Mogga mixt

Man kann nicht behaupten, dass ich zu knickrig bin. Echt nicht, jetzt. Aber Schluckspecht und Sparbrenner, das sind zwei Gesellen, die sich nicht vertragen. Leider, denn ich bin lukullischen Köstlichkeiten auch in liquider Form nicht abgeneigt, wie der geneigte Leser aus vielen angeschickert formulierten Postings vielleicht erkennen kann.
Ganz kultivierte Person, die ich bin (nanana, den Widerspruch könnt ihr euch übrigens wohinstecken sparen, gell!?) verkoste ich gerne mal einen sündigen Brunello di Montalcino oder eine goldene Perle heimischer Herkunft. Manchmal aber steht mir der Sinn nach einem radikalen Leberhaken, so z.B. nach einem veritablen, flüssigen Killer namens „B 52“, den einige Pichelbrüder und -schwestern unter euch kennen dürften.
Die Zubereitung ist schnell beschrieben: In ein feuerfestes Glas gibt man als Boden eine Lage Kaffeelikör, darauf, voooorsichtig, damit sich das nicht vermischt eine Deckung Baileys Irish Cream und darauf kommt Flüssigsprengstoff hochprozentiger Rum (mit mindestens 70 Umdrehungen). Für den dramaturgischen Effekt und um die Hitzebeständigkeit der verwendeten Gläser zu testen, wird das ganze dann flambiert. Lecker, das! Nach dem fünften Einlauf sieht die nuttige Welt überdies dann schon wieder viel spaßiger aus.
So weit, so schlecht. Zum Geburtstag hatte ich mir nämlich eine Garnitur der spirituosen Preziosen gewünscht und auch erhalten. Leider hatte ich in der Zwischenzeit keine Lust auf einen Knockout, weshalb der Baileys, in zahlreichen, jeweils homöopathischen Dosen wohlgemerkt, schnell ausgetrunken war. Bis zum nächsten Anlass, an dem ich mit Geschenken rechnen darf, ist es noch weit hin und als ich im Bekanntenkreis mein Trinker-Leid so klagte, wartete die örtliche Tupperware-Dealerin (fränkisch: „Dubber-Dussi) mit einem Geheimrezept auf, wie die ambitionierte aber kostenorientierte Bartenderin diese Zutat selbst fabriziert. Dubber-Dussis sind sowieso allesamt begnadete Hausfrauen, die sogar aus einem Stück gelbem Linoleum noch einen schmackhaften Safranreis und aus abgelöster, cremefarbener Tapete ein deliziöses Blumenkohlsüppchen kredenzen können. Ich bin das nicht, deshalb ist die Apanage vom MamS immer zu knapp reut mich auch die Kohle für ordentlichen Original-Baileys.

In den Shaker gab ich heute also

200 ml Schlagsahne
50 ml Cognac
1 EL Vanille-Zucker
1 EL Kaba
1 TL lösliches Kaffeepulver

schüttelte das Ganze recht heftig und begann sofort mit der Herstellung. Die ersten beiden Lagen waren korrekt separiert und obwohl der gefakte Baileys schön dickflüssig war vermischte er sich mit dem Rum, sodass das Getränk in etwa so aussah, als schwämme eine Spermaprobe darin hätte ein 200-Pfund-Lama in mein Glas gerotzt. Trotzdem zündete ich den Trunk noch an, was hier

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leider nicht recht gar nicht zur Geltung kommt. Mit einem kleinen Saugrohr (ich verabscheue dieses Wort, aber „Strohhalm“ ist ja nicht richtig, Anm. d. Red.) leerte ich das Probegläschen und befinde, dass die ersatzweise Herstellung von Irish Cream Likör für den Trinker-Notfall zu empfehlen ist, denn die Konsistenz ist zumindest für den „B 52“ noch verbesserungsfähig. In diesem war zuviel Kahlua für meinen Geschmack und da werde ich jetzt noch ein bisschen Justierungsarbeiten vornehmen, weil die gefakte Sahneplörre ja sowieso weg muss. Nein, ich bin wirklich nicht geizig, aber wär‘ ja schade drum …

A votre santé und so!
moggadodde

Aquastop!

Kann bitte mal jemand das Wasser abstellen und bei der Gelegenheit auch gleich das Gebläse ausmachen und die Heizung anwerfen?

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Hey, es ist Juli und ich habe keine Lust auf lange Liebestöter-Schlafanzüge, Socken und Schnupfen! Schluss jetzt, verdammt!

Als netztaugliches Pendent zum Regentanz der ollen Indianer werde ich hier Songs, die mit dem verpissten Thema „Regen“ zu tun haben, niederschreiben, damit das endlich aufhört:

Rain drops keep fallin‘ on my head – B. J. Thomas
Rainy days and mondays – The Carpenters
It’s raining men – The Weather Girls
Am Tag als der Regen kam – Dalida
I’m singing in the rain – Gene Kelly
Purple Rain – Prince
When the rain begins to fall – Pia Zadora and Jermaine Jackson
Rain forest – Paul Hardcastle
Für mich soll’s rote Rosen regnen – Hildegard Knef
I can see clearly now, the rain is gone – Jimmy Cliff
Regen in Berlin – Heinz Rudolf Kunze
Rainy days in Georgia – Gladys Knight
Crying in the rain – A-HA

Habt ihr weitere Vorschläge? Das wäre doch verdammt nochmal gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen könnten!

Euch einen feuchtfröhlichen aber trockenen Abend wünscht
moggadodde

Affenliebe

Natürlich sind Mütter ein bisschen besorgt nachdenklich, wenn ihre Kinder auf Klassenfahrt gehen, sonst hätten sie ihren Beruf verfehlt. Überbesorgte, leicht panische Käseglockenglucken sind mir allerdings ein Gräuel. So fragt doch die Supermami mit der betonierten Dachrinnenfrisur, deren Söhnchen noch nichts außer Supermamis Hausmannskost ins immer gebräunte Bäuchlein gekriegt hat, allen Ernstes die Lehrkraft: „Passe Sie auch auf, dass die was esse? Mei Maddeo isst nämmlich net alles.“ Der Lehrer zeigte sich unbeeindruckt und erklärt, dass er den Kindern sicher nicht den Löffel ins Göschle schieben werde. Die Wanderungen würden lang werden und der Appetit käme dann von ganz allein. „Und wenns a ganze Woche nur Zeuch gibt, des wo er net isst, iss des scho lang!“ warf die Dachrinne ein. Der Lehrer entgegnete gekonnt, dass er schon des öfteren mit Kindern auf Klassenfahrt war und noch nie sei ihm eines verhungert. Und Getränke würden stets bereitstehen, nämlich Mineralwasser und allerlei Instantpulver, an denen sich die Kinder jederzeit bedienen könnten. „Ach näää, des tringt der Maddeo doch net. Gibbds da auch en Getränkeaudomad?“ wollte die Dachrinne jetzt wissen und der Lehrer bejahte, erwiderte aber, dass der Automat auf Dauer ziemlich kostspielig werde, was die Dachrinne zu der Äußerung veranlasste, dass sie dem Maddeo dann eben ganz viel Taschengeld mitgeben wollte, obwohl wir vorher beschlossen hatten, einheitlich Taschengeld von 15,00 € zu gewähren, um Neidgefühle gar nicht erst aufkommen zu lassen. Eine andere Mutter bat um Kontrolle, damit ihr Filius nicht bei einer Rast seine beiden Zahnspangen liegen lässt, was der Lehrer versicherte, wieder eine andere fragte, ob sie ihre Tochter bei anhaltendem Heimweh auch abholen dürfte, was der Lehrer einschränkend bejahte, wobei ich begrüßt hätte, wenn seine Antwort gewesen wäre, dass die begleitenden Lehrer in diesen Fällen die heimwehkranken Gaggerli in einem Kellerverlies an die Heizung ketten und sie mit klassischer Musik und Daumenschrauben foltern, bis sie endlich Ruhe geben.
Das Mitnahmeverbot von Mobiltelefonen wurde murrend zur Kenntnis genommen und eine ca. zweistündige Wanderung als Überforderung der Kinder betrachtet. Ich hätte meinen Kopf gerne schreiend auf die Tischplatte gehämmert, bei so viel ausgesprochener Blödheit. Mich wundert sehr, dass die ängstlichen Glucken ihre Sprösslinge überhaupt für 5 Tage herausgeben und ich bewundere den mutigen Entschluss des Lehrers, mit dieser Horde von terrorbereiten Nachwuchsspitzbuben auf Klassenfahrt gehen zu wollen.
Es handelt sich hier wohlgemerkt nicht um Säuglinge, die für 5 Tage ihrer nahrhaften Mutterbrust beraubt werden, sondern um 9- und 10jährige Kinder mit supergroßer Klappe und meist nicht auf den Kopf gefallen, die garantiert besser wissen, wo der Hammer hängt als ihre überkandidelten, zaudernden, hasenherzigen Gebärmütter.
Ich weiß, dass ich diese 5 Tage ohne Hank ganz sicher schamlos genießen werde, mindestens genauso ausgiebig wie er.

Apropos hasenherzig: Das

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ist Lola, eine Seele von einem Kaninchen, zutraulich und verschmust. Hank liebt Lola und Lola liebt Hank. Soweit man das bei einem Kaninchen wissen kann …

Euch einen zärtlichen Abend wünscht
moggadodde

Ich habe Geschichte geschrieben

„Pfft“, werdet ihr jetzt denken, „die olle mogga schreibt ja ständig irgendwelchen Plunder. Was soll das denn?“ Falsch gedacht, Herrschaften, denn diesmal schreibe ich wirklich Geschichte, und zwar im historischen Sinn. Von den 7 Weltwundern der Antike hätte ich, ehrlich gesagt, aus dem Stegreif höchstens 4 gewusst, wobei ich das mit der Zeusstatue nicht mehr ganz zusammengebracht habe.
In drei Tagen wird in Lissabon nach nunmehr fast 7 Jahren Abstimmungsphase bekannt gegeben, wer in der Wahl für die 7 neu nominierten Weltwunder das Rennen gemacht hat. Abgestimmt werden kann sowohl per sms, als auch per Telefonanruf oder Internet, womit ich heute schon meine 7 Kandidaten gewählt habe. Aus deutschen Landen ist einzig das Märchenschloß Neuschwanstein vertreten, das ich aus patriotisch-romantischen Gründen ebenso auf die Liste der G 7 gesetzt habe wie die Statuen auf den Osterinseln, die ich in diesem Leben noch einmal selbst anfassen möchte und die Felsenstadt Petra in Jordanien. Was in diesem Zusammenhang die Lady Liberty oder das Opernhaus in Sidney in einem Atemzug mit dem Begriff „Weltwunder“ zu suchen haben, vermag sich mir nicht zu erschließen. Sicher wollte das Komitee hier die Amis und Aussies nicht vor den Kopf stoßen und in Ermangelung sonstiger, kultureller oder kunstgeschichtlicher Highlights wurden die mit auf die Liste gesetzt. Schon blöd für die Amerikaner, aber mit der fast vollständigen Ausrottung der Indianer im eigenen Land haben sie sich dummerweise selbst um die einzig brauchbaren Bewohner mit alter Zivilisation gebracht. Aus Downunder, der früheren Gefängnisinsel für britische Schurken, ist aus historischer Zeit auch nicht viel zu erwarten aber ich finde die Höhlenmalereien der Aborigines um ein Vielfaches „wunderbarer“ als ein neuzeitlicher Bardentempel, der aussieht, als ob sich der Architekt bei der Planung einen hinter die dänische Binde gekippt und sein 7jähriger Sohn den Entwurf fertig gestellt hätte.
Egal. Ich habe also abgestimmt. Ich habe Geschichte geschrieben. Und ihr könnt das auch noch drei Tage lang …

Euch einen bedeutsamen Abend wünscht
moggadodde

Gong …. Pause!

Ausnahmsweise bin ich in dieser Woche Mi. und Do. in den Katakomben und habe heute Gelegenheit, der mir auferlegten Plättfolter zu frönen. Da ist einiges zusammengekommen … deshalb bin ich während einer kurzen, erschöpfungsbedingten Unterbrechung bei albanoundrominapower auf eine schöne Geschichte gestoßen, die ich euch ans Herzelein lege.

So, ich geh‘ mal wieder ans Brett. Bügeln. Ich hasse das.

Euch einen druckvollen Tag wünscht
moggadodde