Wahlwerbeschrott

So kurz vor der Wahl ist der gemeine Politiker für Propaganda aller Art sicher dankbar. Ob das Steini-Girl damit erfolgreich ist, dass sie für den von ihr so verehrten Frank-Walter unter Auferbietung all der Juwelen wirbt, mit denen der Schöpfer ihren Körper ausgestattet hat, wird sich am Sonntag zeigen.

Kurz war er da, an genau diesem Ort. Hier war ein Clip, jetzt isser fort.

Wenn das hübsche Steini-Girl durch diese Aktion dann vielleicht berühmt werden sollte und ihre Enkel fragen, wie das angefangen hat mit ihrer Sanges-/Model-/pole-dance- oder Politikkarriere, kann sie ihre Geschichte zumindest ehrlicherweise mit „I did it Steinway“ beginnen.

Euch einen wahlwitzigen Tag wünscht
moggadodde

THINK!

Es ist ja nicht so, dass es nichts zu berichten gäbe. Da wäre zum einen der kleine Hank, der immer mehr zur pubertären Stinkmorchel mutiert und lieber seinem Spieltrieb nachgeht, statt seinen reifenden Körper zu pflegen. Als ich ihn in der letzten Woche zu einem Arzttermin von der Schule abholte, müffelte mein Auto sehr schnell sehr penetrant, so, als führte ich einen übergangenen Käse im Handschuhfach spazieren und ich sorgte mich um die körperliche Unversehrtheit des behandelnden Arztes, ganz zu schweigen von der Unversehrtheit meines Rufes als Mutter, die einen Harzer Roller in die Sprechstunde bringt. Hank fackelte nicht lange und hielt Socken und Schuhe zum Lüften aus dem Beifahrer-Fenster, wo die milde Herbstluft den ärgsten Gestank vertrieb. Seinen Achseln des Bösen machte er mit den Erfrischungstüchern aus meiner Handtasche den Garaus, so dass er schließlich wie eine etwas angeranzte Zitrone roch. Immerhin.

Dixie ist mit der Wahl des sozialen Zweigs auf der Fachoberschule nicht ganz glücklich und erkennt wohl langsam, dass mein Gequatsche während der letzten beiden Jahre nicht dazu gedacht war, sie zu ärgern. Im verpflichtenden Pflegehelferkurs beim Roten Kreuz lernt sie gerade, dass mangelnde Dekubitusprophylaxe zur Nekrose führt und das ist ja auch nicht verkehrt; ihre Eltern werden schließlich auch nicht jünger und immerhin hat sie dann theoretisches Wissen darüber, dass man Vattern (oder Muttern) mehrmals täglich wenden muss, damit er nicht wundliegt. „Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir“ in Reinkultur sozusagen und gar nicht so verkehrt.

Meine eigene Mutter hadert endlich nicht mehr ununterbrochen mit ihrem Witwendasein, sondern schaut nach vorne. Eine von uns Kindern initiierte Kontaktanzeige hatte immerhin heute ein erstes Date zur Folge, im Rahmen dessen sie von einem Galan alter Schule im dicken Benz mit Massagesitzen stundenlang durch die fränkische Landschaft geschaukelt wurde. Zwar wird die Sache scheitern, weil der Mann meinem Vater auf der einen Seite zu ähnlich und auf der anderen Seite zu unähnlich ist, aber der erste Schritt in einen neuen Lebensabschnitt ist getan. Auch an dieser Front steht uns also eine aufregende Zeit bevor.

Um wieder etwas Schwung in den zuletzt ein wenig brach liegenden Blog zu bringen, habe ich eine ziemlich dicke Kopfnuss im Gepäck. Ich suche nur ein einziges Wort, das sich aus diesem Bild

THINK!

ergibt und das für euch sturmerprobte Ratefüchse sicher gar kein Problem darstellen dürfte, oder?

Sachdienliche Lösungshinweise können übrigens ab

Montag Dienstag, 20.00 Uhr

eingereicht werden.
Inzwischen bin ich bei twitter zu finden, wo ich tatsächlich meine zweite dritte Heimat gefunden habe und das ich euch wirklich ans Herzchen legen möchte. Bei twitter habe ich gelernt, dass es wirklich nicht auf die Länge ankommt …

Hautnei!
moggadodde

Weit gefailt

Eine Zeitungsannonce im Allgemeinen und eine Kontaktanzeige im Besonderen erfordert in der Regel nicht wenig Sorgfalt in der Formulierung und kostenlos ist so ein vierzeiliger Selbstvermarktungsversuch ja auch nicht.
Ich erwarte kein handgeschöpftes Büttenpapier für eine Antwort, wäre sogar mit einem dahergelaufenen, 80 g/qm-Recyclingramsch zufrieden gewesen, aber eine lumpige, rosafarbene Karteikarte

Formfehler

ist dann doch zuviel der Formlosigkeit und unsere Auftraggeberin wird die eigenwillige Nachricht wohl nicht mal entziffern können. Das hat die Konkurrenz aber deutlich besser gemacht, mein Herr!

Euch eine rosige Nacht wünscht
moggadodde

Die Mutter aller Derbys

Nach der glücksfalltechnischen Saure-Gurken-Phase der letzten Wochen war es allerhöchste Zeit, dass mal wieder irgendwo ein Treffer rausspringt und weil es sich um Freikarten fürs Derby Würzburger Kickers gegen den WFV handelt, verlost vom bayrischen, politischen Platzhirschen mit dem Löwen hinterm „U“, ist zumindest der MamS hocherfreut.
Ohne den Satz im Kästchen auf dem Übersendungsschreiben,

Freie Karten

der diesem Gewinn aber schon wieder a weng a Gschmäckle nach dem Motto „Geb ich dir Karten, gibst du mir Stimme“ verleiht, hätte ich die Aktion noch besser gefunden. Eine einfache Aufforderung, überhaupt zu wählen, hätte es auch getan. Aber nun, der Gaul ist geschenkt und wer unbestechlich ist, werfe auf der Stelle den ersten Stein.
Wegen zweier Derbykarten lasse ich mich allerdings noch nicht in meiner Wahl-Wahl beeinflussen und auch wenn das schon ein netter Versuch ist: Für einen neuen Wäschetrockner wäre meine Ankreuzhand vielleicht eingeknickt.

Für „Derby“ gibt es kein ähnlich kurzes, deutsches Wort, aber der Ursprung des Begriffs geht auf einen seit dem Mittelalter stattfindenden, ballsportähnlichen Wettstreit im großbritannischen Ashbourne, Derbyshire zurück. Fast ohne nennenswerte Regel versuchen zwei Mannschaften, bestehend aus einer unüberblickbaren Anzahl von Menschen auf einem ungefähr 5 km langen „Spielfeld“ mit einer medizinballgroßen, korkgefüllten Kugel dreimal das gegnerische Tor, das aus einer Steinpyramide besteht, zu berühren. Die Spielzeit erstreckt sich auf 8 Stunden an jedem der beiden Spieltage bis spätestens 22 Uhr, wobei der Transport des Balls in Rucksäcken oder Fahrzeugen verboten und bei Spielausübung Mord sowie weitere, unnötige Gewalt verpönt sind. Das ganze sieht dann so aus

und was den Spaniern in Buñol ihre Tomatina, den Dänen in Roskilde ihr Nacktrennen und den Deutschen in München ihr Oktoberfest ist, bedeutet den Engländern in Ashbourne ihr Royal Shrovetide Football-Massenringelpietz mit Nachtreten. Bei aller Rivalität unter den beiden Stadtclubs wird es im Gegensatz zur echten Mutter aller Derbys am Freitag in Würzburg wohl richtig zahm zugehen.
Und nur, damit auch das klar ist: Ich bin selbstverständlich für den WFV, gar keine Frage!

Euch einen wählerischen Tag wünscht
moggadodde

Der Diktator macht auf dicke Hose

Wer erinnert sich nicht an die Geschichte vor gut einem Jahr, als der liebliche Sohn Hannibal des libyschen Pfingstochsen Gaddafi ein unschönes tete-a-tete mit den Schweizer Behörden hatte, als Sohnemann nämlich mit seiner Holden in einem Genfer Hotel zwei Bedienstete körperlich misshandelt haben soll. Ich weiß ja nicht, wie das in Libyen so läuft und es mag einem nordafrikanischen Herrschersohn edlen Geblüts von seinem überirdischen Blickwinkel aus auch nicht ganz nachvollziehbar erscheinen, aber bei den Schweizern ist es nicht erlaubt, seine Angestellten zu vermöbeln, was Hannibal verständlicherweise bedauerlich findet.

Ein wenig väterliches Säbelrasseln mit der Ölkanne in Richtung der eidgenössischen Gefilde und einige Pressionen an Schweizer Geschäftsleuten im fernen Libyen würden genügen, um die Sache im Sande der Sahara verlaufen zu lassen, dachte ich und musste heute erschrocken feststellen, dass der stolze Herr Gaddafi sen. immer noch auf dem Rachekamel reitet und den weiteren Fleck auf der ohnehin niemals weißen Weste seines feinen Söhnchens Hannibal nicht auf sich beruhen lässt.

Zum finalen Schlag gegen die Schweizer mit ihrer wirklich widerlich humanen Gesetzgebung holt der dolle Diktator aber jetzt aus: Vor der UN-Vollversammlung soll er ganz formell die Auflösung der Schweiz beantragt und gleich noch vorgeschlagen haben, das Staatsgebiet der Schweiz an die umliegenden vier Länder aufzuteilen.
Na, das ist doch eine feine Idee! Rein kartographisch betrachtet müsste Deutschland u.a. den Kanton Zürich erhalten, wo ein Großteil der feinen Banken residiert und so kämen auch endlich die Nummernkonten unserer zahlreichen Steuerflüchtlinge in den Einzugsbereich des deutschen Fiskus. Schon aus monetären Erwägungen müssten die Anrainerstaaten dem Herrn Gaddafi für diesen absurden Einfall eigentlich die sandigen Füße küssen.

Natürlich ist das alles gar nicht so witzig, sondern eher schrecklich traurig, wenn ein postpotenter Potentatenpapi seine politische Position für einen bockbeinigen Rachefeldzug wegen seines ungeratenen Juniors missbraucht, sich mit solchen Eingaben selbst zum verblendeten Vollhorst stempelt und ein Gremium beschäftigt, das sich mit viel wichtigeren Dingen abzugeben hat als mit den hanebüchenen Anträgen einer beleidigten libyschen Leberwurst.
Eigentlich wäre die Familie Gaddafi ein richtiger Fall für die Super-Nanny, die dann nicht nur den kleinen Hannibal sondern auch seinen Vater auf die Stille Treppe setzt, die vorzugsweise in einen schalldichten Keller führt, der wiederum mit einem hübschen Vorhängeschloss gesichert ist und wo die beiden ein paar Monate sitzen und sich von Emmentaler Käse und Bündnerfleisch ernähren und Heidi-Videos in Endlosschleife berieseln lassen müssen. Und wenn die Super-Nanny aus Versehen den Kellerschlüssel verbummelt, würden sicher nicht nur die Schweizer nichts vermissen.

Euch eine feierliche Nacht wünscht
moggadodde