Auf die Plätze, fertig, Verlosung!

Vor vielen Jahren durfte eine dicke, gelbe Keramikgans mit abnehmbarem Kopf unsere Spardose sein. Wann immer sich ein 5 Mark-Stück in unseren Besitz verirrte, fütterten wir die Gans damit und weil sie einen wirklich dicken Bauch hatte und die Zeiten andere waren, verfügten wir nach „Schlachtung“ über ein hübsches Sümmchen, das wir in irgendetwas Schönes investieren konnten. Nebenbei zusammengesammelt, tat der Einwurf nicht besonders weh und ich erinnere mich noch an das hohle Geräusch, wenn die ersten, neuen Heiermänner in die noch unbedeckten Innereien der Gans fielen: Bis zur nächsten Leerung würde es nun wieder ein Weilchen dauern.

Die DM ist lange tot und nach vielen Jahren bin endlich auch ich so weit im Euro daheim, dass die Umrechnerei, die ich lange nicht aus dem Kopf bekam, inzwischen passé ist. Mangels Heiermännern sammeln wir heute 1-, 2- und 5 Cent-Münzen, weil sie am leichtesten zu entbehren sind. Ich selbst habe immer ein paar im Portemonnaie und freue mich über die Erleichterung mancher Kassierkraft, die mit klammer Wechselgeldkasse kämpft. Der MamS aber sammelt akribisch jede Münze und wirft sie in unser neues Reservoir. Er mag sie nicht, die „Indianer“, wie meine Oma sie nannte, sie beschwerten den Beutel, verzögerten den Zahlvorgang und er könnte gut darauf verzichten. Mit dieser Meinung steht er nicht allein: In seiner Altersgruppe spricht sich die Hälfte für die Abschaffung von 1- und 2 Cent-Münzen aus (wobei die Zahl von mageren 1000 Befragten ja nicht allzu aussagekräftig ist). Auch wenn es bis zur Abschaffung noch dauern dürfte: Der Cent ist angezählt.

Wir haben die Sammlung für diesmal beendet, damit ich das Teil unfallfrei zur Bank bringen kann. Niemand hat nämlich Lust, so viel Kleingeld aus dem Fußraum eines Autos zu klauben. Wollten wir zunächst, wie üblich, den Inhalt bei einem Restaurantbesuch auf den Kopf hauen, hatte ich diesmal eine andere Idee.

Wie überall wurde auch in meinem Geburtsviertel Zellerau in Würzburg ein Zelt für die Unterbringung von Flüchtlingen errichtet. Froh und stolz bin ich, dass die Zellerauer und Würzburger sich dort engagieren, bei all dem Schmutz, dem entsetzlichen Hass, der unsäglichen Unflat, der andernorts über Menschen ergossen wird, lässt das wieder Mut schöpfen. Hilfe vor Ort ist noch viel wichtiger als Stellung beziehen, auch in kleinen Unterhaltungen, wie sie sich derzeit täglich ergeben und Handlungen (vor fast genau 2 Jahren bereits hatte ich ja ein entsprechendes Erlebnis).

Ich werde den Inhalt dieses Glases auf ein Spendenkonto überweisen, das die Pfarrei Hl. Kreuz für das Zellerauer Flüchtlingszelt eingerichtet hat. Es dürfte nicht allzu viel werden und hier kommt Ihr ins Spiel:

Ratet, wieviel Geld in dieser Vase steckt:

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Sie wiegt jetzt 4,9 kg, es befinden sich 1-, 2-, 5- und einige 10er, 20er und 50er-Münzen darin, als Referenzgröße habe ich Hanks 46er Fußballmauken angelegt (Anspielungen auf derzeit kursierende Zahlen als Spielerablösesummen sind rein zufällig).
Für jeden, hier eingehenden Kommentar sattle ich bis zu einem mir selbst gesetzten Höchstbetrag drauf, wer mit seinem Kommentar der tatsächlich enthaltenen Summe am nächsten kommt, erhält als ersten und einzigen Preis eine Tüte Colafläschli erlesene Süßwaren plus ein persönliches, in schönster Handschrift selbst fabriziertes Gewinnzertifikat.

Am nächsten Montag, dem 7. September, bringe ich das Glas zur Bank. Dann wird abgerechnet!

Schätzt!
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Airlebnis – Endspurt

Vor Betrachten des Films zum Sprung beim Fallschirmspringerclub Oberhausen dachte ich, ich spreche nicht allzu fürchterliches Fränkisch. Ich dachte auch, halbwegs filmogen zu sein. Mir war nicht klar, wie meine Umwelt mich sieht und hört und wie schnell ich mit offener Luke Kaugummi kauen kann. Schlimm. Daran arbeite ich, wie an einigem anderen, versprochen, bevor ich wieder einsteige. Das allerdings, ist schon beschlossene Sache und nur eine Frage der Zeit.

Wer es sehen mag, bitte hier
https://www.dropbox.com/s/whu0xuko0tqjm98/VTS_01_1.mp4?dl=0
entlang! Und keine Klagen über Schwindelgefühle!

Luftiküsse zum Letzten
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Airlebnis – Fortsetzung

Es tut mir sehr leid für den nicht luftsportbegeisterten Leser, aber nach Zufuhr einer Flasche Wein offenbar intelligenzerweiternder C2H6O-Substanzen ist mir das Konvertieren des Vorspiels zum Sprung beim Fallschirmspringerclub Oberhausen eben völlig überraschend ohne Hilfe gelungen.

Für die ausführliche Version muss ich mir irgendetwas anderes überlegen. Dafür muss ich erst wieder Wein einkaufen. Tja. Da müsster jetzt durch.

Immer noch Luftiküsse
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Tandemsprung – Ein Fall für zwei!

Auch drei Tage danach schleicht sich ein wohliges Kribbeln in meinen Bauch, wenn ich nur daran denke. Erfreulich schnell war die DVD heute im Kasten, großartige Aufnahmen von Fall- und Filmfachmann Eduardo vom Fallschirmspringersportclub Oberhausen, wo ich dieses einzigartige Abenteuer „airleben“ durfte.

Trotz aller zur Schau gestellten Coolness war ich aufgeregt, was ich an der im Film sichtbaren, Svetislav Pesic vor Neid erblassenden Kaufrequenz meines Airwaves (sic!)-Kaugummis ablese. Ich werde also nicht mehr schimpfen, wenn ihn mit beschäftigter Futterluke am Parkettrand sehe: Das ist die pure Nervosität! Sveti, ich verstehe das jetzt!

Nach Unterschrifts-Formalitäten, dem Einkleiden

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und einem kurzen Interview ging es ans Boden-Briefing
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und ich lernte meinen Tandemmaster Patrick kennen, der mein, so fürchte ich, Dauergeblubber stoisch und mit väterlich zu nennender Güte ignorierte und mit der gebotenen Strenge die durchzuführenden Manöver erklärte, wohl ahnend, dass nur ein Teil hängen bliebe. Nach dem Sprung Beine anklappen, ins Hohlkreuz gehen, Arme an die Brust pressen und noch viel mehr – das Wichtigste meinte ich, behalten zu haben, ehe es zu den Trockenübungen an die Attrappe ging, wo Ausstieg und Landung geprobt wurden – die Reihenfolge, in der Hände und Beine das Flugzeug Richtung Trittbrett und Tragflächenquerstrebe (oder wie man das auch nennen mag) kurz vor dem Absprung verlassen, VERSUCHTE ich mir einzuprägen. Patrick blieb wunderbar und geduldig, erklärte, verbesserte, zeigte Verständnis für meine Rechts-Links-Defizite und mein anhaltendes Gefasel. Alles war gut, ich war sicher.

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Ein kurzer Gruß noch an die mitgereiste Entourage und schon kletterten wir ins Flugzeug,

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das allmählich in den herrlichen Sommerhimmel stieg. Gefühlt dauerte es lang, bis wir in Ausstieghöhe waren; mein Zeitgefühl hatte ich wohl in der Attrappe vergessen. Patrick sagte laut an, welchen Haken er nun wo an meinem Geschirr einhängte, miteinander zurrten wir unsere Becken so eng zusammen, dass nicht der Hauch eines Fitzelchens Papier mehr dazwischen passte und dann öffnete sich die Luke. Ich versuchte, das eben gehörte abzurufen, Patrick korrigierte mich sicher, wir kletterten hinaus. Noch nie so starker Wind, noch nie so ein Zerren an Haaren, Körper, noch nie so eine im wahrsten Wortsinn atemberaubende Aussicht. Kurz stehen und dann FAAAAAAAAAAAAAALLLLLLLLLLLLLEEEEEEEEEEEEEEEENNNNN.

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Das Wort für dieses Gefühl muss noch erfunden werden, es ist unbeschreiblich. Man rast mit Wasweißichwievielsachen der Erde entgegen und spürt das pure Leben in sich, selbst jetzt, da ich dies schreibe, habe ich Gänsehaut.

Wir fielen ein Weilchen,

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bis Patrick mir auf die Schulter klopfte zum Zeichen, dass er nun den Schirm öffnen werde und zack! schossen wir ein Stück nach oben, um danach in gemächlichem Tempo hinabzusegeln. Nun war es ruhig. Wir konnten uns unterhalten, die Aussicht betrachten und ich durfte den Schirm lenken und Karussell fahren.
Schon sah ich den MamS und die anderen näher kommen und war nicht sicher, ob ich das so schnell denn wollte. Aber inzwischen drückte das Geschirr doch tüchtig zwischen den Schenkeln, einige Kilos weniger hätten mir sicher nicht geschadet, mein Mund war auf Saharaniveau und ich wollte mich nun einfach nur flachlegen. Tandemmaster Patrick kredenzte mir eine so butterzarte Seniorenladung, wohl wissend, dass meine kläglichen Versuche, die Gebeine in erforderlichem Winkel in die Höhe zu hieven eher von bescheidenem Erfolg wären, dass ich ihn noch heute herzen möchte.

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Großer Bahnhof meiner Liebsten, Urkundenübergabe, Erzählen und das allmähliche Abfließen eines Stausees an Adrenalin: Unter den Top Ten der allerbesten Tage überhaupt rangiert dieser Tandemsprung-Samstag beim Fallschirmspringersportclub Oberhausen mit dem Piloten Franz Scheuermann, dem weltbesten Tandempiloten Patrick Dengler und dem fantastischen Kameramann Eduardo Libero sehr weit oben. Ganz weit oben!

Zu gerne würde ich Euch in bewegten Bildern teilhaben lassen, allein meine technische Noobigkeit verhindert, Euch den wunderbaren Film hier zu zeigen, der mir heute von Ede in den Briefkasten gelegt wurde. Vielleicht finde ich noch jemanden, der mir dieses Zeitdokument in ein Format presst, das ich hier veröffentlichen kann, ohne dass der Hoster mich haut.

Solltet Ihr Euch je mit dem Gedanken eines Tandemsprungs tragen: Tut es. Es gibt nicht viel, das dieses Airlebnis übertrifft. Es ist einzigartig.
Ich habe meine Lieben instruiert: Hinkünftig verzichte ich gern auf jegliches Geschmeide, jegliches Geschenk, jegliches Gedöns. Solange ich in dieses Flugzeug krabbeln kann, möchte ich das unvergleichliche Gefühl puren Leben gerne jährlich erleben. Geburtstage habe ich schließlich noch genug!

Luftiküsse!
moggadodde

Tandem, Baby!

Ich bin immer noch von den Socken und stecke ein bisschen mit dem Kopf über den Wolken; erwartungsgemäß ging es vielvielviel zu schnell vorbei. Ende der Woche habe ich den Film „Moggadodde – Ein Fall für zwei“ im Kasten, und dann werde ich mit (hoffentlich nicht zu fürchterlichen) Bildern ausführlich berichten.

2015-08-23 10.25.11

Diesen Schnipsel hat das Brüderchen aufgenommen,

ee zeigt die absolut unspektakuläre Seniorenlandung, so weich, dass ich dabei einen Kaffee hätte trinken können, und zwar ohne zu Kleckern!
Und jetzt hätte ich gern ein Sprung-Geschenke-Abo!

Luftiküsse!
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