Ohne Bezahlfernsehen bleibt dem geneigten Fußballfreund nur die Radiokonferenz, will er den letzten Spieltag live erleben. Dass die männlichen Kommentatoren sich ins Zeug legen, als ginge es um Leben und Tod oder das letzte Freibier, um die Spielverläufe spannend an den Hörers Ohr zu bringen, ist man ja schon seit Zimmermann’schen Zeiten („… Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt, Tooooooor …“) gewöhnt. Mit tieferen Männerstimmen hört sich dieser überbordende Enthusiasmus sogar noch halbwegs angenehm an, kraftvoll und manchmal sogar mitreißend.
Wenn sich allerdings Frauen in Rage reden, und anders kann man spannende Spiele ja nicht adäquat kommentieren, hört sich das an wie ein höllischer Ehekrach im Endstadium, kurz bevor die Teller durch die Küche segeln. Sabine Töpperwien mag eine fähige Sportjournalistin sein, nicht umsonst ist sie beim WDR Sportchefin und die Herrin der Radiobundesliga. Aber sie und ihre Kolleginnen sind trotz aller Sachkenntnis nach meiner Meinung am Mikrofon eindeutig fehl am Platz. Das aufgeregte Gequieke, die sich rundherum überschlagenden Stimmchen, das ist genauso entsetzlich und quälend wie das Gekratze von vielen Fingernägeln auf einer Schultafel. Fiebrig, gehetzt, atemlos und scheinbar ohne Luft zu holen, pläken die Damen auf die Membrane, dass es an ein Wunder der deutschen Technik grenzt, dass die nicht platzen. Die Membrane und die Frauen.
Die Bundesligasaison ist im Moment zu Ende und Wolfsburg absolut verdienter Meister, alles andere wäre auch ungerecht gewesen. Und meine Ohren brauchen jetzt auch erstmal dringend eine Sommerpause.
Euch einen stimmungsvollen Tag wünscht
moggadodde