Bitte nachbessern!

Einen Kontrolltermin bei Dr. Frank N. Stein stand heute auf der Agenda wegen des kleinen Eingriffs mit dem Flammenschwert Laser, den ich in meinem Gesicht machen ließ. Die dringend angeratene, sündig teure Silikoncreme habe ich gekauft, obwohl ich mich im Nachhinein frage, ob ich mit einer ebenso farblosen Silkonkartusche von OBI nicht billiger gefahren wäre.

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Nachts trage ich überdies noch immer ein Silikonpflaster (nein, sieht nicht schrecklich aus und ist sehr klein und unscheinbar), aber der Operateur ist mit der gezeigten Narbenbildung nicht ganz einverstanden und er möchte mich gerne nochmal sehen (ha, wer will das nicht?), um eine Nachbesserung an meinem Kotflügel Nasenflügel vorzunehmen. Ein ganz kleiner, wulstiger Rand hat sich um die gelaserte Stelle gebildet und das will der Dottore so nicht auf sich sitzen lassen. Nachdem Nachbesserungen im Preis inkludiert sind, nehme ich das gerne in Anspruch. Ich meine, ich habe schon genug Furchen in meinem Antlitz, da brauche ich einen Krater im Gesicht genauso notwendig wie einen Pickel am Po.

Euch einen ebenen Abend wünscht
moggadodde

To whom it may concern …

Ist es ein instinktiver Selbstschutzmechanismus, dem Menschen in die trübe Suppe der Erbmasse mitgegeben, oder ist es antrainiert, wie ein Pawlowscher Reflex, die empörte ausgerufene Sentenz „Das war ich nicht!“, egal, um welchen Casus es sich handelt?
Einerlei, ob im Samstagskrimi, in dem der Verdächtige seine Täterschaft negiert („Aber Frau Kommissarin, sehe ich so aus, als ob ich jemanden umbringen könnte?) oder im Supermarkt, wenn der Missetäter ohne rot zu werden, sich von dem eben zerdepperten Glas Curry-Ketchup entfernt („Wer hinterlässt hier nur so eine Sauerei, ohne Bescheid zu sagen?) oder im häuslichen Bereich, wenn der letzte Toilettenbesucher einmal mehr übersehen hat, die leere Klopapierrolle zu ersetzen (Nööö, ich war nicht pullern!“). Erstmal vehement verneinen heißt die Devise, wenn sich auch nach gründlicher Ermittlung meist doch derjenige als schuldig erweist, der die Tat anfangs am lautesten abgestritten hat.
In den gleichen Kontext ist der Vorfall heute Abend zu setzen: Seit mehreren Tagen fristet ein geöffneter Plastikbecher mit Sahne sein Dasein im dunklen Kühlschrank, abgestellt auf einem der Gitterböden. Der MamS entwickelt zur Nacht oft einen leichten Appetit und forscht in den Tiefen des Freezers gern nach kleinen Schweinereien, die seine diesbezüglichen, leiblichen Bedürfnisse befriedigen könnten und heute war ein Glas Spreewälder Gurken das Objekt seiner Begierde. Er fingert nach dem Glas und wirft dabei das wacklig auf dem Gitterboden placierte Sahnebehältnis um. Dass wegen Dixies physikalischer Kenntnisse am Wochenende der Glaseinlegeboden über dem Gemüsefach zerbarst, hatte ich ja bereits berichtet. Aufgrund dessen lief die schöne Sahne in jeden Winkel des Kühlschranks und was ruft der MamS? „Wer hat denn die Sahne da so blöd hingestellt?“! Kein Wort darüber, dass er schließlich so ungeschickt war, und das Gurkenglas nicht an der Sahne vorbei brachte! Eher hätte er doch sagen müssen: „Shit, ich hätte aufpassen müssen!“ aber nein, zunächst einmal wird die Schuld an anderer Stelle gesucht.
Habt ihr eine Ahnung, wie sehr Sahne klebt? Beinahe der volle Inhalt des Plastikbechers ergoss sich in das untere Drittel des Kühlschranks und habt ihr schon einmal versucht, Zwiebeln und Karotten von Sahne zu reinigen? Mit Palmolive geht das recht gut, habe ich gemerkt, aber es widerstrebt mir, Auberginen und Tomaten mit Spülmittellauge zu säubern.
Typisch für den MamS, dieser Satz, „Wer hat denn …“ wenn zuallererst die Schuld bei ihm selbst liegt. Weil er mir ja sonst so beflissen unter die müden Arme greift, übernahm ich aber die Reinigung des Kühlschranks und fragte mich eben die eingangs gestellte Frage: Woher kommt „Das war ich nicht!“, resp. „Wer war das denn?“.

Auf Hanks ausdrücklichen Wunsch gebe ich hier die neueste Errungenschaft seines kleinen Gehirns preis:

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Das ist, finde ich, ein würdiger Anfang, um in die Fußstapfen seiner Mutter zu treten, denn den Spruch hat er sich selbst ausgedacht, der kleine, stinkige, eklige, liebenswerte, süße Dreggsagg, auch wenn an den Artikeln noch etwas gefeilt werden muss …

Euch eine ehrliche Nacht wünscht
moggadodde

Schlecht, aber nicht hoffnungslos

Ein bisschen wacklig bin ich noch und ab und zu zieht sich der Magen zusammen. Ansonsten habe ich unruhig geschlafen, wirr geträumt und ziemlich transpiriert. Ich werde es in den Katakomben heute etwas ruhiger angehen lassen müssen.

Ach, kann mir mal jemand sagen, wie ich das gelbe Schild mit dem Ausrufezeichen da unten entferne, wenn ich doch lieber kein Update von dem Mann mit der hässlichen Brille will? Das ploppt bei jedem Neustart auf und lässt sich nicht wegmachen …

Euch einen trockenen Tag wünscht
moggadodde

Stinkhaft

Der erste warme Tag in dieser Woche, in der Sonne zeigte das Thermometer fast 20 Grad und die ersten Knospen am Schneeball-Strauch auf der Terrasse lassen sich blicken

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Wir hätten einen Spaziergang durch die Weinberge unternehmen können oder das erste Freiluft-Eis dieses Jahres schlecken oder zum Entenfüttern an den Main gehen können, aber nein: Ein U9-Fußballturnier in einem 20 km entfernten Kaff stand auf dem Kalender, was eine wunderbare Sache hätte sein können, wenn, ja wenn sich die 12 geladenen Kindermannschaften auf einem Sportplatz hätten gegenüberstehen können und nicht in der 70er Jahre Schulsport-Turnhalle. Für die zahlreichen Zuschauer war lediglich auf der Längsseite des Spielfeldes ein ca. 2 m breiter Streifen vorgesehen und an den Breitseiten die Hälfte bis zum Tor. Es war ohrenbetäubend laut, die Luft war testosteron- und adrenalingeschwängert, was mich nicht allzu sehr gestört hätte. Was mich aber ganz kolossal angenervt hat war die Tatsache, dass in den unmittelbar angrenzenden Räumen, in denen normalerweise Medizinbälle und Stufenbarren lagern, der zwar äußerst gewinnträchtige aber auch äußerst anrüchige Handel mit französischen Kartoffelstäbchen getrieben wurde. Ihr alle wisst, wie sehr ich diesen Frittengestank verabscheue! Die Haare müffeln, die gesamte Kleidung riecht, als wäre man ins stinkende Fett gefallen und mich reut das Duschgel, das ich eine Stunde vorher im Bad verschwendet habe! Alles stank derart eklig, dass ich mich sehr gerne übergeben hätte!
So sehr gestört hat mich dieser grauenhafte Gestank, dass ich mich beschwert habe. Ob es denn unbedingt sein müsse, dass in einer derart geschnittenen Halle Pommes Frites verkauft werden müssten und der Dunstabzug, durch ein rachitisches Rohr durchs Oberlicht, sei ja wohl nicht der Weisheit letzter Schluss. Verhungern müsste wegen des anderweitigen, durchaus beachtlich guten Angebots an selbstgebackenen Kuchen, Mettstangen und Käse- sowie Wurstbrötchen ja wohl niemand und ich fände es eine Zumutung für Zuschauer und Sportler stundenlang in einer überdimensionalen Frittenbude gefangen zu sein. Die Antwort des Personals war ebenso knapp wie klar: Die Moneten! Mit den im Großhandel zentnerweise georderten Stäbchen lässt sich mit minimalem Aufwand der größte Profit für den Verein erzielen und dagegen habe ich ja gar nichts einzuwenden aber bitte, geht das nicht draußen? Oder anders? Oder gar nicht?

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Schon beim ersten Spiel klagte der etwas verschnupfte Hank über Atemprobleme in dieser stickigen Stinkhalle, eine Menge Blut floss, als sich ein Kind eine große Platzwunde über dem Auge zuzog und in der Nachbarkabine musste sich ein Kind übergeben (ich hätte es ihm gerne nachgetan!). Trotzdem erreichte die Mannschaft des MamS den dritten Platz und von den erzielten 14 Toren konnte Superhank 9 auf seine Fahne schreiben.

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Jetzt habe ich schreiende Kopfschmerzen, muss nochmal eine Waschmaschine anwerfen und umgehend duschen. Nein, ich war nicht in einer schmierigen Spelunke im Hafenviertel. Ich war nur auf einer Sportveranstaltung.

Euch einen wohlriechenden Abend wünscht
moggadodde

Schmerz lass nach!

Babe Levy sitzt gefesselt auf dem Zahnarztstuhl und Christian Szell fragt ständig, ob „sie außer Gefahr“ sind …
Himmel, ich habe Dustin Hoffman und Laurence Olivier schon so oft in „Marathon-Mann“ gesehen, aber die Szenen, als der irre Zahnarzt Babe die Zähne perforiert … ich kann sie immer noch nicht anschauen … und den Ton drehe ich jetzt auch mal lieber ab … DAS waren noch Filme …

Euch eine schmerzlose Nacht wünscht
moggadodde