeliebte, anstrengende, unterbezahlte eigene Arbeit mit anderen Augen sehen und wie ich selbst eine Mischung aus Erleichterung und Scham verspüren, hier und nicht in einem anderen Zipfel der Welt auf diesen Planeten geworfen worden zu sein.
„Workingman’s Death“ wird morgen, am „Tag der Arbeit“ um 9.50 Uhr auf arte wiederholt.
Euch einen nachdenklichen Tag wünscht
moggadodde