Die vergangene, zauberhaft schöne Woche bot genug Gelegenheit, dass wir uns über die nackige und trotzdem ausnehmend hässliche Regenrinne ärgern konnten. Für die speziellen Regenrinnen-Blumentöpfe ist dieses Rohr aber zu schmal, wie ich vorgestern schmerzlich erfahren musste, nachdem der frisch bepflanzte Topf nach dem Angießen zu schwer wurde, mit einem lauten Plumps auf die Terrasse knallte und die tiefdunkle, duftende Erde tropfnass meterweit über die Terrasse spritzte. Nach dem eher jämmerlichen Versuch vom letzten Jahr, das spukhässliche Fallrohr mit Muscheln aufzumotzen, habe ich die heutige Frühlingspause für einen neuen Anlauf genutzt. Nicht umsonst ist „Hartnäckig“ ja mein dritter Vorname.
Einer spontanen Eingebung folgend wickelte ich also ein bisschen grünen Kaninchendraht um das nackige Rohr, fixierte das Geflecht mit ebenfalls grünem Draht und drehte die Naht nach hinten. Dann plünderte ich die große Kiste mit selbst gesammelten sowie mitgebrachten Muscheln und pappte diese mithilfe der Universalaufhübschungswaffe einer jeden, ambitionierten Home-Stylistin, der Heißklebepistole, auf wegen der Optik doppelt gelegtes Paketband. Diese Schnüre befestigte ich oben am Kaninchendraht und applizierte noch allerlei Verschönerungsgedöns. Den gestern noch geschmähten Blumentopf klemmte ich unterhalb des Ensembles wieder an die Rinne, und zwar dort, wo sich eine Rohrschelle befindet, dank der der Topf auch bepflanzt endlich fest sitzen bleibt. Karin Kapuzinerkresse wird sich an Draht und Muschelschnüren festhalten können und hoffentlich schon bald recht üppig gen Himmel wuchern.
Dummerweise sieht der Topf selbst immer noch irgendwie nach Grabschmuck aus. Dafür werde ich morgen mal Sprühkleber besorgen und irgendwas zum Draufpappen oder auch gleich eine selbstklebende Folie. Hach, endlich wieder mal ein Grund, um zum Baumarkt zu fahren!
Euch eine erfinderische Nacht wünscht
moggadodde