Keinsatz in vier Wänden

Was hatte ich mir alles vorgenommen für die freien Tage! Spaziergänge im vom Morgennebel verhangenen Wald! Nachkochen aufwändigster Küchenkreationen für die Belegschaft! Renovierung von Dixies Bakterienbunker mit Schrankausmisten, Desinfektion und Tapezieren!
Gut, im Wald war ich schon, wenn auch am Nachmittag und Spaghetti Bolognese ist ja sowieso ein Klassiker.

Dixies Zimmer bedarf vor Beginn der Arbeiten zunächst einmal einer Grundreinigung. Umherliegende Wäsche und andere Unsäglichkeiten ringen um die Vorherrschaft mit gewaschenen Klamotten, bergeweise Handtücher, die La Mademoiselle unter dem Bett hortet weil sie zu faul ist, sie in die Maschine zu geben, zentimeterdicker Staub überall, einen großen, blauen Sack, den sie schon befüllt hat, allerdings auch mit einem Teil meiner Tupperschüsseln (deshalb muss sie sie nochmal sortieren), eingetrocknete oder halbleere Joghurtbecher, in denen Löffel pappen, Haarbüschel, mit Staub durchsetzt, wehen beschaulich auf dem Boden umher, halbleere Wasserflaschen, von deren Pfand ich in Liechtenstein eine dicke Nummer wäre – DAS mache ich nicht weg.

Ich selbst fühlte mich in diesem Raum keine fünf Sekunden wohl, vielleicht ist das auch der Grund, warum sie stets erst am sehr späten Nachmittag nach Hause kommt – sie sieht das Desaster dann nicht mehr so deutlich.
Schon seit etwa einem halben Jahr kümmere ich mich nicht mehr darum, man sollte von einer 15jährigen erwarten, dass sie in der Lage ist, ein ca. 20 qm großes Zimmer einigermaßen in Schuss zu halten. Mir blutet das Herz, ihr Zimmer ist das zweitschönste, sonnendurchflutet (leider, so sieht man jedes Korn) und warm, aber mir bleibt nichts über, als von außen die Tür zu schließen, damit mich nicht das Grauen überkommt.
Natürlich ist es in diesem Stadium der Verwüstung schwer, den Einstieg zu finden und ich habe ihr sehr oft meine Hilfe angeboten aber es ist ihr wichtiger, mit den Klitschkos zu trainieren oder mit ihrer Clique abzuhängen und weil ich mal wieder die Computermaus konfisziert habe, um sie ein bisschen unter Druck zu setzen, verspürt sie noch weniger Drang, früher nach Hause zu kommen.

Natürlich hätte sie schon gern ein schickes, sauberes Zimmer mit frischen Wänden und einem großen, neuen Bett und es wäre für mich nur ein bisschen Arbeit, zu tapezieren. Alleine bin ich darin sehr gut. Aber vorher will ich von ihr ein wenig Einsatz und guten Willen sehen und so, wie es jetzt aussieht, wird das in den freien Tagen wohl nix werden damit und ich kann noch sehr viele Waldspaziergänge unternehmen, leckere Kochrezepte finden und mir anhand der gesammelten „Schöner Wohnen“-Hefte ausmalen, wie ihr Zimmer aussehen könnte.

Ich mag viel sein, aber ich bin ganz sicher nicht die Putzfrau meiner bequemen Tochter. Amen.

Euch einen sauberen Tag wünscht
moggadodde

Dame mit Tagesfreizeit!

Zwei Wochen Resturlaub! Ist das nicht ein unglaublich heißer Satz!?! Tja, man kann über die Katakomben sagen, was man will, aber die Urlaubsregelung ist echt allererste Sahne!

Euch eine erholsame Woche wünscht
moggadodde

As time goes not by

Himmelnochmal! Wieviele Stunden hat dieser Tag? 34? 44? Der nimmt ja kein Ende, dieser Tag! Trotz ausgedehnten Bei-Schläfchens, ausgedehnten Spielchens mit einem Kind, ausgedehnten Spaziergangs in der Flur, noch ausgedehnteren Fernsehkonsums, ausgedehnten Käffchens, ausgedehnten Kochens und ausgedehnten Diskutierens mit Halbwüchsigen: der Tag geht Himmelnochmal einfach nicht vorbei!

Zuviel Zeit, in der ich mir auch noch über das freiwillige Hinwegscheiden Gedanken machen konnte, woran Herr olli ein klein wenig Schuld hat. Damit meine Hirnfürze nicht in die falschen Hände geraten, bitte ich um Anfrage per mail, falls ihr an dieser meiner Bestenliste der Suizidcharts teilhaben wollt. Himmel, olli, da hast du ganz schön was angerichtet!

Endlich ist es nach 23.00 Uhr und ich beginne, müde zu werden, was auch an einem Fläschchen Valpolicella liegen könnte. Endlich!

Euch eine erholsame Nacht wünscht
moggadodde

Unter Franken in Unterfranken

Eben auf der Treppe mit der Nachbarin:

Sie so: „Mainer macht in der Schuuul jedst die Därm durch. Bald kann ich em gaaar nimmer helf!“
Ich so: „Des iss doch net so schwär. Dickdarm, Dünndarm e bissle was drumrum und ferddich.“
Sie so: „Nää, ich mein doch die DÄRME!

Oh! Sie meinte eigentlich Mathematik und Terme. Frängisch iss scho sch Ã¥ eweng Ã¥ verwirrende Språåch …

Euch einen hellhörigen Tag wünscht
moggadodde