Viva Viva!

Dass das Gute in den Menschen noch nicht ganz verloren gegangen ist, durfte ich just heute früh am eigenen Leib erfahren. Nein, ich meine ausnahmsweise nicht den MamS.
Der freundliche Anrufer heute früh erkundigte sich zunächst, ob ich denn gestern im „Viva!“ in Neubrunn eingekauft hätte. Ich, mit geschärften Sinnen für allerlei hinterlistige Telefonverkaufstaktiken und Spezialistin im sofortigen Abwürgen von cold-calls, witterte zunächst einen spitzbübischen Versuch, mir ein Zeitschriftenabo oder ein paar Viertellose unterzujubeln und ich bejahte vorsichtig. Der Anrufer stellte sich jetzt allerdings als Herr R. vom Möbelmitnahmemarkt „Viva!“ vor und erzählte, dass eine ihm bekannte Verkäuferin vom Sonntagsbrötchenverkauf, der im gleichen Gebäude wie „Viva!“ untergebracht ist, als er dort heute früh einkaufte, eine EC-Karte in die Hand gedrückt hätte, mit meinem eingedruckten Namen darauf. Die Karte sei dort im Außenbereich gefunden und in der Bäckerei abgegeben worden. Herr R. habe sich nun ins Netz aufgemacht und meinen Namen nebst Telefonnummer gefunden. So einfach wäre das. Jetzt fiel mir ein, dass ich die Karte im Auto hatte. Zum Zigarettenziehen braucht man jetzt ja einen Altersnachweis und da hatte ich wohl die Karte nicht ordentlich zurückgesteckt, sondern nachlässig im Ablagefach der Autotür verstaut …
Ob ich sie denn heute noch bräuchte, fragte Herr R. Dann könnte ich die Karte bei ihm heute privat abholen. Ich verneinte, ich hätte diese Chipkarte nur als Zweitkarte. Meine eigentliche EC-Karte sei ein viel älteres Exemplar und die hätte ich ja hier.

Danke dem unbekannten, ursprünglichen Finder, danke der freundlichen Bäckereifachverkäuferin und ganz besonders herzlichen Dank Herrn R. mit dem lustigen, oberbayrischen Dialekt vom Möbelmitnahmemarkt „Viva!“ in Neubrunn, der sich am Sonntagmorgen die Mühe macht, nach der schusseligen Eigentümerin einer kleinen Plastikkarte zu fahnden.

Die Menschheit ist noch nicht verloren …

Euch einen ehrlichen Tag wünscht
moggadodde

Partytime

Es ist vollbracht.

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Für Leser aus dem hiesigen Raum hätte ich einige schöne Bilder mit Rahmen bei Selbstabholung umsonst abzugeben … Wer Interesse hat, möge sich melden, ich würde dann entsprechende Fotos schicken. Vielleicht verlose ich die kleineren Exemplare aber auch anlässlich künftiger „THINK-Runden“ …
Der MamS beseitigt die letzten Spuren, räumt auf und um und feiert das Ende der Plackerei mit lauten, spanischen Weisen und mit Sting, „We’ll be together“ und Natalie Cole „You gotta be“ … In einem fast leeren Raum entsteht so richtige Konzertatmosphäre.
Und ich muss nachher erstmal Zeitung lesen, um überhaupt wieder mal etwas auf dem Laufenden zu sein. Liegt ja alles brach hier …

Euch einen klangvollen Tag wünscht
moggadodde

Plattfisch

Unwitzigerweise hat doch der tief gesunkene Sinkewitz, frisch operierter Fahrrad fahrender Fuldaer, innerhalb einer Woche gleich zweimal das Gesicht verloren. Das muss ihm doch erstmal einer nachmachen!

Und ich habe innerhalb eines Satzes um diese Uhrzeit mindestens zwei Wortspiele untergebracht, vollkommen ohne Stimulation durch anabole, alkoholische oder halluzinogene Präparate! Da würde mich schon einmal interessieren, welche Perlen ich stoned oder high aus dem Plattitüden-Pool fischen könnte!
Der Mensch ist ja oft zu Sachen fähig, die man ihm nicht zugetraut hätte, aber die Abgabe einer „Ehrenerklärung“ (der Gruppenzwang steht hier einmal außer Frage), um vielleicht schon zum Zeitpunkt der Unterschrift ein paar Testosteronspritzen im Fahrradflicktäschle versteckt zu haben, ist schon ein schlechter Witz. Tiefer kann man nicht sinken.
Ich habe heute Nacht im Halbschlaf übrigens die Lösung für das türige Tapezierproblem gefunden, ganz ohne Hormone und mein Gesamtbefinden befindet sich insgesamt auf dem aufsteigenden Ast.

Ich mach‘ mir jetzt erstmal eine Koffeinspritze fertig.

Euch einen Glyxtag wünscht
moggadodde

Handwerker-Philosophie

Er (leicht süffisant): „Na, gell jetzt stößt auch du an deine Grenzen, gell?“
Ich (sehr überzeugend): „Nein, ganz bestimmt nicht. Man stößt nämlich nur an seine Grenzen, wenn man bei einem Problem aufhört und nicht weitermacht. Und ich mache weiter, siehst du doch!“

Genau genommen habe ich das Problem jetzt aber vertagt. Diese verfluchte Ecke über der Flurtür will mir nicht gelingen! Vielleicht bringt ja eine Mütze voll Schlaf den benötigten Geistesblitz …

Euch eine friedliche Nacht wünscht
moggadodde

Ochsenblutrausch

Ich persönlich bin ja davon überzeugt, dass in der Liste der häufigsten Ehescheidungsauslöser das gemeinsame Tapezieren ganz oben zu finden ist, bestimmt noch vor dem Punkt „Fremdgehen mit dem besten Freund/Freundin“, „Klamotten-durch-die-Wohnung-schmeißen“ oder „Zehennägel-am-Esstisch-schneiden“.
Gerade mal sieben Meter wunderschöne, ochsenblutrote Wand sind geschafft, was an der Erbsenzählerei am abnormalen übermäßigen Perfektionszwang des MamS liegt.
Zum Erreichen eines korrekten, rechten Winkels benutzen wir übrigens seit Jahren dasselbe Cover der Doobies (mit Inhalt),

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gewissermaßen als Maskottchen für gutes Gelingen und inzwischen ist also ein Drittel bearbeitet und sogar eine große Terrassentür (mit Rolloband!) haben wir geschafft, ohne uns die Tapetenschere in den Hals zu rammen. Ich gebe zu, viel hat, zumindest bei mir, nicht gefehlt.

Vielleicht sind wir morgen besser aufeinander eingespielt. Heute hatte das noch allerhand Optimierungspotenzial.

Euch eine glatte Nacht wünscht
moggadodde