Die flambierte Frau

55 Euro, so die Ansage des MamS, habe er dabei, schlug sich bezeichnend auf die Hemdbrusttasche und für den heutigen Einkauf „muss das reichen“. Munter durchstreiften wir die Gänge, fügten dies und jenes der ursprünglich kommod gehaltenen Einkaufsliste hinzu, packten bedenkenlos Pesto calabrese und grüne Bohnen, Bodylotion und eingelegte Champignons in den Wagen und angesichts des nicht eingeplanten Umfangs ging uns auf, dass das mit dem heutigen Budget wohl knapp werden würde. Weil uns vom lieben Gott, soweit mir bekannt, nur ein Leben geschenkt wurde und getreu dem Motto „Man gönnt sich ja sonst nix“ war vom MamS schleunigst der Entschluss gefasst, Kartenzahlung sei für diesen Einkauf ja immer noch möglich und unbesorgt steuerten wir die Kassenzone an, die, wie der toom insgesamt, am Samstagnachmittag selbstredend gut frequentiert ist. Großmäulig kündigte ich dem MamS an, dass heute einige Viktualien sowie meine höchstpersönlichen, kosmetischen Notwendigkeiten auf meine Karte gingen, weil frau verdient ja selbst … Ich placierte also „meine“ Einkäufe aufs Band und dann, per Warentrenner separiert, den Rest. Ich zückte mein Mäppchen mit den inzwischen sicherlich 20 Karten, OBI, Strumpflädle, IKEA, Gesundheitskarte, Videothek, ATU etc.pp. Meine Scheckkarte fand sich bedauerlicherweise nicht und nun erinnerte ich mich dunkel, dass diese im heimischen Flur im „Sammelkasten für alles“ herumdümpelte. Naja, nicht weiter schlimm, dache ich, muss der MamS halt mit seiner Karte aushelfen und entfernte den Warentrenner. Während die Kassendame Doris fleißig weiter scannte, sagte der MamS, ich solle ihm doch mal seinen Geldbeutel reichen. Ich arbeitete mich immer hektischer werdend durch meine wirklich große Handtasche um festzustellen, dass dieser darin nicht zu finden war. Weil der MamS während des Einkaufs die Absicht, mit Karte zahlen zu wollen, hinausposaunte, ging ich davon aus, dass ER diese auch am Mann trüge. Am Mann waren allerdings lediglich die 55 Euro, die wir nun der Kassiererin auf den Tresen legten und mit zunehmend ins flammende Rot changierenden Backen berichteten wir, nicht mehr dabei zu haben. Inzwischen war sie mit ihrem Gescanne bei ungefähr 20 Euro angekommen und gemeinsam pflückten wir nun die für uns abgewogenen Fleisch- und Käsewaren und weitere, verderbliche Waren heraus. „Den Rest müsse se halt nachert widder neibring“ verkündete Doris und wie Schulkinder standen wir da und nickten, während sich der vormals flammende Teint unserer Gesichter in Richtung gegrillte Paprika verändert hatte. Ich packte unseren Einkauf kopfschüttelnd ein, der MamS fummelte an den im Wagen deponierten Einkaufstaschen herum, als er plötzlich seinen Geldbeutel mit Karte aus einer dieser Taschen zog. „Ach ja, den hab ich ja vorhin noch da rein“, sagte er und nun schüttelte Doris den Kopf, während ich mir glühend vor Scham an die Stirn schlug und um ein Loch im Boden betete, in das ich mich umgehend stürzen wollte! Wir zahlten also schließlich 65 Euro mit Karte des MamS, der wohl so langsam in die wunderlichen Jahre kommt. Wie kann er denn VERGESSEN, dass er vor einer halben Stunde sein Portemonnaie in dieser Tasche deponiert hat? Überhaupt geschehen in unserem Haushalt im Moment äußerst mysteriöse Dinge. Ständig ist etwas verschwunden und niemand weiß wohin. Seit gestern sucht der MamS eine neue Packung „After Eight“ und erst vorhin suchte ich vergeblich meinen Plastikmessbecher. Die Kinder und ich essen keine Minzschokolade, scheiden also als potenzielle Mundräuber definitiv aus und ein Messbecher macht außerhalb der Küche auch nicht viel Sinn. Nächste Woche bin ich wieder in den Katakomben und dann scheint ein Rundumschlag in Sachen Seniorennutrimente unausweichlich: Galama und Gingko, Doppelherz und Omega 3-Komplex, Ginseng und Teufelskralle, Bachblüten und Proteine bis die Schwarte kracht! Ich wette, in 8 Wochen werden seine Gehirnzellen wieder Samba tanzen.

Alles in allem war das heute also ein kostspieliger Tag und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch das

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Realität wird …

Ich hätte heute noch so viel zu erzählen, aber ich will Eure Geduld nicht über Gebühr strapazieren. Morgen vielleicht …

Gute Nacht und:
Nehmt eure Vitamine!

moggadodde

Nothing special but Huey

Ehrlich gesagt war ich einerseits froh, als Dixie gestern entrüstet in den Salon stürmte und in bebendem Tonfall verkündete, dass ihr/resp. mein Computer „einfach so“ ausgegangen sei. Tatsächlich ließ er sich nicht mehr starten und nachdem auch ihre Stereoanlage vor kurzem die Grätsche machte, war sie ihrer musikalischen Dauerberieselung beraubt, soweit man bei derlei grenzwertig scheußlichem Lärm von Musik reden kann und das darf man dann getrost als pubertären Super-GAU bezeichnen. Vielleicht kann sie ja so auf die harte Tour entdecken, dass „Ferien“ nicht automatisch „unbegrenzt Zeit vor dem Computer abhängen“ heißt, dachte ich mir. Dummerweise befinden sich auf diesem Rechner aber auch meine Entwürfe für die Geburtstagseinladungen, die ich für den Nachbarn R. erstellen sollte und so war ich doch etwas konsterniert, zumal mein fähiges Brüderchen, der hiesige Herrscher der Hardware, derzeit mit seinem Flämmchen im Salzburger Land zu einer konzertanten Veranstaltung weilt. Vorhin hat sie mich nochmals gefragt, ob ich denn nicht „irgendwas unternehmen“ könnte und weil ich meinen guten Willen zeigen wollte, zog ich den Netzstecker, um ihn gleich darauf wieder einzusetzen und, siehe da, der Rechner läuft wieder. Seltsam. Naja, wenigstens sind meine Entwürfe gerettet …

Einen Ausflug nach Hollywood gab es gestern auch, Fluch der Karibik war angesagt. Fand ich das tuntige Getue von Herrn Depp anfangs noch brüllend komisch, ging es mir nach einer Stunde unglaublich auf die Nerven. Zwischendurch habe ich den Faden verloren, bin glaublich auch etwas eingenickt und finde, der Streifen ist in die Kategorie „Filme, die die Welt nicht braucht“ einzusortieren.

Außerdem habe ich heute versucht, dem MamS die Vorgehensweise beim Lösen eines Sudokus nahe zu bringen, aber langwieriges Rumfummeln liegt ihm zumindest hier nicht. Immerhin hat er das Prinzip durchschaut und ich bin sicher, dass dies der erste und einzige Ausflug in die Welt der Zahlenpuzzles bleibt. Ich selbst habe Sudoku-Lösen aufgegeben, nachdem ich jedes Mal von einem schreienden Schädelweh begleitet die letzten Zahlen einsetzte.

Lasagne ist heute der erklärte Verpflegungswunsch der hiesigen Meschpoche, also werde ich jetzt die Ingredenzien mal beischaffen. Das Wetter ist klasse, ich bin bester Laune und habe my special friend Huey mal wieder ausgegraben … Doin‘ it all for my baby … und bis zum Ende anschauen! So bin ich halt!

Viel Spaß damit und einen sagenhaften Samstag wünscht
moggadodde

THINK!

Nachdem die gestrige Denksportaufgabe ja von Gabi so bravourös in aller Herrgottsfrühe gelöst wurde und Markus und Barbara sicher auch die Lösung wussten, aber ebenso wie Azahar, zu spät aufschlugen (!), mache ich gleich weiter, damit Ihr nicht aus dem Tritt kommt. Selbstredend wird das jetzt eine etwas härtere Nuss, Luft nach oben ist ja immer und wir wollen hier das Niveau doch sukzessive nach oben bringen, gell?

Welches Wort passt in die Klammer, das dieselbe Bedeutung hat, wie die beiden Wörter außerhalb:

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AUSFLUG ( ………………) SCHWUNG

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Antwortvorschläge bitte ich ab 18.08., 17.00 Uhr MESZ abzugeben, damit diesmal auch alle Schlafkappen und/oder Werktätigen dabei sind.

Haut nei!
moggadodde

Runter mit den Spendierhosen …

Weil ich heute so unsäglich untätig war und mich lediglich aus dem Liegestuhl schälte um 1.) Fluppis von der Tanke zu holen und 2.) Hank zum Kindergeburtstag zu chauffieren, gibt es nichts zu vermelden. Paradiesische Ruhe herrschte auch aufgrund der Tatsache, dass der MamS mit der Gattin des Architekten von nebenan zum Tennismatch verabredet war (was mir absolut nicht zu denken gibt, nur damit keine Zweifel aufkommen) und Dixie schon seit 3 Tagen und Nächten extern untergebracht ist. Bemerkenswert erscheint lediglich der Umstand, dass wir heute mindestens 30 Flocken gespart haben, weil wir unsere ursprüngliche Entscheidung, beim Thai einzufallen, umschmissen und stattdessen die heimische Kühlzelle plus Speisekammer nach Essbarem inspizierten. So gab es Bavette all’ pomodoro con olive sowie gebratene Zucchini und Rotling aus heimischer Lage und schwupp, bares Geld gespart.

Nachdem ich mir noch ansah, wie der wirre Wickert mit dem irren Blick Herrn Grass bezüglich seiner Vergangenheit bei der Waffen-SS auf die gelben Zähne fühlte (der Herr Scharfrichter tat was er konnte, und Herr Grass wehrte sich nach Kräften, leider sehr unbeholfen in meinen Augen für einen Literatur-NPT), blieb ich an einem eindringlich erzählten „Drama“ mit Richy Müller und Lavinia Wilson hängen, „Allein“ so der Titel, hat mich sehr berührt. Bestätigt wurde mir in diesem Zusammenhang allerdings auch, dass das inzwischen recht abgenudelte Proverb mit der Nase und dem Johannes eines Mannes definitiv dem Märchenreich zuzuordnen ist. Ich meine, Ihr kennt ja Richy Müller, und obwohl mir nicht bekannt war, dass er auf der Besetzungsliste steht, erkannte ich ihn sofort in der ersten Szene, als er mit verbundenen Augen im Profil auf einem Bett liegt. An der Nase. Der Maskenbildner/resp. Requisiteur hat gute Arbeit geleistet und den Zinken gleich mit eingewickelt. In einer der nächsten Einstellungen lag Herr Müller dann bar jeglicher Bekleidung auf dem Bett und, was soll ich sagen, den direkten Vergleich gewinnt der riesige Erker in Herrn Müllers Gesicht, und zwar um deutlich mehr als eine Nasenlänge. Höchstwahrscheinlich ist der Spruch eine perfide Erfindung der mittelalterlichen Kupplerinnen, die den hübschen Aspirantinnen den Gemahl in spe schmackhaft machen wollten, auch wenn er durch seine physiognomische Ausnahmeerscheinung zunächst nicht punkten konnte. In der Hochzeitsnacht, als sie der nackten Wahrheit ansichtig wurden, war der Zuch dann abgefahren.
Ihr Pech, Gnädigste …

Eine einzigartige Nacht wünscht
moggadodde

THINK !

Für Euch und für mich, die ich in solchen Dingen eine allumfassende Niete bin, schicke ich in loser Serie diverse, knifflige Knobeleien ins Netz. Wenn Ihr sie nicht lösen könnt, fühle ich mich gut, weil dann offensichtlich nicht nur ich einen IQ unterhalb von dem einer Bratpfanne besitze.
Vielleicht muss ich mich im nächsten Quartal aber auch in die sachkundigen Hände eines fähigen Psychotherapeuten begeben für den Fall, dass richtige Antworten hier überbordend einlaufen.

Nenne diejenige der folgenden Städte, die nicht in Deutschland liegt:

USIBRUGD
RINLEB
VONRAHEN
GLABRUSZ
SALKES

Wohlan, liebe Leser, „haut nei“ (würde Dixie jetzt sagen)

moggadodde