Ich bin eine faschingsfreie Zone

Die Katakombenkolleginnen wollen sich heute tatsächlich verkleiden. Es versteht sich von selbst, dass ich bei dieser Posse die Rolle der Spielverderberin gebe und mich weigern werde, auch nur einen Hauch närrisch zu sein, zumal meine Stimmung heute zwischen „Chucky“ und „Blade“ anzusiedeln ist, weil mir mit geschätzten zwei Stunden Schlaf und Rückenschmerzen absolut nicht nach Witzen zumute ist.
Habe ich jemals erwähnt, dass ich diesen Mummenschanz extrem affig finde und keinerlei Bedürfnis verspüre, mit durchgedrehten Frauen, die sich rote Herzchen auf die Backen gemalt haben und kleine, bunte Papphüte auf den Köpfen tragen, per Polonaise durch die Firma zu schaukeln? Hoffentlich hat jemand einen brauchbaren Likör im Gepäck, damit ich nicht gehässig werde!

Euch einen narrenfreien Tag wünscht
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Dickschädel

Weil sie ja eine ganz harte Nummer ist, hat sie es wirklich nicht nötig eine Jacke anzuziehen, wenn sie erhitzt von der dampfenden Tanzfläche in die kalte smoking area auf der Terrasse wechselt. Sie ist doch keine Warmduscherin!
Heute liegt die ganz harte Nummer mit einem ganz dicken Kopf auf ihrer leuchtend roten Triefnase, jammert und lässt ich von den Mitbewohnern bedauern. Sie fühlt sich, wie aus dem Anus einer räudigen Hündin geschissen und wird sich mit ihren wehen Gliedern jetzt wieder in die Horizontale begeben, damit sie morgen wieder richtig unvernünftig sein kann.

Euch einen tropffreien Abend wünscht
moggadodde

Back to the future

Der Besuch bei alten Bekannten heute war wie eine kleine Zeitreise: Wenn ich zu der ohrenbetäubend lauten Musik die Augen schloss, sah ich mich selbst mit 13 durch das Jugendzimmer im Dachgeschoss meiner damaligen Busenfreundin Claudia S. hüpfen, zu ebenjener Musik, die heute aus winzigkleinen, perfekt placierten Bose-Boxen hart auf den Kontrast von antikem, Gelsenkirchener Barock prallte.

Zu jener Zeit hatte ich noch einen ganzen Haufen Zukunft vor mir, ungewiss zwar, aber hoffnungsvoll ausgemalt. Heute habe ich nicht mehr ganz so viele Stücke vom einst riesigen Zukunftskuchen übrig. Die einstige, rosarote Glasur musste auch Farbe lassen und hat sich eher beim angenehmen unaufgeregten Rosé eingependelt, was aber nichts Schlechtes ist. Ich mag Rosé, zumindest in flüssigem Zustand.

Macht euch nichts draus, wenn ihr dieses Posting nicht die Bohne versteht. Ich versteh’s ja selbst nicht richtig – und dabei habe ich nicht mal was getrunken, geschweige denn was geraucht. Mir ist halt heute einfach nostalgisch zumute.

Euch eine heimelige Nacht wünscht
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Hopelessly Hopeful

Mit der politischen Bildung kann ja nicht früh genug begonnen werden und Hank wird in der 4. Klasse gerade mit den Grundlagen vertraut gemacht.

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Optimismus ist etwas sehr schönes, finde ich und die Lektion „Der Unterschied zwischen Hoffnung und Illusion“ wird Hank noch früh genug lernen müssen.

Euch den bestmöglichen Abend wünscht
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Ruf!Mich!An!

Premiere hatte ich heute in einer neuen Disziplin namens „Extreme Callcenter Fopping“. Bestimmt hat die Performance noch Optimierungspotential, ist aber für den Anfang gar nicht schlecht:

Ich so: „China-Lestolant Hongkong?“
Sie so: „Hallo hier Sowieso vom Verlagshaus Todfeind. Spreche ich mit Frau Mogga Dodde?“
Ich so: „Nää, China-Lestolant Hongkong!“
Sie so: „Ähhh, bin ich denn nicht in der ‚da wo die Mogga wohnt‘-Straße“?
Ich so: „Näää.“
Sie so: „Wo sind Sie denn?“
Ich so: „Na hiel!“
Sie so: „ Nein, ich meine in welcher Straße sind Sie denn?“
Ich so: „Flankfultel Stlaße 10!“
Sie so: „Können wir einen Rufnummernabgleich machen?“
Ich so: „Nää, muss wiedel in Küche! Auf Wiedelhölen!“

Der China-Slang ist gar nicht so einfach zu imitieren. Hilfreich ist es jedoch, sich mit der freien Hand die Nase zuzuhalten und beim Sprechen eine übertrieben lachende Grimasse zu machen. Hank und sein Kumpel haben jedenfalls beinahe in die Tischkante gebissen, so haben sie sich über diese Darbietung amüsiert.

Im Training bin ich jetzt noch mit „Pizzeria Prontopasta? Ihrrrä Bestellungä bittä!“ wo ich ein paar italienische Flüche einbauen kann („Porca miseria! Cretino! Posso lavorare!“), die leider allesamt besser klängen, wenn ich ein Mann wäre.
Ich übe aber auch schon für die „Nummer mit der Nummer“, wo ich als bräsige Putzfrau „Betra Brettschneider“ des fiktiven Etablissements „Schandall“ meinem fränkischen Idiom freien Lauf lassen kann („Näää, ich bin nur die Butzfrau. Die Scheffin is grad beschäffdichd. Des wirdd wohl eweng dauern. Kann ich aaa helf odda sollse zurüggruuf, wennse nachert widder aagezoche is?“).

So machen diese Callcenter-Störungen jedenfalls definitiv Spaß. SchwäSu und die anderen Bekannten, deren Rufnummer aus technischen Gründen ebenfalls nicht angezeigt wird, mögen zunächst zwar etwas irritiert reagieren; sie werden sich aber über kurz oder lang daran gewöhnen und nicht nur wegen der zusätzlichen Übungseinheit sind deren Anrufe jederzeit willkommen.

Euch einen herzerfrischenden Tag wünscht
moggadodde