Pimp my Regenrinne!

Die vergangene, zauberhaft schöne Woche bot genug Gelegenheit, dass wir uns über die nackige und trotzdem ausnehmend hässliche Regenrinne ärgern konnten. Für die speziellen Regenrinnen-Blumentöpfe ist dieses Rohr aber zu schmal, wie ich vorgestern schmerzlich erfahren musste, nachdem der frisch bepflanzte Topf nach dem Angießen zu schwer wurde, mit einem lauten Plumps auf die Terrasse knallte und die tiefdunkle, duftende Erde tropfnass meterweit über die Terrasse spritzte. Nach dem eher jämmerlichen Versuch vom letzten Jahr, das spukhässliche Fallrohr mit Muscheln aufzumotzen, habe ich die heutige Frühlingspause für einen neuen Anlauf genutzt. Nicht umsonst ist „Hartnäckig“ ja mein dritter Vorname.

Einer spontanen Eingebung folgend wickelte ich also ein bisschen grünen Kaninchendraht um das nackige Rohr, fixierte das Geflecht mit ebenfalls grünem Draht und drehte die Naht nach hinten. Dann plünderte ich die große Kiste mit selbst gesammelten sowie mitgebrachten Muscheln und pappte diese mithilfe der Universalaufhübschungswaffe einer jeden, ambitionierten Home-Stylistin, der Heißklebepistole, auf wegen der Optik doppelt gelegtes Paketband. Diese Schnüre befestigte ich oben am Kaninchendraht und applizierte noch allerlei Verschönerungsgedöns. Den gestern noch geschmähten Blumentopf klemmte ich unterhalb des Ensembles wieder an die Rinne, und zwar dort, wo sich eine Rohrschelle befindet, dank der der Topf auch bepflanzt endlich fest sitzen bleibt. Karin Kapuzinerkresse wird sich an Draht und Muschelschnüren festhalten können und hoffentlich schon bald recht üppig gen Himmel wuchern.

nächster Versuch

Dummerweise sieht der Topf selbst immer noch irgendwie nach Grabschmuck aus. Dafür werde ich morgen mal Sprühkleber besorgen und irgendwas zum Draufpappen oder auch gleich eine selbstklebende Folie. Hach, endlich wieder mal ein Grund, um zum Baumarkt zu fahren!

Euch eine erfinderische Nacht wünscht
moggadodde

Die Baumstämme der Erkenntnis

Meine Waderln sehen in Dreiviertelhosen aus wie zwei, sich nach unten verjüngende Marmorsäulen. Gruselig, aber wenigstens etwas, das sich an mir noch verjüngt!
Note to myself: Unbedingt mehr in die Sonne gehen, notfalls mit Strombräune arbeiten!

Euch eine farbige Nacht wünscht
moggadodde

Hasel, Birke, Erle sind allesamt Mistkerle!

Lieblingspferd vor Lieblingsbaum bei Lieblingswetter:

Apollo vor unbekanntem, weißem Baum

Was für ein prächtiger Tag beim Angrillen mit den Schwägers! Und weil der MamS seit seinem Besuch beim Notfallarzt endlich cortisonhaltige Medikamente einpfeifen kann, hat auch er als Pollenpatient den Tag genießen können, nachdem ihm noch gestern die beschissene Allergie förmlich die Kehle zugeschnürt hat. Wie ich ihn da so hecheln und leiden sah, war ich heilfroh, nicht mit so einem Elend geschlagen zu sein.
An dieser Stelle wünsche ich allen Allergikern im Allgemeinen und Frühblüher-Leidensgenossen im Besonderen eine gute Besserung.

Euch einen luftigen Abend wünscht
moggadodde

Germany’s Next Topf Model

Karnickel Lola posiert hier in einem Stillleben mit Eiern und hat in ihrem Hals offenbar noch eines versteckt. Ziemlich fett ist sie geworden über den langen Winter, ohne viel Auslauf und Abwechslung. Sie hat genug angesetzt, um als Mahlzeit für 3 – 4 Personen durchgehen zu können und wäre somit eigentlich reif für den Kochtopf.

Lola pennt

Natürlich werden wir sie aber nicht schlachten. Noch sind die Zeiten nicht schlecht genug.

Euch Happy Easter wünscht
moggadodde

Per aspira ad astra

Nach den gestrigen Besucherzahlen in den örtlichen Supermärkten könnte man annehmen, heute sei nicht Karfreitag sondern Armageddon.
Lange Schlangen an der Kasse strapazierten meine Geduld aufs Äußerste. Wenn man nach einer gefühlten halben Stunde in kaum fühlbarem Tempo zentimeterweise vorwärts kommt und endlich in Höhe der Kassiererin angelandet ist, muss man ja urplötzlich ziemlich in Wallung kommen. Mit affenartiger Geschwindigkeit werden die Waren über den Scanner gezogen, man hat schwer damit zu tun, die Sachen von der viel zu kleinen Ablage nach der Kasse wieder in den Wagen zu hieven und fühlt sich wie ein Sportler, der sich vor seiner Trainingseinheit nicht aufgewärmt hat.

Als ich gestern im Supermarkt endlich an der Reihe war, beeilte ich mich natürlich mit dem Wegräumen, damit sich die vielen Kunden hinter mir nicht noch länger die Beine in den Bauch stehen müssen. Schließlich bin ich auch immer dankbar, wenn meine Vorderleute nicht trödeln und erst anfangen, nach dem Geldbeutel zu suchen, wenn der Kassenzettel schon auf der Theke liegt um dann schulterzuckend festzustellen, dass der noch im Auto oder Zuhause liegt oder lahmarschig im Geldbeutel nach einem Rotling fummeln, weil sie passend zahlen wollen und ganz sicher sind, noch einen Cent im Beutel zu haben und dann nach Äonen merken, dass da verdammtnochmal kein Centstück mehr drin ist.

Nun war ich also gezwungen, quasi von 0 auf 100 loszulegen, um mit dem Tempo der Kassenfrau mitzuhalten und spürte trotz aller Wallung förmlich, wie sich ein kleines Speicheltröpfchen in meinem Hals den Weg in den falschen Abfluss bahnte. Noch ehe es in der Luftröhre angekommen war wusste ich, dass ich jetzt husten musste. Ihr kennt das sicher alle: Wenn man sich an seiner eigenen Spucke verschluckt, zieht das keinen normalen Hustenreiz nach sich, zumindest bei mir ist das so.
Ich kriegte also mitten an der Kasse von Netto einen derartig grandiosen Hustenanfall, der die Augen eines jeden Bestatters zum Funkeln gebracht hätte! Dieser plötzliche Aspirationsvorfall raubte mir sofort die Luft und trieb mir umgehend das Wasser in die Augen. Ich wurde rot wie die Paprikaschoten in meiner Hand und brachte vor lauter Atemnot kein Wort mehr heraus. Immer noch nach Sauerstoff ringend, tippte ich tapfer den PIN in das Maschinchen, während Tränen über mein Gesicht kullerten. „Geht schon wieder“, hauchte ich heiser, nur um danach in eine neue Hustenexplosion zu verfallen.
Während ich schnappatmend den Beleg unterzeichnete, spürte ich die teils mitleidigen, teils ungeduldigen Blicke der vielköpfigen Kassenschlange und dachte, dass sie mir eigentlich dankbar sein sollte, weil ich meinen Einkauf so zügig und reibungslos hinter mich bringe, während ich doch gleichzeitig heroisch mit dem Erstickungstod kämpfe! Wäre ich gemein gewesen, hätte ich mich publikumswirksam zu Boden fallen lassen und nach einem Notarzt verlangt!

Hank war der Vorfall äußerst peinlich. Er verdrückte sich an die gegenüber liegende Bäckertheke, um ja nicht mit dieser scheinbar schwindsüchtigen Person in Verbindung gebracht zu werden. Als wir im Auto saßen und mein Bronchialsystem halbwegs neu gebootet war, spielte er meinen Auftritt noch mal nach, der Heini, und amüsierte sich köstlich dabei. Leider konnte ich ihm Auto fahrend keine Kopfnuss geben und schimpfen konnte ich auch nicht, weil ich noch nicht so gut bei Stimme war. Aber ich konnte es ihm nicht verdenken. In seinem Alter hätte ich es auch als äußerst unpassend empfunden, wenn meine Mutter an der Kasse beinahe erstickt wäre.

Euch einen luftigen Tag wünscht
moggadodde