Die Königsdisziplin im Bereich Entspannung ist für meine Begriffe das sogenannte „Extreme-long-in-bed-staying“. Dass ich mich hier selbst Großmeisterin nenne, ist ja gemeinhin bekannt und heute nun bin ich bin ich nahe an meine alte Bestmarke herangekommen und verließ erst gegen Mittag die wohlig-warme Bettstatt. Noch so ein wattierter Tag, wie ich ihn schon gestern beschrieb, aber, wie sagen wir Franken: „Morche gehds widder ausm annern Fässle“ und so schlich sich auch nicht der kleinste Hauch eines schlechten Gewissens an die Oberfläche, sondern ich genoss das süße Nichtstun vollkommen bewusst und in tiefen Zügen.
Am frühen Nachmittag unternahmen wir geschlossen einen Spaziergang in die nahen Weinberge
und es gab Gelegenheit für ein Vater-Tochter-Gespräch, wie es nur bei solchen Anlässen zustande kommen kann, auf dem neutralen, uralten und fruchtbaren Boden der heimischen Hofkellerei-Lagen. Während zwischen den beiden in den hiesigen Hallen meist Zoff und laute Worte regieren, scheint der Gott Bacchus dort nicht nur für eine gute Lese sorgen zu wollen, sondern auch für eine gute Chemie zwischen den beiden Streithähnen.
Hank, der heute auch außerhalb der Fotografenlinse nur vermummt auftrat, entdeckte das Denkmal des buckelnden Weinbauern, das ich bisher auch noch nicht gesehen habe.
Wegen akuten Appetits machten wir uns bald auf den Heimweg und kochten einträchtig und ohne ein böses Wort das
erstmals, für mich allerdings bedarf dieses Gericht keiner Wiederholung und es sieht besser aus, als es schmeckte …
Am frühen Abend sahen wir schließlich eine kurze TV-Dokumentation über Heinrich VIII, spannend gemacht und höchst anschaulich dargestellt. Die Tatsache, dass des Königs zweite Frau noch heute mit dem Kopf unter dem Arm im Tower von London umherspuken soll war die Sandmännchen-Story der modernen Art …
Euch einen schönen Abend wünscht
moggadodde