Nachschlag

Zu meiner gestrigen Liste kann ich noch einen Nachschlag aus dem Fundus bereitstellen, betreffs BMW-Fuzzi und seiner Rasierpraxis. Seine Einhandhebel-Mischbatterie ist aber glaublich aus Edelstahl.

Einen schmerzfreien Tag wünscht
moggadodde

Mal was anderes …

Ich hasse es, wenn in den Prinzenrollen die Kekse schon beim Aufmachen zerbröseln
Ich hasse es, wenn Hoover-Boy die ihm zugestandenen 4 Saugeminuten überzieht
Ich hasse es, aus den Mündern meiner Kinder die Worte „gleich“ oder „warum immer ich“ zu hören
Ich hasse den Parmesan aus der Tüte, die nicht im Kühlregal steht
Ich hasse es, wenn sich jemand anders mit meiner Bürste die Zähne putzt
Ich hasse es, dass ich beim Reiskochen nie die richtige Menge hinbekomme
Ich hasse es, wegen einer Glühbirne von Pontius zu Pilatus laufen zu müssen
Ich hasse es, wenn Verkaufspersonal mich duzt
Ich hasse es, nichts von Computern zu verstehen
Ich hasse es, dass es Magerquark meist nur in 500 g-Bechern gibt
Ich hasse es, wenn am Abend keine Kaffeebohnen mehr im Haus sind
Ich hasse es, wenn die Gummibärentüte beim Aufmachen bis unten durchreißt
Ich hasse es, wenn der Eismann mich zum Kauf von mehr TK-Artikeln nötigt, als ich brauche
Ich hasse es, wenn meine Lieblings-Sonnenbank belegt ist
Ich hasse es, wenn jedes Familienmitglied denkt, ich sei allwissend und kenne den Aufenthaltsort sämtlicher, abgängiger Gegenstände
Ich hasse mein Siemens-telefonino
Ich hasse, wenn jemand sagt: „Fakt ist, dass …“
Ich hasse es, wenn sich der BMW-Fuzzi unter uns nass rasiert und ich davon aufwache
Ich hasse es, wenn mir jemand an den Füßen fummelt
Ich hasse es, an anderen Füßen fummeln zu müssen
Ich hasse Füße generell.
Ich hasse Malzbier, Bremser und Karokaffee
Ich hasse Leute, die morgens um 9.00 Uhr schon nach Schweiß, Bier und/oder Schnaps stinken
Ich hasse es, wenn meine unpässlichen Tage an den unpassendsten Tagen kommen
Ich sollte jetzt besser die Klappe halten sonst …

Euch eine friedliche Nacht wünscht
moggadodde

Vorsicht, Wissen!

Brüderchen hat sich bemüht, für Dixie aus den Beständen seiner umziehenden Firma einen Bürostuhl klarzufahren, damit ihr ausgefranstes Erste-Klasse-Modell, dessen aufgeschäumtes Innenleben in zwanghaft exhibitionistischer Weise ans Tageslicht drängt, endlich auf den Sperrmüll kommt. Schon in einem Séparée deponiert und mit Notiz hinsichtlich Reservierung für Brüderchen versehen, stand der Stuhl dort offenbar nicht sehr lange, nach dessen Urlaubsrückkehr war er verschwunden. Die Frage, ob ein übereifriger Angehöriger des facility managements hier für eine Standortverschiebung verantwortlich ist oder der Rolli des Stehens in einem leeren Raum einfach überdrüssig wurde und sich aus dem Staub gemacht hat, muss noch eruiert werden.
Das bringt mich auf ein seltsames Wort, nämlich „Stuhlgang“ und ich frage mich, wer hat sich denn dieses Wort nur einfallen lassen, bei dem sich Kinder kringelig lachen und das Erwachsene nur schamhaft in den Mund nehmen? Gibt es denn da keine Alternative? Die medizinische Variante „Egestion“ klingt wenigstens phonetisch ansprechender, fast prosaisch in meinen Ohren. Leider würde der running gag im Krankenhaus:
„Schwester: ‚Na Herr Krawullke, hamwer denn heute schon Stuhlgang gehabt?`
Patient: ‚Ich nicht. Und wie steht’s bei Ihnen?’“

dann nicht mehr so gut rüberkommen.

Ich muss auch nochmals zurückkommen auf den Jackpot-Knacker, der in sämtlichen Medien als „dreifacher Familienvater“ bezeichnet wurde. Ist da irgendeine Änderung hinsichtlich des Eherechts vollzogen worden, die an mir vorbeiging? Soweit mir bekannt, hat der Gewinner zwar drei Kinder, aber die gehören alle einer Familie an, oder etwa nicht? Die Steigerung von „Bigamist“ ist sicher „Trigamist“ und ein solcher wäre der Krankenpfleger doch sicher, wenn er drei Familien gegründet hätte … Zur Entstehung der Monogamie habe ich hier übrigens eine interessante Theorie gefunden und jetzt weiß ich auch, warum die Herren mathematisch begabter sind.

Nächster Punkt: Es ist Herbst und Zeit der „Walnüsse“ und nein, es sind keine „Wahlnüsse“ oder „Wallnüsse“ wie ich gestern vor der Kantine lesen musste. Dieses Nuss hat zwar auch mit dem Wal sowenig zu tun wie mit der Wahl oder dem Wall, aber der Name Walnuss bedeutet „welsche Nuss“, da eine spätlateinische Bezeichnung des Baumes „nux gallica“ ist und die Gallier von den Deutschen im Mittelalter „Welsche“ genannt wurden.

Vom

Fremdwort des Tages,
Slacker,

wusste ich bisher nur, dass damit neudenglisch Menschen bezeichnet werden, die das Streben nach (beruflichem) Erfolg ablehnen und die Lebenshaltung eines Müßiggängers oder Versagers zur Schau stellen. Heute habe endlich den Hintergrund für dieses Wort gefunden, Slacker so heißt es, hocken nämlich gerne schlaff (slack) im Jogginganzug (slacksuit) herum.

Euch einen aufrechten Tag wünscht
moggadodde

Echt nett, der Peter

Mein herzliebstes Brüderchen war eben hier und hat wieder richtig gut geschafft, der Gute. Fotos von der alten Espressomaschine und dem ausgemusterten Advance hat er auch gemacht, die wir zum Weihnachtsgeschäft bei ebay gerne loswerden möchten. Daneben war jedoch ausreichend Zeit, um über unliebsame Familienmitglieder abzulästern und, ja, auch über den MamS, der sich heute von seiner krätzigen Seite zeigte. Arbeitstechnisch liegen drei harte Tage vor ihm, denn er wird Moderator. Keiner dieser Pseudo-Stripper von 9live, sondern ein Begleiter auf dem steinigen Weg der Qualitätszertifizierung bei einer Behörde. Das heißt büffeln und redunante Kopfarbeit, aber da können die Kinder und ich nix für, gell? Während er sich bei „fremden“ Besuchern im Zaum hält, wenn ihm etwas nicht passt, lässt er bei Besuch von Familienmitgliedern auch gerne mal den Blödmann raushängen, was bei mir a.) wieder mal den Zustand des Fremdschämens hervorruft und b.) meinen Blutdruck in die Höhe peitscht bis ich mich auch zu einem dummen Spruch hinreißen lasse, der ihn manches Mal doch wieder auf die Erde befördert.

Das findige Brüderchen hat mir ganz zum Schluss noch einen Spartipp rübergereicht, den ich hiermit sofort an euch weitergebe: Telefonieren europaweit sowie nach Kanada und Amerika und wer blecht? Na, Peter zahlt das! Geniale Sache, eigene (Festnetz-)Nummer sowie Ziel(festnetz)nummer angeben. Kurz darauf klingelt euer Telefon und nach eurem Abheben (des Hörers selbstverständlich) wird die Verbindung aufgebaut. Voraussetzung: Auf dem Computer darf die Seite während des Telefonats nicht geschlossen werden. Das ist alles. Leider sind die Leitungen vor allem am Abend gut gefüllt und es kann dauern, bis es klappt. Doch für die Option eines Überseetelefonats für lau nehme ich einige Warteminuten gerne in kauf. Die Gesprächsdauer ist limitiert auf 30 Minuten (ein Countdown läuft im Hintergrund, sofortige Wiedereinwahl ist möglich) und Peter zahlt zwischen 6.00 Uhr 24.00 Uhr täglich.

So, jetzt muss ich in die Kissen. Mal sehen, wer mich in den Katakomben morgen wieder foltert …

Euch eine ansprechende Nacht wünscht
moggadodde

Ansichtssachen

Hank hat sich gestern wohl etwas verkühlt, von seinem Schnorcheln und den schweren Atemzügen aufgrund verstopfter Nase wurde ich heute früh wach. Außerdem ist ihm immer noch schlecht, weshalb ich ihn mit einigen ordentlichen Hüben aus der immer im Vorrat befindlichen Nasivin-Flasche wieder ins Bett gesteckt habe, wo er noch immer schläft bis eben schlief. Er meint wie sein Vater mit einer übermenschlichen Kälteresistenz ausgestattet zu sein (der MamS geht bis Mitte Dezember im Kurzarmhemd), doch hat ihm dieser auch seine überaus produktiven Schweißdrüsen vererbt und die Abneigung gegen Unterhemden. An unserer gestrigen Wanderung nahm Hank mit seinem Kumpel J.C. mit dem Fahrrad teil und Fahrtwind auf schweißnassem Körper, auf den ich ihm nur unter Strafandrohung eine Jacke aufzwingen konnte, streckte ihn nun darnieder.

Heute habe ich nun gelesen, dass der hessische Ministerpräsident unserem Herrn Stoiber hinsichtlich innovativer Integrationsideen den Rang abzulaufen scheint. Herr Koch begrüßt den Vorstoß der Stadt Dietzenbach bei Frankfurt, Deutsch zur Pflichtsprache in Kindergärten zu machen, sowie die Nationalflagge und ein Foto des Bundespräsidenten anzubringen. Er meint, dass bei den Kindern „keine psychosozialen Schäden auftreten, wenn in Schulen und Kindergärten Symbole unseres Staates ausgestellt“ würden. Dass die deutsche Sprache in Kindergärten Sprache der Wahl sein sollte, steht für mich eigentlich außer Frage. Wo sonst, wenn schon nicht im Elternhaus, können Kinder das Idiom ihres Gastlandes lernen, wenngleich die Durchführbarkeit mir etwas schwierig erscheint. Was sagt Fräulein Ilse zu Ayshe und Gökcan, wenn sich die beiden in der Puppenecke auf türkisch ums einzige Schlummerle kloppen? „Streitet bitte auf deutsch. Ihr beide wurdet gestern schon verwarnt. Wenn ihr noch mal auf türkisch streitet, muss ich eure Eltern benachrichtigen!“, was wegen der dort bestehenden Sprachbarriere nochmals ein schwieriges Unterfangen wäre und in so einigen Kindergärten entweder sprachlose Ruhe oder die Renaissance der Gebärdensprache bringen dürfte.
Mit den „Symbolen unseres Staates“ hingegen habe ich so meine Probleme. Politische Bildung in allen Ehren aber ich denke nicht, dass ein hübsches Brustbild von Herrn Köhler oder die Allgegenwart der deutschen Flagge Ausländerkinder dazu veranlasst, zu einer verbesserten Identifikation mit diesem Land zu gelangen.
Ohnehin haben sich die „Symbole des Staates“ wenn man schon mit solch gewichtigen Worten um sich werfen möchte, verändert. In wöchentlichem Wechsel könnten die Symbole variieren, eine Woche könnte ein Schweini-Trikot die Wände zieren, in der nächsten vielleicht ein Shirt von Klose oder Asamoah plus eine Abbildung von Goethe, Yvonne Catterfeld, „Lollipops“ oder dem unsäglichen Rolf Zuckowski. Abstimmungen per Handzeichen über das „Symbol der Woche“ würden den Kleinen auch gleich einen Vorgeschmack auf die Demokratie im Alltag geben.
Als ich Hank, der wieder erstarkt ist, eben danach fragte, was für ihn ein Symbol für Deutschland wäre, was er malen würde, damit ein anderer das als deutsch erkennt, nannte er wie aus der berühmten Pistole geschossen: ein Fußballtrikot. Und danach befragt, welche Person er mit Deutschland verbinde, nannte er „Angela Merkel“.

Euch einen sonnigen Tag wünscht
Symbol
(The artist formally known as moggadodde)